Lieder zu Psalm 28
Friedrich August Koethe
Mel. Auf, auf mein Herz und du mein ganzer Sinn rc.
Wenn ich zu dir, Herr, rufe, o mein Hort,
So schweige du mir nicht! Wird mir dein Wort
Nicht deine Gnad' und Wahrheit offenbaren,
So gleich' ich Denen, die zur Grube fahren.
Wenn ich zu dir, Herr, schreie, wenn empor
Die Händ' ich heb' zu deinem heil'gen Chor,
So höre mich, dass ich nicht von der Erde
Hinweggerafft mit den Gottlosen werde;
Die mit dem Nächsten freundlich tun, und schon
Mit arger Tück im Herzen ihn bedroh'n;
Nach ihrem Werk, nach ihrem bösen Wesen,
Wirst du für sie die Züchtigung erlesen.
Sie wollen ja nicht merken, wie gerecht
Der Herr regiert das sündige Geschlecht;
Drum wird Er sie zerbrechen und nicht bauen,
Sie sollen nicht sein heil'ges Antlitz schauen.
Gelobt sei Gott! Er hat mein Fleh'n so mild
Erhört! Der Herr ist meine Kraft, mein Schild!
Ich hoff auf Ihn! Geholfen ist mir! Freue
Mein Herz dich, dass dein Dank sich stets erneue!
Der Herr ist seines Volkes Stärk' und Kraft;
Er ist's, der dem Gesalbten Hilfe schafft!
Hilf deinem Volk und segne, Herr, dein Erbe,
Und weid' es, dass es ew'gen Ruhm erwerbe!
Koethe_Friedrich_Lieder}}
Johann Mathesius
HERR Christ, mein Hort, wenn ich zu dir
in meinen nöten ruffe,
So schweig ja nit, antworte mir
und komb mir ja zu Hülffe,
Auff daß ich den nit werde gleich,
die außer deinem lieben Reich
tieff in die Helle fahren!
Die Stimm meins flehens mercke doch,
zu dir mein schreyen höre,
Wenn ich mein Händ auffhebe hoch
zu deinem heiligen Chore!
Mit Ubelthätern, so Gottloß
mit süsser red jr Hertze böß
beschönen, mich nicht straffe!
Nach ihrer That und Wesen böß,
nach Wercken jrer Hände
Gib und vergilt du jnen das,
was sie verdient, gib ende!
Deins thuns sie wöllen achten nicht,
so baw sie nicht, nur sie zubrich!
dein Wercke sie verachten.
Gelobet sey der HERRE Christ,
er hat mein klag erhöret!
Mein stärck unnd krafft, mein Schild Er ist,
mein Hertz und Seel sein harret.
Mir ist geholffen, deß will ich
in meinem Hertzen sein frölich,
mit meinem Lied jm dancken.
Er ist all seiner Christen Sträck,
die stärck seines Gesalbten,
Die dem König mit That unnd Werck
muß helffen unnd erhalten.
Hilff deinem Volck, das Erbe dein
wöllest segnen unnd weyden fein
unnd ewiglich erheben!