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Johannes 14,6

Johannes 14,6

Andachten

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Christus ist der alleinige Weg zum Vater. Unser Gewissen, wenn es erweckt ist, lässt uns den heiligen und gerechten Gott fürchten. Solange der Fluch nicht weggenommen, die Schuld nicht gesühnt ist, gibt es für keinen, wer er auch sei, Friede, Gemeinschaft mit Gott, ein Kommen zum Vater.

Jesus aber ist der Weg zur Vergebung der Sünden, die uns los macht vom bösen Gewissen und mit Gott versöhnt. Denn er ist es, der um teuren Preis das Lösegeld für unsere Schuld erworben hat. Gott hätte seinen geliebten Sohn nicht also in Schmach und Schmerz des Todes gegeben, wenn es irgend einen anderen Weg zur Versöhnung für uns gegeben hätte. Jesus Christus ist's allein, durch den und in dem der gefallene Mensch Zugang zu Gott hat, ihn Vater nennen und ihm nahen darf mit seinen Bitten und Anliegen.

Jesus ist auch der Weg zur Heilung von der Sünde. Er ist im Namen aller und für alle, die an ihn glauben, der Sünde gestorben (Röm. 6,11), hat dem Tode und Teufel die Macht genommen und die Welt überwunden. Jeder andere Weg, der Sünde Herr zu werden, all unsere Arbeit, unsere Gerechtigkeit vor menschlichem Urteil und Aufrichtigkeit in den eigenen Augen hilft und außer Christus nichts. Christus ist uns gemacht zur Heiligung, zur Gerechtigkeit und zur Erlösung.

Jesus ist auch der Weg zu allen Gaben und Gnaden Gottes. Der Vater hat ihm alles übergeben; es ist Gottes Wohlgefallen gewesen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte. Wer den Sohn nicht hat, der hat den Vater nicht. Wohl uns, dass der Sohn dem hilfesuchenden Sünder verheißt: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen (Joh. 6,37). (Hermann Heinrich Grafe)


Niemand kommt zum Vater, denn durch mich. Nun sehen wir wohl, dass kein näherer Weg ist zu dem Vater, denn dass wir Christum lieben, in Ihn hoffen und trauen, alles Gute uns kecklich zu Ihm versehen, Ihn lernen kennen und loben. Denn so ist es unmöglich, dass wir sollen ein elendes, blödes, verzagtes Gewissen haben; es wird in Christo geherzigt und erquickt. Also sagt die Schrift von den Sündern: Die Sünder sollen untergehen und zerstieben als der Staub. Also fliehen die Sünder, und wissen nirgend zu bleiben; wo das Gewissen nicht in Gott hoffet und traut, so erschrecket es und erzittert für der Reinigkeit, Gerechtigkeit Gottes, kann keine Zuversicht haben, fleucht und kann doch nirgend hinkommen, bis dass er Christum erwischet, die rechte Pforte und Anker. Ja, der Weise sollten Alle Christum lernen, aber wir fahren zu und heben an in unserm Namen, mit unserm Verstand und Vernunft, und sehen nicht, nehmen auch nimmer zu Herzen, wie gütlich, süßlich und lieblich Christus mit den Leuten gehandelt hat; denn der Vater hat Ihn also empfohlen. Das schmecket der Frommen Seelen herzlich wohl, und gibt dem Vater durch den Sohn, Christum Jesum, alle Gloria, Lob und Preisung. Also hat Gott Nichts, denn das Beste, und das teilt Er uns mit, nähret, trägt uns, wartet unser durch seinen Sohn. Also wird unser Herz umgekehrt, Christo nachzufolgen. (Martin Luther)


Was ist zum Vater kommen? Nichts Anderes, denn aus dem Tode zum Leben, aus der Sünde und Verdammnis zur Unschuld und Frömmigkeit, aus dem Jammer und Herzeleid zur ewigen Freude und Seligkeit kommen. Solches, sagt Jesus, nehme ihm Niemand vor, auf andere Weise dazu zu kommen, denn durch Mich. Denn ich bin allein der weg, die Wahrheit und das Leben. Das heißt ja klar und deutlich genug geredet, rein ausgeschlossen und gewaltig niedergelegt alle Lehre vom Verdienst der Werke und eigner Gerechtigkeit, und geradezu verneint und versagt allen andern Trost und Vertrauen, dadurch man vermeinet gen Himmel zu kommen. Denn es heißt kurz: Niemand kommt zum Vater, denn durch mich; es ist kein ander Schiff, noch Überfahrt. (Martin Luther)


Viele Wege, aber nur ein wahrer Weg - viele Worte, und wenig Wahrheit; viel Schein, und wenig Wesen und Leben unter den Menschen, weil Christus so wenigen alles in allem ist. Man will nicht ganz und allein in Christo stehen, aus Furcht, man müsse in ihm wandeln - den Weg, der er selbst ist, und den er gegangen. Man lernt die Worte, ohne die Wahrheit zu ergreifen. Man redet von der Wahrheit, aber wandelt nicht in der Wahrheit. Man will Christum zum Troste auf der Zunge haben, aber nicht als sein Leben und Wesen im Herzen. Fern, dass dies Christentum sei. So kommt man nicht zum Vater, so geht man nicht ins Leben ein, weil man den wahren Weg, die Wahrheit und das Leben nicht hat, sondern bloß auf der Zunge, und in der Einbildung hat. Eine eingebildete Reise, ein unbetretener Weg führt uns nicht zum Ziele. Ist Christus dein Weg, so wandle ihn, sonst kommst du auch mit ihm nicht weiter. Ist Christus deine Wahrheit, so lass sie dich frei machen von der Sünde Johannes 8,32.36.; denn das kann sie, das will sie, das muss sie, sonst wirst du nicht frei und kommst nicht zum Vater. Ist Christus dein Leben, wo lebt er denn? in dir? und du durch ihn? wo nicht, so bist du lebend tot, und wirst den Vater nicht sehen. So ergreife denn das ewige Leben und wandle den Weg der Wahrheit, auf dass du durch den Sohn zum Vater kommest. (Johannes Evangelista Gossner)

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nt/43/johannes_14_6.txt · Zuletzt geändert: von aj
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