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Offenbarung 3,20

Offenbarung 3,20

Andachten

Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an.
Der Herr steht vor der Tür des Herzens. Siehe! spricht er; damit weist er uns auf uns selbst! Siehe doch, Frieden hast du nicht in deinem Herzen, so lang der Heiland noch draußen steht vor deiner Tür; es ist öd' und leer, kalt und dunkel darin, mitten in allem äußern Glück, und wie finster gar, wenn dir der Welt Licht auslöscht in Not und Tod. Siehe! spricht er; damit weist er uns vor Allem aber auf sich selbst, wer der ist, der vor der Tür steht. Siehe, er ist ja kein Räuber und Feind, vor dem man sein Haus verschließen müsste; er ist ja kein böser Geist, der gekommen uns zu quälen; er will ja nichts von uns haben, er will uns bringen, das Heil uns bringen und die Erlösung: Er, der Herr, der Friedebringer, der Herr der Herrlichkeit, der Fürst des Lebens. Und doch haben wir ihm die Tür verschlossen; die Türe des Herzens, die wir so weit auftun, bittend und suchend nach menschlicher Freundschaft und Liebe, die uns schon so oft betrogen, und die uns zuletzt immer verlassen muss. Und doch haben wir ihn noch nicht eingelassen. Und doch steht er noch immer vor der Tür wie ein Bittender, als bedürfte er unserer Liebe, und wartet in großer Geduld. So stand er einst vor des Zachäus' Tür: Ich muss heute bei dir einkehren, so steht er vor jeder verschlossenen Herzenstür, wartend und suchend, so steht er auch vor deiner Tür und klopft an. Barmherziger Heiland, du hast uns je und je geliebt und zu dir gezogen aus lauter Güte; gib, dass wir unsre Herzen nicht verstocken, sondern heute, so wir deine Stimme hören, dir auftun und dich aufnehmen mit Freuden. Amen. (Adolf Clemen)


Der Herr will in unsere Herzen einkehren. Darum klopft er an, in tausend Stunden, immer lauter und dringender, damit wir ihm auftun. Warum haben wir ihm denn nun nicht aufgetan? 'Vielleicht haben wir bisher geschlafen, haben darum sein Anklopfen nicht gehört, es überhört über all den vielen irdischen Stimmen, die in uns durcheinander schwirrten. O dann wache auf, der du schläfst, stehe auf von den Toten, dass dich Christus erleuchte! Oder wir haben vielleicht gedacht: Es ist noch immer Zeit. Morgen, oder über's Jahr, oder auf dem Sterbebett, da will ich ihm auftun, nur nicht heute gerade. Aber es ist gefährlich, also zu trotzen auf des Herrn große Geduld und ihn warten zu lassen. Ja, er wartet, und klopft wohl immer wieder an, aber einmal zum letzten Mal, und wer weiß, wann das ist; wer weiß, wie nahe mir mein Ende, hin geht die Zeit, her kommt der Tod. Oder vielleicht haben wir ihm wohl aufgemacht, aber nur so weit, dass er in einem Winkel des Herzens. wohne. Er aber will auf dem Thron des Herzens sitzen, er will's ganz haben, allein haben, als König inne haben, oder gar nicht. Darum so lasst uns doch seine Stimme hören: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Lasst ihn nicht draußen stehen und vergeblich warten. Tut ihm auf. Denn also lautet ja seine selige Verheißung: „Wer meine Stimme hören wird und die Tür auftun, bei dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten, und er mit mir.“ Selig sind, die ihm auftun; er nimmt sie auf in seine innigste Gemeinschaft, also dass sie es innerlich erfahren: Ich bin dein, du bist mein, Niemand kann uns scheiden. (Adolf Clemen)


