Matthäus 25,2
Andachten
Aber fünf unter ihnen waren töricht, und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen nicht Öl mit. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.
Die Törichten nehmen ihre Lampen, die Lampen brennen auch, aber sie haben weiter kein Öl mit sich genommen. Die Törichten haben auch einen gewissen Glauben. Sie haben ihn etwa überkommen von den Eltern, oder gelernt in der Schule. Sie bekennen den Herrn, sie zeugen auch von ihm mit mancherlei guten Werken. Die Lampen brennen, ja die Flamme schlägt oft recht hoch empor. Aber die Liebe, welche den Himmel zerrissen hat, hat doch in ihr Herz nie hineinbrechen können. Die Klugen dagegen haben auch noch Öl in ihren Gefäßen. Das Gefäß ist der Glaube, und das Öl der Heilige Geist, welcher die Herzen der Gläubigen erfüllt. Wer nun dasteht in Demut und Erkenntnis seiner Sünde und Hilflosigkeit, wem es in tiefster Seele Wahrheit geworden ist, dass er ohne seinen Heiland nicht leben kann, wer Wort und Sakrament fleißig, gläubig und einfältig braucht, und täglich mit Gebet und Flehen vor dem Gnadenthrone steht: der hat das Gefäß mit, der tut es auch auf. In dieses gießt der Heilige Geist das Öl ein. Dass aber das Gefäß damit gefüllt ist, das fühlst du in der unzertrennbaren Gemeinschaft zwischen dir und deinem Herrn. Der Geist setzt dich so mit dem Herrn in Verbindung, dass er überall dein erster Gedanke, dein A und O, dein Anfang und dein Ende ist.
Herr Jesu Christe, hilf uns, dass wir klug werden, und für unser ewiges Heil sorgen. Wir treten heute wieder an die Sorge für unser irdisches Wohl, an Arbeit und Beruf. Lass uns dabei nicht vergessen, dass wir arbeiten müssen mit ganzer Kraft für unsere Seligkeit. Wir lassen so gern unser Licht leuchten auf Erden, o zünde dein Licht in uns an, gib uns deinen heiligen Geist, dass er uns erleuchte zum ewigen Leben und wir in seinem Lichte wandeln. Amen. (Friedrich Ahlfeld)