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Psalm 26,2

Psalm 26,2

Andachten

Prüfe mich, Herr, und versuche mich, läutere meine Nieren und mein Herz.
Wir armen Menschen sind keinem Betruge so sehr unterworfen, als dem Selbst-Betruge. Wir täuschen uns gar so gern in der allerwichtigsten Angelegenheit unserer Seligkeit. Das fühlte der Psalmist sehr, sonst wäre wohl der 139. Psalm nicht entstanden, der uns die beste Anleitung zur Selbstprüfung geben kann. Wir scheinen es gut mit uns zu meinen; es ist aber doch ratsamer, dass wir Gott fragen und bitten, er möchte dies Meinen untersuchen und uns prüfen, wie wir es denn eigentlich meinen? Ja, wem im Ernste um seine Seligkeit zu tun ist, wer sich am Ende von seinem eigenen Herzen nicht betrogen finden will, der stelle sich oft vor das allsehende Auge Gottes hin und bitte: Ach Herr, du kennest mich besser, als ich mich selbst kenne; du weißt, was in meinem Innersten ist; du siehst in die Falten meines Herzens, in die mein parteiisches Auge nicht eindringt; entdecke mir Alles, was dir nicht gefällt. Es ist das Schrecklichste, was man von dem Menschen sich denken kann, dass er sich selbst betrügt, und doch geschieht das so gewöhnlich. Bedenke doch einmal recht ernstlich, was du tust, traue dir selbst nicht, lege dich offen hin vor Gott, mit heißem, innigen Flehen, dass er sich deiner annehme, dir alles Falsche und Betrügliche in dir aufdecke, dich läutere und und reinige von allen schiefen Absichten und betrüglichem Wesen, und dich auf den Weg der Wahrheit und Lauterkeit führe. Kein Frommer nehme sich davon aus, denn es ist keiner frei davon, wenn er nicht durch beständiges Wachen und Beten von dem Herrn frei gemacht wird. (Johannes Evangelista Gossner)


Prüfe mich, Herr, und versuche mich, läut're meine Nieren und mein Herz.
Gott will uns läutern und prüfen wie das Silber, welches, wenn es im Tiegel geläutert wird, so rein wird, dass nichts Unreines mehr zurückbleibt. In uns aber ist nichts als Unreinigkeit; wollte uns nun Gott läutern wie Silber, so müsste er uns gänzlich ausreiben. Das ist ein trefflicher Trost im Kreuz. Gott läutert uns auch im Feuerofen, d. i. er lässt es uns übel gehen, indem er uns Kreuz auflegt. Im Gerichte kommt es wie in einem Schmelzofen zu Tage, ob der Mensch etwas Rechtes sei. Das Schlechte wird im Feuer zu Asche, durch die Schmelzung im Reinigungstiegel wird aller Rost, Schmutz, Flecken und Schlacken ausgeschieden, der sich im Herzen des Menschen angesetzt hat. Der Boden unseres Herzens muss gereinigt werden, ehe es ein Anderes mit uns werden kann. (Aus Heim und Hofmanns großen Propheten.)

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