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Lukas 21,28

Lukas 21,28

Andachten

Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so seht auf und hebt eure Häupter auf, darum, das sich eure Erlösung naht!

Wer solches sich lässt zu Herzen gehen, der wird sich nicht fürchten, sondern lieb haben und bekennen und darüber alle Gefahr ausstehen vom Teufel und der bösen Welt. Also wird der Tag nicht schrecklich, sondern eitel Zucker werden, nicht der Welt, sondern uns armen, betrübten Sündern, die wir jetzt hier in der Mördergrube liegen müssen. Du darfst dich nicht fürchten, sondern sollst aus dem Grab oder Staub wieder lebendig gen Himmel gezuckt werden, oder in einem Augenblick verwandelt zu ewiger Klarheit. Sieh! das ist unser Trost, desgleichen kein Mensch auf Erden geben, noch erdenken kann, ohne der Heilige Geist durch Christi Wort. So soll man den Christen die Zeichen des jüngsten Tages deuten, dass sie uns dienen zu eitel Freuden da unser Leib erlöst soll werden - in unsterblichem Wesen und ewiger Klarheit. „Mir nach“ - ist JEsu Christi Reim, Wer den nicht kann, kommt niemals, heim! Amen. (Martin Luther)


Wenn nämlich die letzte Zeit eintritt, so geschehen mancherlei wunderbare Dinge, und meist schreckhafte. Es sind uns angekündigt Kriege, wie sie noch nie gewesen sind, Erdbeben wie noch nie, Seuchen wie noch nie, Plagen aller Art, wie noch nie, lauter Dinge, worüber man sich entsetzt, zittert und bebt. Auch Zeichen am Himmel, Schrecknisse durch gewaltige Naturerscheinungen werden geschehen. Ob dem allem wird den Leuten bange werden, und sie werden zagen. Aber die, die des HErrn sind und Seiner in Geduld warten, sollen, „wenn die Dinge anfangen zu geschehen, aufsehen und ihre Häupter erheben, weil jetzt ihre Erlösung nahe.“

Äußerlich wird freilich die Freude nicht gar groß sein; denn die Trübsal wird für die Treuen des HErrn so groß werden, wie noch keine gewesen ist, seit die Welt steht. Aber eben darum will der HErr mit den angeführten Worten unsern Mut auffrischen und uns, wenigstens um des Ausgangs willen, freudig stimmen, weil die Freude allein stark und ausdauernd machen kann, um unverzagt allen Schrecknissen ins Angesicht zu schauen.

Wie der HErr Jesus selbst Angesichts des Kreuzes, das Er vor Sich sah, über dieses hinweg nur auf Seine Verklärung schaute, und nicht betete (Joh. 17, 1): „Vater, die Stunde ist hie, dass ich gekreuzigt werde,“ sondern betete: „Vater, die Stunde ist hie, dass Du Deinen Sohn verklärest,“ so sollen die Gläubigen, wenn das Arge anfängt, auch nicht sagen: „Jetzt kommt die Zeit der Trübsal,“ sondern sollen sagen: „Jetzt kommt unsere Erlösung,“ also über die Trübsal hinüberblicken und durch den Blick auf die nahende Erlösung sich zu allem stärken. Muss dann auch, wer's gewinnen will, nun erst recht dran und alle Schrecknisse über sich kommen lassen, so kann doch die gewisse Aussicht, dass alles vorüber gehe und es dann, ob wir leben oder sterben, ewig gut gehe, unter allen Anfechtungen getrost machen, Mut und Stärke, selbst Freudigkeit verleihen; und wer nicht mit freudigem Geiste auf das Ende zu blicken wird fähig sein, wird’s schwer haben, um standhaft zu bleiben und seine Seele zu erretten.