Sieh', ich stehe vor der Tür, und klopfe an. So jemand meine Stimme rc.
Es gibt eine dreifache Zukunft Jesu - ein dreifaches Advent. Er kam, er kommt, er wird kommen, das sagt, der da ist, der da war, der da kommen wird. (Offenbarung 1,8.) Er kam bei seiner Menschwerdung und Geburt in die Welt, und war da für die Menschen. Er kommt täglich in die Menschen durch den Glauben und die Wiedergeburt des innern Menschen, wohnt und lebt im Herzen. (Offenbarung 3,20. Johannes 14,23.) Er wird kommen am Tage seiner Offenbarung wider die Welt und Ungläubigen, sie zu strafen und zu richten und die Frommen zu belohnen. Die erste Ankunft hilft uns nicht, und die dritte wird uns fürchterlich, wenn wir uns der zweiten nicht teilhaftig machen. Kommt er nicht in uns, so ist er zuerst nicht für uns gekommen und wird am Ende wider uns kommen. An seinem Kommen in uns ist daher Alles gelegen; wie Paulus sagt: Ist Christus nicht in euch, so seid ihr verworfen und verdüstert. (2. Korinther 13,5.) Da nun seine dritte Ankunft sehr nahe scheint und wir ohnehin nie wissen, wie schnell und plötzlich sie den Erdkreis überfallen wird, da er kommen wird, wie ein Dieb in der Nacht, so sollen wir ja vor allem uns um seine zweite Ankunft in unsere Herzen bestreben. Wer wird bestehen vor seinem Zorn, wenn er ihn nicht selbst in sich wohnend hat? Kein Mensch wird die letzten Prüfungen, die große Versuchungsstunde aushalten, der Christum nicht in seinem Herzen aufgenommen hat und nicht durch ihn selbst erhalten wird, vor Gottes Zorn wird kein Gottloser, keiner ohne Gott, ohne Christus bestehen. Nicht auf der Zunge, nicht im Kopfe - im Herzen muss er wohnen, oder er hilft dir nicht vor seinem Gerichte. Wer ihn nicht in sich hat, wird als Spreu ohne den Kern zu leicht erfunden und ins Feuer geworfen. Wer ihn nicht in sich wohnend hat, kann nicht sagen: Komm! komm, Herr Jesu! Oder, er ruft seinen Feuerflammen, dass sie ihn verzehren. O Herr Jesu, komm erst in unser Herz, dass wir dich auch mit Freuden kommen sehen können, zum Gericht und zur Vergeltung. (Johannes Evangelista Gossner)


Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm` halten und er mit mir. Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden habe und bin gesessen mit meinem Vater auf seinem Stuhl.
Das letzte Wort am letzten Abend des vollbrachten Kirchenjahres! O, Herr Jesu! wir hören's in dieser Stunde deutlich, dass Du vor der Tür stehst und anklopfst; es geht uns durch Mark und Bein. Du klopfst an mit Deinem heiligen Wort an unseres Herzens Tür; Du willst eingehen zu uns, mein Herr und mein Gott! Soll ich mit dem Hauptmann sprechen: Ich bins nicht wert, dass Du unter mein Dach gehst! O nein, denn Du willst trotz all' meiner Unwürdigkeit. So will ich sprechen: Komm herein, Du Gesegneter des Herrn! ich habe das Haus geräumt! O, dass wir es sagen dürften nach der Wahrheit, denn nur wo all' das Andere ausgeräumt ist, findet Jesus Raum. Ein ganzes Jahr lang hat Er angeklopft, jeden Abend nach vollbrachtem Tageslauf zu guter Letzt. Es wäre wohl Zeit, dass Du Ihm auftätest. Die Nacht kommt auch, die lange Todes-Nacht! O dass Du bei uns eingingest zur seligen Tisch-Gemeinschaft! Und weiter: O, Herr Christe! Du stehst an den Toren dieser Weltzeit und klopfst an mit dem Hammer der Ewigkeit. Was ist ein Jahr vor Dir, was sind Jahrzehnte, Jahrhunderte! was ist unser kurzes Erdenleben! und dann kommst Du, ob wir Dir auftun oder nicht, Du kommst doch! Selig aber sind, die Dir auftun, entgegeneilend als kluge Jungfrauen mit brennenden Lampen! selig Dein Einziehen unter Hosiannahrufen auf des Himmels Wolken mit großer Kraft und Herrlichkeit. Verheißungen unseres Herrn, gegeben allen Denen, die auf Seine Erscheinung warten, sind überschwänglich groß und wunderbar: Überwinden, mit mir auf meinem Stuhl sitzen! Wer mag's fassen und ausdenken? o Herr, Du bist viel größer als unser Herz! Hier liegen wir und rufen flehentlich: Komm' bald! ja, komm' Herr Jesu! Amen! Amen! (Nikolaus Fries)


