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Matthäus 5,8

Matthäus 5,8

Andachten

“Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.“
Rein ist ein Herz, in welchem nur Gott lebt und alles Andere keine Bedeutung hat. Wo etwas Anderes mit das Herz einnimmt, da sind‘s Flecken, ist es Schmutz und Unreinigkeit, sei's Geiz, sei's Wollust, sei's Hochmut, oder sonst etwas, das zum Tand der Welt gehört. Wenn etwas außer Gott das Herz eigentlich einnimmt und festhält, dass es neben Gott oder gar über Gott gesetzt wird, sofern es gegen Gottes Gebot schlaff macht, so ist es ein beschmutztes unreines Herz; und wer das hat, deutet der HErr an, der wird Gott nicht schauen. Wenn man daher auch mit solchen Herzen einen Lobgesang mitsingt, so ist es vor Gott und den Engeln im Himmel ein Geplärr und kein Gesang, wie der HErr bei dem Propheten Amos (5, 23) sagt: „Tue nur weg von Mir das Geplärr deiner Lieder; denn Ich mag deines Psalterspiels nicht hören.“ Denn nur, wenn der Lobgesang aus reinem Herzen, da alle Sinne und Kräfte des Menschen allein auf den HErrn gerichtet sind, kommt, gefällt‘s im Himmel, dass auch die Engel gleichsam mitsingen.

Uns gebe der HErr immer mehr zu forschen, wo noch Schmutz in unsern Herzen ist. Lernen wir alles Ihm unterwerfen, alles in Seiner Furcht haben und genießen, nach Seinem Wohlgefallen Ihm alles opfern, und frei und los sein von allen ungeordneten Begierden, so werden wir schon auf Erden Seiner Nähe inne werden; und was wird‘s vollends sein, wenn die Zeit der Vollendung kommt! Gott schauen! - damit ist viel gesagt! - was nur ein Mensch sich denken mag. (Christoph Blumhardt)


Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig in Jesus möchten wir sein als Seine Begnadigten, und zum Anschauen Gottes möchten wir gelangen im ewigen Vaterhause. Der Herr will es, darum wollen wir es auch. Er ist rein und will auch uns rein haben. Und welches ist der Weg zu diesem herrlichen Gnadenstand, mit welchen Mitteln erreichen wir das Ziel? Das Blut Jesu Christi macht rein von aller Sünde. Schon vor vielen Jahren hat mich diese Wahrheit tief ergriffen, außerordentlich beglückt, dankbar und fröhlich gemacht. Mein Herz bleibt rein, indem ich unter Christi Kreuz bleibe und Ihm immer wieder danke für die Kraft Seines Blutes. Wir schreiten auf der Bahn des Lebens vorwärts, wenn wir reines Herzens sind. Wir bleiben rein durch den Wandel in der Gegenwart Gottes. Wiederholt bittet Er: Wandle vor mir! Die Furcht Gottes bewahrt nicht nur vor Fehltritten, sie gibt uns Kraft zum Überwinden. Wir erlangen ein Gefühl und Gemerk für das, was sich schickt und nicht schickt. „Sie werden Gott schauen.“ Diese Verheißung ergreift unser Herz mit großer Freude. Der Herr stellt ihnen Gott dar als ihr höchstes Hoffnungsgut. Und wenn Jesus davon spricht, sagt ihr Herz „Ja“. Wo der Vater ist, da ist die Heimat. Aus Gott Geborene sind doch erst daheim, wenn sie Gott zu schauen vermögen, wenn sie als heilige und geliebte Kinder ihren Vater umgeben. Einfach ist diese Wahrheit, aber wie herrlich. Durch Christus führt unser Weg zu Gott. Ist dein Herz rein? Ist das auch dein Ziel: Gott zu schauen? (Markus Hauser)


Reinheit, Herzensreinheit soll unser Hauptstreben sein. Wir müssen innerlich durch den Geist und das Wort rein gemacht werden, dann werden wir äußerlich durch Hingabe und Gehorsam rein sein. Es ist ein enger Zusammenhang zwischen den Neigungen und dem Verstande: wenn wir das Böse lieben, so können wir das nicht verstehen, was gut ist. Wenn das Herz unrein ist, wird das Auge trüb sein. Wie können diejenigen einen heiligen Gott schauen, die unheilige Dinge lieben?

