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1. Korinther 4,4

1. Korinther 4,4

Andachten

Ich bin mir wohl nichts bewusst, aber darinnen bin ich nicht gerechtfertigt; der Herr ist es aber, der mich richtet.

Wehe dem, der keine höhere Frage kennt, als die: Was werden die Leute sagen? der seine innere Ehre und seinen Frieden abhängig macht von der Menschen Urteil. Ob die Welt uns in den Himmel erhebt, sie kann uns damit nicht ehrlich sprechen oder frei und glücklich, wenn wir's nicht innerlich sind. Ob die Welt über uns den Stab bricht, sie kann uns unsern Frieden nicht nehmen, wenn wir ihn innerlich haben. Wir werden nicht besser damit, dass die Menschen uns loben; wir werden nicht schlechter damit, dass die Menschen uns tadeln. Was hilft alles Lob der Menschen, wenn unser Gewissen spricht: „Du hast es nicht verdient. Ach, wenn sie Alles von dir wüssten!“ Was hilft alles äußere Glück, wenn der Mensch auf der steten Flucht vor diesem innern Richter ist, dass er sich fürchtet, mit sich selbst allein zu sein! Und was wird es erst im Sterben sein! Und umgekehrt, was kann die Verkennung der Welt uns anhaben, wenn wir mit dem Apostel uns getrösten dürfen: „Ich bin mir nichts bewusst.“ Aber können wir's sagen? und wenn wir's können in Beziehung auf einzelne Taten und Anklagen, können wir's im Blick auf unser ganzes Leben? Muss es da nicht vielmehr heißen: Ich bin mir wohl viel Untreue bewusst. Und selbst wenn wir, wie Paulus, sprechen dürfen, stehen bleiben können wir dabei so wenig, wie er, sondern müssen fortfahren: „Ich bin mir wohl nichts bewusst, aber darinnen bin ich nicht gerechtfertigt, der Herr ist's, der mich richtet.“ Er allein urteilt recht; er sieht das Herz an, er urteilt nicht nach einzelnen Taten, sondern nach der ganzen Richtung des Menschenlebens. Vor ihm bleibt nichts verborgen, nichts vergessen. Dem Apostel war das ein Trost, dahin er sich flüchtete vor der Verkennung der Menschen. Ist es das auch uns? Herr, Herr, du bist unsre Zuflucht, unsre Hoffnung, unser Frieden. Dir wollen wir leben und sterben, dein Gericht wollen wir bedenken, deine Gnade wollen wir ergreifen, auf dass wir nicht zu Schanden werden an dem Tag, wo du ans Licht bringst, was in Finsternis verborgen ist, sondern vor deinem Angesicht stehen mit Freuden. Amen. (Adolf Clemen)

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