So Jemand Meine Stimme hören wird, und die Türe auftun, zu dem werde Ich eingehen.
Was ist heute Abend dein Verlangen? Ists auf das Himmlische gerichtet? Sehnst du dich nach dem Genuss der erhabenen Lehre von der ewigen Liebe? Wünschest du einen freien und innigen Umgang mit deinem Gott? Strebst du nach der Erkenntnis der Höhe und Tiefe, der Länge und Breite? Dann musst du zu deinem Jesu kommen; du musst eine klare Anschauung von Ihm, Seiner Köstlichkeit und Allgenugsamkeit zu erlangen suchen; du musst Ihn betrachten in Seinem Werk, in Seinem Amt, in Seiner Person. Wer Christum erkennt, empfängt eine Salbung von dem Heiligen, wodurch er alle Dinge erkennt. Christus ist der große Hauptschlüssel aller Vorratshäuser Gottes; es gibt keine Schatzkammer Gottes, die sich nicht öffnet und alle ihre Reichtümer darbietet, wenn eine Seele bei Jesu weilt. Wenn du seufzest: „Ach, dass es Ihm doch gefiele, in meinem Herzen Wohnung zu machen! dass Er doch in meiner Brust wohnen möchte ewiglich!“ dann öffne die Tür, mein Lieber, so wird Er bei dir Seinen Einzug halten. Er hat lange bei dir angeklopft und gewünscht, Abendmahl mit dir zu halten, und du mit Ihm. Er hält das Abendmahl mit dir, weil du das Haus und Herz dazu hast, und du mit Ihm, weil Er für das Mahl sorgt. Er könnte das Abendmahl nicht mit dir halten, wenn Er nicht in deinem Herzen Raum fände; noch du mit Ihm, wenn nicht Er für Speise und Trank sorgte, denn deine Vorratskammer ist leer. Darum mache die Türen deiner Seele weit auf. Er kommt mit der Liebe, die du zu empfinden dich sehnst; Er kommt mit der Freude, zu der sich dein armer, geängsteter Geist nicht empor zu schwingen vermag; Er bringt dir den Frieden, der dir fehlt; Er kommt mit Seinem Wein und den lieblichen Äpfeln Seiner Liebe, und herzet dich, bis dass du keine andere Krankheit mehr fühlst als „überschwängliche Liebe, göttliche Liebe.“ Nur tue Ihm die Türe auf, vertreibe Seine Feinde, übergib ihm dein Herz, so will Er bei dir wohnen ewiglich.

„O flöße Deine Liebe
Tief in mein Herz hinein!
Lass alle meine Triebe
Dir, Herr, zum Opfer sein.“ (Charles Haddon Spurgeon)


Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen, und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
Hast Du's Zwölf schlagen hören in der Neujahrs-Nacht oder Eins? die letzten Schläge des alten und den ersten Schlag des neuen Jahres? das war das Klopfen an Deine Tür und draußen steht der Herr Jesus! Oder: lege Deinen Finger einmal auf die Puls-Ader am Hand-Gelenk, oder Deine Hand aufs Herz, fühlst Du das Klopfen? das ist derselbe Herr. Denn die Schläge sagen: Hin geht die Zeit, her kommt der Tod! Was will Er denn, dass Er so laut anklopft? nichts Anderes, als was Jeder will, der draußen steht und anklopft; hinein will Er, hinein zu Dir! - und wenn ich Ihm nun auftue, was dann? - ist Er etwa ein langweiliger Geselle, mit dem sich nicht reden lässt? - oder ein harter Gläubiger, der Schulden eintreibt? oder ein Bote vom Gericht mit einem Haft-Befehl? nichts von alle Dem. Hör' doch nur: „So Jemand meine Stimme hören wird, und mir die Tür auftun, zu dem werde Ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir!“ also Er will Dein Gast sein; - nein, Er will Dein Wirt sein, denn Er bringt Speis' und Trank selber mit sich, und will eine Tisch-Gemeinschaft mit Dir aufrichten. Das ist doch wahrlich etwas Gutes, und also gar kein Grund, dass du Ihm nicht auftätest, im Gegenteil eine große Lockung und Reizung es zu tun. Viele fangen ja das neue Jahr mit einem Gastmahl an und feiern es bei vollen Tischen und Gläsern. Besser wär's, wenn sie den Herrn Jesum einließen und mit ihm das Mahl hielten. Warum tun sie's denn nicht? hast Du's vielleicht auch noch nicht getan? aus zweierlei Ursach'; erstlich: wo der Herr Jesus Einlass findet zum neuen Jahr, da wird des alten Jahres alte Sünde ausgetrieben, und wo er mit uns das Abendmahl hält, da können wir nicht länger mit der Welt zu Tische liegen; zum Andern: wo Er als Gast einzieht, da wird Er auch sofort ein Herr und König und da heißt's: Rede, Herr, Dein Knecht hört! Dies Beides ist aber den Wenigsten nach dem Sinn, darum tun sie, als hörten sie Seine Stimme nicht und lassen Ihn nicht ein. Zuletzt aber kommt Er dann mit dem ehernen Gerichts-Hammer und die furchtbaren Schläge der Ewigkeit donnern gegen die Tür und zerschmettern sie, dann aber ist es zu spät. So lasst uns denn doch ja zum guten Anfang des neuen Jahres sagen und singen:

Warum willst Du draußen stehen,
Du Gesegneter des Herrn?
Lass Dir, bei mir einzugehen,
Wohl gefallen, Du mein Stern!
Du, mein Jesu, meine Freud',
Helfer in der rechten Zeit!
Hilf, o Heiland, meinem Herzen
Von den Wunden, die mich schmerzen! (Nikolaus Fries)


Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So Jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
Der Herr steht vor der Tür! - Ein König, dem kein König gleicht, dessen Ruhm kein Mund erreicht, dem als Gott das Reich gebührt, der als Mensch das Zepter führt, dem das Recht gehört zum Throne als des Vaters einigem Sohne, den so viel Vollkommenheiten, krönen zieren und begleiten - ein König höher als die höchsten auf Erden und im Himmel, aber ein König mit der Dornenkrone und mit Wundmalen an Händen und Füßen, ein König, der bis in den Tod geliebt, und Schande und Schmerz auf sich genommen und sich erniedrigt hat bis zum Tode am Kreuze, der König der Liebe, die göttliche Liebe in Person - sie steht vor der Tür. Hörst du nicht seine Stimme, mein Herz? Dürstest du nicht nach Liebe? Hast du nicht Wohlgefallen an einer Liebe ohne Gleichen, an einer Liebe, die auch deiner gedacht? Ja, mein Herz, deine Saiten tönen wieder, wenn du Jesu Stimme hörst: Gib mir mein Sohn, meine Tochter, dein Herz! Und aus der Tiefe antwortest du: Ich liebe dich, du Schönster unter den Menschenkindern, ich will dir die Stätte schmücken, da du wohnen kannst, o König der Ehren, o Kindlein groß! Mein Herz soll deine Krippe werden. - Siehe, dein König klopft an. Kirche Christi, hörst du sein Klopfen? Mächtig tönt es durch die Welt, schrecklich, als eine Posaune des Gerichts denen, die verloren werden, lieblich aber wie himmlische Musik denen, die errettet werden. Der König will Einzug halten in die Welt, welche er sich erkauft hat um den Preis seines Blutes. Sein Wort ist wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt. Ihr Völker tut Ihm auf, dass Güte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede sich küssen. Wollt ihr, dass Er mit seinen Gerichten komme und anklopfe mit Krieg, Pestilenz und teurer Zeit? Ihr Familien, hört, es klopft an eures Hauses Tür. Es klopft sanft zuerst, wie melodisches Tönen, es klopft stark und immer stärker und das Klopfen wird zum erschütternden Donner, es ist der Herr, der bei euch Einlass begehrt, Er will unter euch wohnen und walten. So tut Ihm auf und lasset Ihn ein. Du Gesegneter des Herrn, warum willst du draußen stehen? Lass dir, bei mir einzukehren wohlgefallen, o mein Stern. Siehe ich komme, spricht der Herr. Friede sei mit euch. Ich bringe euch Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Meinen Segen schütte ich in euren Schoß. Es soll euch nicht fehlen am täglichen Brot. Die Sorgen und die Sünden nehme ich euch. Meinen Geist gebe ich euch. Der wird euch in mein Wort und ins Gebet treiben. Und ich werde mich mit euch zu Tische setzen und werde mit euch zu Bette gehen, ich werde mit euch aufstehen. Seid getrost und fürchtet euch nicht. Ich führe euch aus und führe euch ein. Ich schütze euch. (Anton Camillo Bertoldy)

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nt/66/offenbarung_3_20.txt · Zuletzt geändert: von aj
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