Was für ein Vorrecht ist es, Gott hier zu sehen! Ein Schimmer von Ihm ist der Himmel hienieden! Zu Christo Jesu schauen die reines Herzens sind, den Vater. Wir sehen Ihn, seine Wahrheit, seine Liebe, seinen Ratschluss, seine Herrschaft, seine Bund mit uns, ja wir sehen Ihn selber in Christo. Aber dies erfassen wir nur in dem Maße, in welchem wir die Sünde aus dem Herzen fern halten. Nur die, welche nach Gottseligkeit streben, können ausrufen: „Meine Augen sehen stets zu dem Herrn.“ Der Wunsch des Mose: „Lass mich deine Herrlichkeit sehen!“ kann nur in uns erfüllt werden, wenn wir uns von aller Missetat reinigen. „Wir werden Ihn sehen, wie Er ist.“ Und „ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu Ihm, der reinigt sich.“ Der Genuss gegenwärtiger Gemeinschaft und die Hoffnung des seligen Schauens sind dringende Beweggründe zur Reinheit des Herzens und des Lebens. Herr, mache uns reinen Herzens, auf dass wir Dich schauen! (Charles Haddon Spurgeon)


Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Israel hat dennoch Gott zum Trost, wer nur reines Herzens ist; schrieb Assaph Ps. 73,1. Er deutete diese Worte ohne Zweifel auf sich selbst, da er sich erinnerte, dass er wegen des Anstoßes, den er an dem Glück der Gottlosen genommen, schier gestrauchelt hätte; dass ihn aber Gott erhalten, zurecht gewiesen und wieder gestärkt habe. Diejenigen also, die reines Herzens sind, können noch Schwachheit an sich haben; hingegen sind sie im Grund ihrer Seele aufrichtig, und haben einen Geist ohne Falsch. In der Buße ist der Wille zu sündigen in ihnen zerbrochen worden und sie haben ich ohne Vorbehalt an ihren Gott und Heiland ergeben. Sie sind wahrhaftig aus Gott geboren; sie sind die Vollkommenen, deren Christus Matth. 5,48. gedenkt, ihr Auge ist einfältig (Matth. 6,22.), sie sind die guten Bäume, welche gute Früchte tragen (Matth. 7,17.), sie sind durch den Glauben an Christum der Sünde und dem Gesetz gestorben und der Welt gekreuzigt, und leben Gott in Christo Jesu. Von Solchen sagt nun Christus Matth. 5,8.: selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Bei der Reinigkeit oder Aufrichtigkeit ihres Herzens sehen sie auf Erden viel Böses, das sie kränket und betrübet, sie sind aber doch selig, und werden Gott schauen. Abraham und Andere sahen Gott in einer rätselhaften Gestalt, wenn sie den Engel, der Jehovah hieß, in einer menschlichen Gestalt sahen; Moses aber sah Ihn im Gesicht in einer herrlichen Gestalt, durch welche Gottes geistliches und unsichtbares Wesen seine Majestät offenbaren wollte, und wurde deswegen 4 Mos. 12,8. andern Propheten vorgezogen. Eine gleichfalls herrliche Gestalt Gottes sahen hernach auch Jesaias, Ezechiel, Daniel und Johannes. Ohne Zweifel wird aber dasjenige, was die verklärten Seelen und auferstandenen Heiligen sehen werden, noch herrlicher sein, als was Moses und einige Propheten nach ihm bei Leibesleben gesehen haben. Das Herrlichste wird das Angesicht Gottes sein, welches die Inwohner des neuen Jerusalems sehen werden, Offenb. 22,4.; denn gleichwie der ganze Charakter eines Menschen, wodurch er von Anderen unterschieden ist, aus seinem Angesicht herausleuchtet, und nur derjenige einen Menschen recht erkennen kann, der sein Angesicht sieht, also werden diejenigen, die gewürdigt werden, das Angesicht Gottes zu sehen, zwar nicht die Tiefen der Gottheit, aber doch Seine den Geschöpfen geoffenbarte Herrlichkeit unmittelbar auf das Hellste, ganz und mit Einem Blick so erkennen, dass sie davon gesättigt werden. Alsdann werden aber nicht nur ihre Herzen, sondern auch ihr ganzes Wesen rein und verklärt sein. Sie werden das Angesicht Gottes in (vollkommener) Gerechtigkeit sehen, wie David Ps. 17,15. sagt. Der erste Anblick der Herrlichkeit Gottes in jener Welt wird alles Leiden ersetzen: welche Wonne wird’s aber sein, wenn man Sein Angesicht sehen wird! Um dieses Ziel zu erreichen, soll ich bei Leibesleben mit einem reinen Herzen oder mit einem Geist ohne Falsch wandeln, aber auch der Heiligung noch weiter nachjagen, ohne welche den heiligen Gott Niemand sehen wird. Wer seine Unreinigkeit beibehalten will, dem wird Gott ein verzehrendes Feuer sein. (Magnus Friedrich Roos)


Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!
Die Sünden des Volks legten sie am großen Versöhnungstage dem Opfertier aufs Haupt und jagten es dann in die Wüste; mit Blut der Versöhnung ging der Hohepriester durch den Vorhang und sprengte es an den Sühndeckel; aber reines Herzens wurden sie nicht. Lange Gebete hielten die Pharisäer, gaben Almosen von Allem, das sie hatten, machten die Denkzettel an ihren Röcken breit, aber reines Herzens waren sie nicht. Fasten und Wallfahrten, in Zellen und Klöstern leben, den Leib kasteien, das ist der Römischen Art, aber reines Herzens werden sie nicht. In Zucht und Ehrbarkeit leben, wieder lieben, die uns lieben, mitleidig und wohltätig sein, gottselige Gespräche führen, äußere und innere Mission treiben, das Alles findet sich wohl, aber reines Herzens sind wir darum nicht. Ach Gott vom Himmel sieh' darein! wie soll's denn geschehen? inwendig schreit die Stimme, wir müssen reines Herzens werden, denn wir müssen Gott schauen, wir müssen selig werden! - Nun, wenn's nicht möglich wäre, hätte David nicht gebetet: Schaff' in mir, Gott, ein reines Herz; und der Herr Jesus hätte das große Wort nicht ausgesprochen: „reines Herzens sein“. Bei Gott ist kein Ding unmöglich, sprach der Engel, als er Maria den Jungfrauensohn verhieß. „Gott offenbart im Fleisch“, damit ist's angefangen, denn damit ist die Möglichkeit gegeben, reines Herzens zu sein. Gottes- und Marien-Sohn am Kreuz, damit ist's vollbracht, denn „das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, wäscht uns rein von aller Sünde“. Glaubst Du das, so bist Du rein; wirst es auch alsbald merken, denn, die reines Herzens sind, sollen Gott schauen! Aber doch nicht hier in diesem Leben? Eine Wolke nahm Ihn auf, vor ihren Augen weg, die reines Herzens sind, sehen Ihn hinter der Wolke, durch die Verhüllung hindurch, wie durch einen Schleier. Daran haben wir vorläufig genug, bis es besser kommt, nämlich von Angesicht zu Angesicht. (Nikolaus Fries)


Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Wenn wir die Apostelgeschichte und die Briefe der Apostel lesen, so finden wir, dass diese die Christen als Leute ansahen, deren Herzen und Gewissen rein waren. Petrus sagt in Apostelg. 13,9: Gott habe keinen Unterschied zwischen Juden und Heiden gemacht, er habe auch der Heiden Herzen gereinigt durch den Glauben. Auch Paulus redet in beiden Timotheusbriefen von reinen Herzen 1. Tim. 1,5; 2. Tim. 2,22. Wer im Glauben abgewaschen war von seinen Sünden durch Jesu Blut, hatte ein reines Herz. Lesen wir aber die Schrift aufmerksam, so finden wir entsprechend unserer persönlichen Erfahrung, dass bei Gläubigen, deren Herzen durch das Blut Jesu Christi gereinigt sind, doch auch noch ein Werk der Reinigung stattfinden muss; würde man das leugnen, so wäre es ein Zeichen von Selbstbetrug und Überhebung. Der Heiland sagt: Reben, die Frucht bringen, also Leute, die mit Jesu in Lebensverbindung sind, reinigt der Weingärtner, dass sie mehr Frucht bringen. Johannes sagt in 1. Joh. 1,7: so wir im Licht wandeln, wie Gott im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu Christi seines Sohnes macht uns rein von aller Sünde; also auch Leute, die in der Heiligung stehen, werden noch gereinigt. Entsprechend diesem Wort fordert Paulus auch die Korinther in 2. Kor. 7,1 auf, sich zu reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes. Halten wir daher Folgendes fest: der Gläubige ist abgewaschen durch Jesu Blut, sein Herz ist gereinigt; aber um der Sünde willen die in ihm ist, bedarf er noch viel Reinigung von aller Befleckung in Gedanken, Phantasie und Neigungen. Je mehr der Mensch gereinigt wird, desto reiner wird auch seine Gotteserkenntnis, so dass wir das Wort: die reines Herzens sind, werden Gott schauen, den Anfang nach schon auf dieses Leben beziehen dürfen. Ihre völlige Erfüllung findet aber diese große Verheißung erst dann, wenn wir völlig gereinigt und Christo gleich sein werden 1. Joh. 3, 2. Johannes jetzt hinzu: wer solche Hoffnung hat, der reinigt sich, gleichwie er rein ist. Darum lasst uns nachjagen der Heiligung, ohne welche wird Niemand den Herrn sehen.

