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Römer 15,7

Römer 15,7

Andachten

Darum nehmt euch unter einander auf, gleichwie euch Christus hat aufgenommen zu Gottes Lobe!
Ich frage dich, wie hat Christus dich aufgenommen? das sage mir. Wie fand er dich, als er dich aufnahm? lagst du nicht in deinem Blut? warst du nicht unaussprechlich elend und glichst du nicht jenem Unglücklichen, der auf dem Wege von Jerusalem nach Jericho unter die Mörder fiel? Ja, du lagst am Abgrund, gleichwie ich, und hätte Christus Jesus sich deiner und meiner nicht angenommen, so wärest du und ich in den Abgrund hinuntergestürzt, und wir hätten verderben müssen! Aber siehe, da ist er gekommen und hat uns aufgenommen, vom Abgrund hinweggezogen, unser verwundetes Gewissen geheilt mit seinem Wundbalsam und hat uns keinen Vorwurf gemacht, sondern ist mit uns umgegangen treuer als ein Hirte, der nach langem Suchen endlich sein verirrtes Schaf findet und freut sich und nimmt es auf die Achsel und trägt es heim. So hat er dich, so hat er mich aufgenommen, der liebe Herr Jesus, und so muss er dich und mich alle Tage noch aufnehmen, denn wir sind und bleiben arme Sünder bis zum letzten Atemzuge, und wenn er auch nur einen einzigen Tag sich wollte von uns zurückziehen und zu uns sagen: Ich mag euch nicht mehr, denn ihr stellt meine Geduld auf eine zu große Probe was sollte dann aus uns werden? Nicht wahr, wir würden verzweifeln müssen?
Nun wohlan, gleichwie der Herr Christus uns aufgenommen hat und wie er noch alle Tage uns aufnimmt und annimmt und nicht mit uns handelt nach unsern Sünden, so sollen wir uns unter einander auch aufnehmen. Und ich meine, das dürfte uns schon deshalb nicht schwer werden, weil wir allzumal Sünder sind.
Ja, du bist ein armer Sünder, ich bin ein armer Sünder; du lebst von lauter freier Gnade, ich auch; du hast kein Verdienst, ich auch nicht. Und wir sollten uns nicht untereinander tragen und lieben und aufnehmen in Liebe und Frieden und Geduld, und mit einander umgehen können, da sich der HErr Christus doch unser nicht geschämt, sondern sich in Gnaden zu uns geneigt und uns wie ein Arzt mit großem Erbarmen behandelt hat? „Lass mich an anderen üben, was Du an mir getan!“ das sollte uns immer im Sinn liegen, dann würde alles fröhlich von statten gehen und wir würden niemals im Unmut zu unserem schwachen, gebrechlichen Bruder sagen: du machst es mir doch zu arg, du versuchst meine Geduld allzusehr, ich kann es nicht länger ertragen. Denn wir würden bei solcher Sprache fleischlicher Ungeduld immerdar fürchten müssen, dass der Heiland uns ebenso behandeln werde, ach! und ja unendlich viel mehr Ursache dazu als wir! Darum nochmals: Nehmt euch unter einander auf, gleichwie euch Christus hat aufgenommen, zu Gottes Lobe! Amen. (Gustav Knak.)


Nehmt euch untereinander auf, gleichwie Christus euch hat aufgenommen!

Es heißt nicht: Erfreut euch aneinander! Die Unmittelbarkeit der Freude, die ein Mensch dem andern bereitet, tritt immer mehr zurück. Man sieht die Fehler, man wird gewahr, daß dieser Mensch gar nicht das ist, als was man ihn einschätzte, und wendet sich enttäuscht ab. Es ist bekanntlich weit leichter, Fernstehende mit Liebe zu umfassen als die Menschen, die uns umgeben, die man sozusagen in- und auswendig kennt. Darum: „Nehmt euch untereinander auf!“ Nicht schmeicheln sollt ihr euch, nicht füreinander schwärmen, sondern gegeneinander Geduld üben, gleichwie Christus euch aufgenommen hat, Gott zu Lobe. Um der Geduld willen, die euch umfängt, um der Nachsicht willen, die euch nachgeht, um der Liebe und Lauterkeit willen, die sich in euch schickt: „Nehmet euch untereinander auf, gleichwie Christus euch aufgenommen hat!“ (unbekannt)

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