Einstweilen aber wollen wir uns rüsten, in jetzigen Umständen treu zu sein, auch durch nichts uns berücken und betören, oder in Sicherheit einwiegen zu lassen, als ob's etwa noch langen Verzug habe, oder gar nicht komme, auf dass wir, wenn es ernster wird, fähig werden auszuhalten und siegreich zu überwinden. Der HErr helfe uns wachen und beten! (Christoph Blumhardt)


Seht auf, und hebet eure Häupter auf; darum, dass sich eure Erlösung nahet. Der HErr Jesus wurde auf dem Ölberg auf einmal wegen der Zeit der Zerstörung des Tempels zu Jerusalem und wegen des Endes der Welt befragt; denn nachdem Er gesagt hatte, es werde an dem Tempel nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde, sprachen sie zu Ihm: sage uns, wann wird das geschehen, und welches wird das Zeichen sein Deiner Zukunft und der Welt Ende? Matth. 24,3. In der Antwort, die teils Matthäus und teils Lukas beschrieben hat, redete der Heiland bald von der Zerstörung des Tempels, bald von dem Ende der Welt und Seiner herrlichen Zukunft, weil die Jünger von beiden gefragt hatten, und weil beide große Begebenheiten eine Ähnlichkeit miteinander haben. Er sagte unter Anderem: wenn dieses anfängt zu geschehen, so seht auf, und hebet eure Häupter auf, darum, dass sich eure Erlösung nahet. Deutet man diese Worte auf die Zerstörung des jüdischen Tempels, so haben sie diesen Verstand: wenn ihr von Kriegen und Empörungen hören, Erdbeben, Pestilenz, Schrecknisse und große Zeichen vom Himmel erleben, und wenn ihr endlich sehen werdet, dass Jerusalem mit einem Heer belagert werde, V. 9.10.11.20., so seht auf, und hebet eure Häupter auf, darum, dass sich eure Erlösung von den Drangsalen nahet, die euch die trotzigen und mächtigen Juden vorher angetan hatten, und die V. 12.16.17. beschrieben sind. Weil aber die Zerstörung des jüdischen Tempels mit dem Ende der Welt in einer Ähnlichkeit steht, so darf man auch sagen: wenn die Zeichen anfangen zu geschehen, die V. 25.26. beschrieben sind, so sollen die Auserwählten unter den Menschen aufsehen, und ihre Häupter aufheben, weil ihre Erlösung von allem Übel nahet.

Wunderbar ist’s, dass die schrecklichsten Gerichte Gottes Zeichen einer herannahenden Erlösung sind. Hierbei gibt es nun unterschiedene gerechte und heilige Empfindungen. Jesus weinte, als Er an die Zerstörung Jerusalems und des Tempels gedachte: hernach hieß Er Seine Jünger bei dem Anblick der Vorboten dieser Zerstörung heiter aufschauen. Der Untergang des Pharao und seines Heeres im Schilfmeer gab den Stoff zu einem fröhlichen Gesang, den Mirjam mit den israelitischen Weibern sang. Dass Gott bei der Einnahme des gelobten Landes große Könige geschlagen, und mächtige Könige erwürget, Sihon der Amoriter König und Og den König zu Basan, wird Ps. 136,17-20. mit dem Beisatz gepriesen: denn Seine Güte währt ewiglich. So preist man im Himmel den HErrn mit Freuden über das Gericht, das Er über das neue Babel, und über andere Feinde Seines Volkes ergehen lässt, s. Off. 17,3.4. 16,5. 18,20. 19,1.2.3, obschon auf Erden unzählige Menschen dabei zu Grunde gehen. Wer nun aus Liebe zu Christo, dessen Namen auf Erden verklärt zu werden verdient, an einer solchen heitern Freude bei dem Ausbruch Seiner Gerichte Anteil nehmen kann, tut wohl: derjenige tut aber auch wohl, der über den Untergang seiner Mitmenschen Tränen des Mitleidens vergießt, wie Jesus bei dem Anblick der Stadt Jerusalem. Der Heilige Geist stehe mir in meinen letzten Tagen und Stunden bei, dass, wenn sich an meinem Leibe die Vorboten eines nahen Todes zeigen, ich alsdann heiter aufsehe, und wo nicht mein Haupt, doch meinen Geist erhebe, weil sich meine Erlösung nahet. (Magnus Friedrich Roos)

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nt/42/lukas_21_28.txt · Zuletzt geändert: von aj
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