Ich will meine Ehre keinem Andern geben.

Dieser Christus allein wird deine Gerechtigkeit sein. Die nun also nicht im Glauben an diesem Christo hangen, die sind ungerecht und werden verdammt werden, wenn sie sich auch gleich töten lassen und dem Schein nach das heiligste Leben führen. Diesem einigen Christo gebe ich meine Ehre, dass Er die, so an Ihn glauben, gerecht mache. Derohalben wird keine andere Kreatur weder im Himmel noch auf Erden, noch kein anderes Werk Etwas zur Gerechtigkeit helfen. Hier siehst du, dass die Lehre, so die Gerechtigkeit der Werke lehrt, gotteslästerlich sei. Und wenn man hoffet, durch die Werke gerecht zu werden, das sei nichts Anders, als Gott sein wollen und nach der Gottheit trachten. Auf diese Gotteslästerung folgt der Fall des Lucifers; derowegen sollen sich fromme Seelen hier wohl vorsehen. Dass Er aber die Gerechtigkeit seine Ehre nennt, damit trifft Er das Herz der Werkheiligen so genau, als mit einer Nadel, weil sie durch alle ihre Werke und Tun Ehre suchen, gleichwie Paulus spricht: Sie wollen, dass ihr euch beschneiden lässt, auf dass sie sich von eurem Fleische rühmen mögen. (Martin Luther)