Matthäus 10,29
Andachten
Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Noch fällt derselben keiner auf die Erde ohne euren Vater. Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupte alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid viel besser, denn viele Sperlinge. Darum, wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater.\\Matt. 10, 29-32. Es kann uns nichts geschehen, als was der Rat und Wille des allmächtigen Gottes, unsers Vaters, über uns beschlossen hat. Das ist die Quelle der rechten Furchtlosigkeit eines Jüngers Christi, dass wir wissen: Wir stehen in der Hand eines allmächtigen Vaters, der auch die Haare auf unserm Haupte alle gezählt hat. Armselige Torheit der Welt, ob sie sich schon Weisheit dünkt, von einem Zufall zu reden, da nichts uns zufallen kann, es komme denn von dem allmächtigen Gott, welcher Himmel und Erde in seiner Hand trägt, und ohne den kein Sperling vom Dache fällt. „Es kommt doch alles von Gott“, sagen darum auch wohl solche, bei denen wir wenig Erkenntnis der christlichen Wahrheit und Bewährung derselben im Leben wahrnehmen. Aber ist es denn ohne weiteres ein Trost und eine Waffe gegen alle Furcht, zu wissen, dass alles von Gott kommt? Auch wenn es alles ganz anders kommt, als wir dachten und wünschten? wenn nicht bloß die Sperlinge, sondern auch die Menschen vor Hunger und Frost verderben, und die Haare, welche Gott gezählt hat, vor Kummer grau werden? grau werden? Es kommt alles von Gott, aber wie, wenn es auch als Bote seines Gerichts kommt? Es gilt doch das: „Fürchtet euch nicht!“ gar nicht ohne weiteres allen Menschen; sondern der Herr Jesus redet zu seinen Jüngern, die an ihn glauben und sich zu ihm als die Seinen bekennen, und zu denen er sich, als zu den Seinen bekennt, und die nun im Sohne den Vater erkannt haben, und denen sein Wort gilt: Darum, wer mich bekennt vor den Menschen, den will ich bekennen vor meinem himmlischen Vater. Selig, wer sich dessen in allem, was über sein Leben kommt, getrösten darf, dass der allmächtige Gott, aus dessen Hand es kommt, sein Vater ist, der ihn als sein Kind erkennt, und vor dem der Herr, unser treuer Heiland, ihn als seinen Jünger bekennt, als der Jünger einen, über welche er seine Friedenshand breitet und spricht: „Vater, die sind es, die ich mir mit meinem Blute erkauft und zu meinem Eigentum erworben habe!“ Nun mögen nicht bloß die Sperlinge vom Dache fallen, nun mag alles fallen, was sich nicht will halten lassen auf Erden, nun mögen diese Haare vor der Zeit ergrauen und die liebsten Güter von mir genommen werden und alle Schrecknisse des Lebens über mich hereinbrechen: ich fürchte mich nicht; es kommt aus der Hand des allmächtigen Gottes, der mein Vater ist, und dessen Kind ich bin; und auch die Schrecken seiner Gerichte, mit welchen er die Welt heimsucht, sind nun für mich Züchtigungen des Vaters, welcher sein Kind lieb hat, auch wenn er es züchtigt, und doch ist nichts, was uns scheiden könnte von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn! (Friedrich Peter Ludwig Luger)