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Offenbarung 20,1

Offenbarung 20,1

Andachten

Offenbarung 20,1-6

Was Johannes gedrängt im 14. Kapitel gesehen, entwickelte sich eines nach dem andern immer genauer vom 15. bis 19. Kapitel. Nachdem das Papsttum, der Antichrist und der falsche Prophet ihren Lohn bekommen haben, folgt das tausendjährige Reich, wie ein Ruhepunkt im rollenden Kreislauf der göttlichen Gerichte. Unser Text ist die einzige Stelle der Heiligen Schrift, in welcher von diesem Gegenstande die Rede ist; aber diese Stelle lehrt diese Wahrheit klar und gewiss. nach ihr beginnt das tausendjährige Reich erst mit der Wiederkunft Christi, nach der Besiegung des Antichrists und seiner Genossen. Es wird weder ein weltliches noch ein allgemeines Reich sein, sondern ein Gnadenreich, in welchem die Gläubigen die Oberhand haben, wenn gleich Ungläubige und Gottlose noch vorhanden sind. Die Macht des Satans ist noch nicht gebrochen, wohl aber gebunden. Der Gegensatz von Himmel und Erde besteht noch fort, der Kampf des Geistes mit dem Fleische dauert auch noch an, die Heiligen wandeln noch im Glauben, nicht im Schauen, es bleibt das Gesetz, das Evangelium, das Sakrament in vollem Gebrauch, bis dass Er kommt. Auch in der äußern Welt geht Alles seinen Gang wie früher, Geburt und Tod, obrigkeitlicher und Ehestand, und Arbeit im Schweiß des Angesichts. Dennoch ist ein Blütezustand des Reiches Gottes, eine irdische Vollendung der Gemeinde Christi, eine reiche Ausgießung des Heiligen Geistes, ein Überfluss von Gnadengaben, ein Lieben und Jauchzen, wie nie vorher, erschienen. Das Christentum durchdringt alle Verhältnisse und die Erde ist ein Schauplatz zur Verherrlichung Christi geworden. Leicht und siegreich ist der Kampf des Geistes mit dem Fleisch und der Kirche mit den Feinden des Heils. Das Gesetz Gottes ist die allgemeine Regel aller Völker, Empörungen und Kriege haben aufgehört, Pest und Seuche sind verschwunden, die Erde ist voll Erkenntnis der Ehre des Herrn, und die Menschheit sammelt allen Segen der vorangegangenen Jahrhunderte des Kampfes in einen Brennpunkt zusammen und lebt im vollen Vorgenuss der letzten, höchsten Vollendung. Es entspricht dies tausendjährige Reich demnach ganz dem allgemeinen Gesetz der menschlichen Entwickelung, dass jede wesentlich neue Gestaltung, ehe sie zur vollen und bleibenden Erscheinung gelangt, sich vorher in noch vorübergehenden Erscheinungen ankündigt, abspiegelt und Bahn bricht. So die Erscheinung Christi in den Vorbildern des Alten Testaments, so die Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn in der Verklärung auf Thabor, die Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingstfest in der vorläufigen Mitteilung des Geistes an die Jünger (Joh. 20,22.). So bahnt sich auch hier das Zukünftige an, die allgemeine Auferstehung durch die erste Auferstehung, das Jüngste Gericht durch das Regiment Christi und seiner Heiligen, die ewige Seligkeit durch tausendjährigen Frieden, die Verklärung des Himmels und der Erde durch kräftigere Blüten des Naturlebens (Jes. 20,26. 11,6-9. 65,20). Glückselige Zeit! Entspricht sie nicht den tiefsten Wünschen aller, die den Herrn Jesum lieb haben unverrückt? Sollte denn wirklich nie auf Erde eine Zeit kommen, wo die Sache Christi als die einzig wahre und rechte von Gott glänzend vor aller Welt beglaubigt würde? Sollte nach der langen Zeit der Arbeit und Mühe ihr kein Vorsabbat in ungestörter Gemeinschaft mit dem Herrn und allen Heiligen aufgehen? Als Jesus gen Himmel fuhr, umgab Ihn ein kleiner Kreis Gläubiger; ein größerer wird’s sein, wenn Er mit seinen Heiligen eine Zeitlang die alsdann Lebenden regiert: wie wird das seine Sache an einem Tage mehr förderten als sonst in Jahren und Jahrhunderten! O möchte der Herr dies Reich bald aufrichten! Lasst uns denn danach trachten, dass wir dem Herrn ganz angehören, Ihn allein anbeten, und sein Malzeichen an Hand und Stirn, in Mund und Herz an uns tragen, damit sein Sabbat auch uns zu Teil werde ewiglich! Amen. (Friedrich Arndt)

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