Hebräer 4,14
Andachten
Dieweil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesum, den Sohn Gottes, der gen Himmel gefahren ist, so lasst uns halten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleiden haben mit unserer Schwachheit, sondern der versucht ist allenthalben gleich wie wir, doch ohne Sünde.
Barmherziger Vater, du Gott unseres Heils! Wir danken dir, dass du uns diese heilige Zeit wieder erleben lässt, da wir mit der ganzen Christenheit unter das Kreuz deines lieben Sohnes treten. Wir bitten dich, segne diese Zeit an uns Allen, dass wir deine Gnade nicht vergeblich empfangen. Sende uns deinen heiligen Geist, dass die Verkündigung des Leidens Jesu in uns Allen kräftig und fruchtbar werde, dass wir den für uns gekreuzigten Heiland in unser Herz aufnehmen, dass wir unter seinem Kreuze uns selbst und der Welt sterben und hinfort allein nach deinem Willen leben. Vereinige uns in dieser Zeit unter dem Kreuze in der aufrichtigen Erkenntnis unserer Sünde, in der dankbaren Liebe zu dem, der uns bis in den Tod geliebt hat, und in dem seligen Troste deiner Gnade. Lass das Wort vom Kreuze sich an Denen vor Allem als göttliche Kraft erweisen, die du schwer heimsuchst, dass sie, im Aufblick auf Jesu Kreuz, still und getrost tragen, was du ihnen hast auferlegt. Lass uns alle unter dem Kreuze die Zuflucht finden in den tausendfachen Kämpfen der Erde, dass wir sprechen: Der Vogel hat sein Haus gefunden, und die Schwalbe ihr Nest, dein Kreuz, o Jesu. Amen. (Adolf Clemen)
Dieweil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesum den Sohn Gottes, der gen Himmel gefahren ist, so lasst uns halten an dem Bekenntnis.
Segnend ist unser Heiland gen Himmel gefahren, und segnend ist er im oberen Heiligtum als unser Hoherpriester. Sein Hohepriestertum ist für seine Gemeinde ein besonders wichtiger Gewinn von seinem Hingang zum Vater. Wer an seinem eigenen Herzen erfahren hat, durch wie vielerlei Versuchungen, Nöten und Gefahren es in unserem Christenlauf geht, der kennt ein wenig die Wichtigkeit von Jesu Hohepriestertum. Der Hebräerbrief schildert ihn besonders herrlich, als einen Hohenpriester, der in allen Dingen seinen Brüdern gleich geworden ist; der versucht wurde allenthalben, gleich wie wir, nur ohne Sünde, und darum Mitleiden haben kann mit unserer Schwachheit und helfen kann denen, die versucht werden. Gerade in dieser Tatsache liegt ein unendlicher Trost für jeden Christen. Der Herr kennt aus tiefster Erfahrung heraus alle unsere Nöten, er fühlt mit uns und versteht uns, wenn kein Mensch uns versteht. Hat er schon in den Tagen seines Fleisches Petri Versuchung und Fall vorausgesehen, und für ihn gebetet, dass sein Glaube nicht aufhöre, wie viel mehr sieht er jetzt Alles voraus, was uns in unserem ganzen Lauf begegnen wird, und richtet sich in barmherziger, mitleidiger Fürbitte nach uns, so dass die Umstände sich so fügen, dass wir nicht erliegen, sondern aufgerichtet, gestärkt und bewahrt werden. Besonders auch im Blick auf seine treue Fürbitte, sollen wir nicht sorgen für die Zukunft; er wird schon sorgen, und wie bisher, so auch ferner uns durchtragen auf seinen Gebetsarmen. Wir können mit unseren jetzigen Augen nicht in das obere Heiligtum hinein schauen; die Schrift gibt uns aber Winke, dass wir einen Verkläger vor Gott haben Offenb. 12,10; Sachar. 3,1. Wenn wir diesen Verkläger einst für immer überwunden haben werden durch des Lammes Blut, dann werden wir sehen, welche Bedeutung Jesu hohepriesterliches Einstehen vor dem Vater, auch ihm gegenüber für uns hatte. Für Stunden der Anfechtung ist beherzigenswert, was wir 1. Joh. 2,1 lesen: wenn Jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater. Nicht nur zur Bewahrung und Stärkung bittet er für uns, sondern auch zur Vergebung. Und wie könnte er anders? nachdem er sich selbst für unsere Sünden geopfert hat. Er ist eben ein treuer Hoherpriester Hebr. 2,17 und wie sollte er uns lassen, wenn wir ihn am nötigsten brauchen! Der Vater selber hat ihn uns gegeben, und so wollen wir ihm vertrauen; er betet uns durch und bringt uns ans Ziel.
Im Staube danke ich Dir, Herr Jesu! für alle Deine Fürbitte für mich. Dir allein verdanke ich es, dass ich stehe, und in all den Nöten und Versuchungen, die hinter mir liegen, nicht Schiffbruch gelitten habe. Dir will ich von Herzen vertrauen. Amen. (Elias Schrenk)
Dieweil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesum, den Sohn Gottes, der gen Himmel gefahren ist, so lasst uns halten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte Mitleiden haben mit unserer Schwachheit, sondern der versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde. Darum lasst uns hinzutreten mit Freudigkeit zu dem Gnadenstuhl, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden auf die Zeit, wenn uns Hilfe not sein wird.
Mein Herz ist bereit, Gott, mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe. Gnädiger und liebreicher Gott, mein Vater, Erlöser und Heiligmacher! ich hebe in dieser Stunde mein Herz und meine Hände auf zu dem Thron deiner göttlichen Majestät, von dem mir Zeit meines Lebens, und auch die vergangene Nacht so viele Wohltaten zugeflossen sind. Du bist meine Stärke, mein Schutz, mein Erretter, meine Burg, mein Trost uns Schirm gewesen. Dieser Wohltaten, mein Herr und Gott, bekenne ich mich unwürdig. Du hast mitten in der Finsternis an mich gedacht und mich väterlich behütet. Darum preise ich und lobsinge deinem Namen. Sei, o Gott, auch diesen Tag mein Beistand, leite und führe mich nach deinem Rat, und nimm mich endlich mit Ehren an. Wenn ich dich nur habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde. Lehre mich, was ich tun soll, dass ich nichts Böses tue. Lass des Geistes Zucht allezeit an mein Herz klopfen, wenn meine Gedanken sich von dir verirren wollen. Lass mich dein Bild, o Jesu, vor Augen sehen, wenn Fleisch und Blut sündliche Lüste in mir erregen. Durch dein Bild werde alle Lust zur Sünde in mir erlöscht und ertötet. Bedenke auch im Leiblichen an mich und segne mich. Dass mich alles Irdische als ein vergängliches Gut ansehen, dass ich mein Herz nicht daran hänge, sondern nach dem Ewigen trachte. Wenn ich arbeite, stärke mich; wenn ich bete, so erhöre mich; wenn ich ausgehe, so begleite mich; wenn ich heimgehe, so weiche nicht von mir. Umgib auch mich und die Meinigen mit deinem Schutz, dass wir unter deinem Schutz den Abend fröhlich erleben. Amen. (Nach Stark). (Adolf Clemen)