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Apostelgeschichte 16,29

Apostelgeschichte 16,29

Andachten

Er (der Kerkermeister) forderte aber ein Licht, und sprang hinein und ward zitternd, und fiel Paulo und Sila zu den Füßen, und führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was soll ich tun, dass ich selig werde? Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du und dein Haus selig. Und sagten ihm das Wort des Herrn, und allen, die in seinem Haus waren.
Das Erdbeben in jener Nacht war die Antwort Gottes auf das Beten und Loben der gefangenen Apostel, denn sie sollten's sehen, dass Der in ihnen viel stärker sei, als der in der Welt ist und als ihr Kerkermeister und als alle Feinde. Denn nicht bloß die Erde bebte, sondern das Herz dieses Kerkermeisters erzitterte auch, und wie die Häuser einfielen, so fiel er den Aposteln zu den Füßen. Die Erde beben zu machen, ist dem allmächtigen Gott ein Leichtes, aber dass ein Menschenherz erbebt und zittert, ist viel schwerer; denn das ist kein Werk Seiner Allmacht, sondern ein Werk Seiner Gnade, dabei es sich handelt auf unserer Seite um Wollen oder Nichtwollen. Hier ist nun das Werk köstlich gelungen, aus dem zitternden Herzen springt die Frage nach der Seelen Seligkeit, und wie Blik und Schlag, so folgt die Antwort: Glaube! und sie sagen ihm das Wort des Herrn, das Wort von der Erlösung, von der Liebe Gottes, welche also geliebt, dass sie den eingeborenen Sohn gab für die verlorene Welt. Wie oft und viel hat seitdem die Erde gebebt; dann erschrecken freilich die Menschen, werfen sich auf die Knie, und wer noch beten kann, der betet dann gewiss. Ob aber die Herzen so gezittert und so gefragt haben nach der Seligkeit, das ist lange nicht gewiss. Gewöhnlich geht es so: wenn die Erde nicht mehr bebt und Alles wieder fest und sicher geworden, dann bleibt's mit den Menschen, wie es zuvor gewesen ist, sie essen, trinken, schlafen, freien und lassen sich freien und damit ist's zu Ende! Nun aber bebt eigentlich die Erde immerzu unter unsern Füßen; will sagen: all' dies Irdische ist schwankend und wankend, und über kurz oder lang öffnet sich der schmale Spalt, den man Grab nennt, und was dann? „darum ist's für Jeden hohe Zeit, dass ihm endlich 'mal das Herz zittere und frage nach der Seelen Seligkeit. Die Antwort liegt längst bereit, wie ein klarer Quell pulsiert sie unter dünner Erdschicht, es bedarf nur des einzigen Anschlagens, dann strömt es Dir entgegen, mit Rauschen! (Nikolaus Fries)

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