Herr, mein Gott! Nur völlig geheiligte Augen können Dich schauen; darum heilige mich durch und durch nach Leib, Seele und Geist. Amen. (Elias Schrenk)


Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Gott schauen, O große Verheißung. Das ist die Vollendung, davon der Sänger sagt: „Ich will schauen dein Angesicht in Gerechtigkeit; ich will satt werden, wenn ich erwache nach deinem Bilde. Vor dir ist Freude die Fülle, und ein liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich.“ - Verlangt dich nicht nach solcher Seligkeit? Sehnst du dich nicht, also auch einst Gott zu schauen? dann sorge, dass du ein reines Herz hast. Wache über deine Gedanken und innern Regungen. Meide und fliehe die Gelegenheiten, die Orte und Menschen und Bücher, welche unreine Bilder und Wünsche in dir erwecken. Vertreibe die bösen Gedanken durch gute. Denke an Gottes allsehendes Auge. Denke an deinen Tod und Sarg, an Gericht und Ewigkeit. Denke vor Allem an Jesum Christum, wie er dich geliebt hat bis in den Tod, wie er für dich gemartert am Kreuze hängt - und gewiss, die unreinen Gedanken und Bilder werden von dir weichen. Dein Herz wird zum Himmel gezogen und mit Gottes reinem Licht und Frieden erfüllt werden. - O heiliger Gott, auch wir möchten das Licht deines Angesichts schauen. Es ist so dunkel um uns her, und es ist uns so bang zu Mute, wenn wir dich nicht sehen. Schaff in uns ein reines Herz, dass wir dich sehen und erkennen in deinem Wort und in deinen Wegen. Unser Herz ist nicht rein; es ist nicht, wie es sein sollte. Reinige du unser Herz von all seinen Flecken. Nimm es von uns mit all seiner Schuld, und gib uns ein neues, ein reines Herz. Und dann bewahre uns durch deine Gnade vor aller Befleckung de Fleisches und des Geistes. Rufe es in allen Versuchungen uns zu: Selig sind, die reines Herzens sind. Amen. (Adolf Clemen)


Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Wer ist denn reines Herzens? Von Natur ist es Niemand. Wir sind allesamt wie die Unreinen, verunreinigt durch allerlei böse Lust, aller Unlauterkeit, Lügenhaftigkeit und Heuchelei voll. Es hat und bewahrt sich zwar der Eine vor dem Anderen eine gewisse natürliche Reinheit, Einfalt, Aufrichtigkeit und Geradheit des Wesens und das ist ein großer Gewinn und macht auch der Gnade den Zugang leichter, aber sie schaut an sich Gott nicht. Dazu muss das Herz erst rein werden. Und wie geschieht das? Durch den Glauben, wie Petrus von den Heiden sagt (Apost. 15, 9), Gott habe ihre Herzen gereinigt durch den Glauben. Ja, der Glaube an das Versöhnungsblut Christi macht das Herz rein, rein zunächst von aller Schuld der Unreinigkeit, rein aber auch von der Unreinigkeit selbst, rein von aller bösen Lust, also dass das Herz in reiner, keuscher Liebe an Gott hängt. Das sind reine Herzen, die im Blute Christi durch die Barmherzigkeit Gottes gewaschen von aller Schuld, treu und lauter sich Gott ergeben haben, und nicht bloß äußerlich das Böse meiden und nach Sittenreinheit streben - das ist der edlen Welt das Höchste - sondern sich auch fort und fort in Kraft des Blutes Christi von aller bösen Lust reinigen, sich vor aller Befleckung des Fleisches und des Geistes hüten und es redlich mit ihrem Gott meinen.

Die werden Gott schauen. Sie schauen, sie erkennen ihn schon hier als einen freundlichen und gnädigen Gott, sie dringen immer tiefer in sein Liebes-Wesen ein, kommen in immer innigere Gemeinschaft der Erkenntnis und des Lebens mit ihm, verstehen ihn und seinen Willen und seine Wege immer besser, haben immer mehr ihre Lust und Seligkeit in ihm; dereinst aber werden sie ihn recht schauen von Angesicht zu Angesicht, in die allerinnigste, vollkommenste und seligste Gemeinschaft mit ihm kommen. „Wir werden ihn erkennen, gleichwie wir erkannt sind.“ „Wir werden ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ Welch' eine Seligkeit, Gott zu schauen hier und dort! Welch' eine Aussicht für diejenigen, die ganz rein gewaschen im Blute Christi, sich bis an ihr Ende ihre Füße waschen in Lauterkeit des Herzens, in der Furcht Gottes der Heiligung nachjagen bis an den Tod! Ja, selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. (Ludwig Josephson.)


Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Wer es begreift, wie viel ein reines, aufrichtiges Herz zu bedeuten hat, der wird Bedenken tragen, sich desselben so leichtlich zu rühmen, und sich erinnern, dass Salomo die menschliche Natur im Ganzen als ränkevoll darstellt, und dass es Christen sind, welche Petrus auch zur Ablegung aller Heucheleien, wie sonstiger Unarten auffordert. Ein einfältiges Auge macht den ganzen Leib licht, ein Schalksauge aber finster. Etwas Großes, aber auch etwas Notwendiges ist es, ohne Falsch und lauter auf Gott gerichtet zu sein. Den Aufrichtigen lässt er's gelingen. So wie aber Er es ist, der nach Psalm 99 Frömmigkeit gibt: so ist er's auch, der Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit und Gericht in Jakob schafft. Davon war David so sehr überzeugt, dass er Psalm 139 mit großem Drange betet: Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz, prüfe mich und erfahre, wie ich's meine denn, sagt Gott beim Jeremias: Arglistig und betrügerisch ist des Menschen Herz, mehr denn ein einiges Ding. Schaffe du, o Gott, in mir ein reines Herz, und gib mir einen neuen, gewissen Geist. (Gottfried Daniel Krummacher)


Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Der Herr, welcher die Sünden vergibt, reinigt auch das Herz. Er wäscht es rein mit seinem teuren Blute. Durch den Glauben und durch die Taufe werden wir dieser Reinigkeit teilhaftig. Im Glauben und in der tätigen Liebe wird dieses Werk fortgesetzt. Alltäglich müssen wir die Bitte wiederholen: „Schaffe in mir Gott ein reines Herz, und gib mir einen neuen gewissen Geist.“ Mit solchem Herzen werden wir Gott schauen. Anders ist es nicht möglich. Die Sünde liegt ja zwischen uns und ihm wie eine Wolke. Sie verdunkelt auch die Erkenntnis. Sie macht unser Auge zu einem Schalk Das Unreine kann das Reine nicht sehen. Darum wird ein armer, einfältiger Christ seinen Gott viel klarer erkennen als ein Weltweiser in seinem Hochmut und seinen Sünden. Er wird ihn schauen in seinen Gebeten. Er wird mit ihm reden, wie die lieben Kinder mit ihrem lieben Vater. Er wird ihn endlich nicht mehr im dunklen Wort schauen, sondern ihn erkennen von Angesicht zu Angesicht, gleich wie er von ihm erkannt ist. Das ist Friede. Hier sind die Anfänge davon, droben ist der ganze Friede.

O heiliger Gott, wir danken dir, dass wir auch heute wieder dich sehen dürfen in aller deiner Liebe. Du hast uns bewacht mit deinem Vaterauge als wir im Schatten der Nacht schliefen, du hast uns erweckt, dass wir das Licht des Tages wieder sehen. O erwecke auch unsre Seele, dass sie dich, das ewige Licht sehe, damit unser Wandel am heutigen Tage ein Wandel in deinem Lichte sei. Hilf uns kämpfen gegen die Finsternis in uns, die uns hindern will dich zu schauen. Ja, mache uns immer mehr zu Kindern des Lichtes. Amen. (Friedrich Ahlfeld)


Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.\\“ Im Christentum wird das Herz zuförderst angefasst und bearbeitet. Wenn die Quelle nicht rein, sondern trübe und schlammig ist, wie kann das Strömlein ein lauteres Wasser führen? Das Herz ist die Wohnung des dreieinigen Gottes, eine Schlaf- und Ruhekammer des himmlischen Bräutigams, ein Tempel des heil. Geistes, darum muss es vor Allem rein und sauber gehalten werden. Das Herz ist der Spiegel, darin sich die Klarheit des Herrn mit aufgedecktem Angesicht spiegelt. Ein Spiegel aber kann auch von einem unreinen Anhauchen beflecket werden, also das Herz von schändlichen und unreinen Gedanken. Nur wer reines Herzens ist, kann einst Gott schauen. (Christian Scriver)

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