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1. Johannes 2,1

1. Johannes 2,1

Andachten

Meine Kindlein, dieses schreibe ich euch, damit ihr nicht sündiget,

Die herzinnige Anrede: Meine Kindlein! gilt allen, die sich aus der Welt herausretten ließen. Sie müssen nicht sündigen. Sie müssen nicht, weil sie keine Gebundenen der Sünde mehr sind. Die Weltleute müssen sündigen, denn die Sünde übt einen Zwang aus - Kinder Gottes wollen nicht sündigen. Gottes Liebe hat das in ihnen bewirkt Sie wollen nicht mehr fleischlich, sinnlich, wollüstig sein, nicht mehr irdisch, habsüchtig, geizig, auch nicht mehr stolz, hochmütig und empfindlich sein Da hat Jesu Blutskraft einen großen Sieg errungen, ihren Willen umgebildet und geheiligt. - Kinder Gottes dürfen nicht sündigen. Der Herr spricht zu ihnen: „Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig.“ Lieber Leser, denke stets daran, dass Jesus und die Seinen im Himmel auf dich zählen und dass du ihnen eine große Freude bereitest, wenn du rein und unbefleckt bleibst. „Ich darf nicht sündigen!“ Schon das schüft in vielen Fällen. - Kinder Gottes können nicht sündigen. Wirklich? Weltkinder müssen sündigen, denn sie liegen im argen, sie sind los von Gott, sind ,Fleisch“; Gotteskinder können nicht willentlich, absichtlich sündigen, denn sie sind aus Gott geboren; die neue Natur ist in ihnen, die Liebe Gottes ist ausgegossen in ihre Herzen. „Er kann nicht sündigen“, ist wohl das sicherste, schlagendste, stärkste Kennzeichen der Wiedergeburt. Dass damit nicht gesagt sein soll, der Christ sei der Möglichkeit des Fallens entrückt, liegt auf der Hand, denn der Apostel fügt gleich hinzu: „Und ob jemand sündigt.“ Das aber liegt in diesem Ausspruch, dass Kindlein nicht mit Willen in Sünde leben können Sie können in gar keiner Weise mehr mit dem Bösen liebäugeln. (Markus Hauser)


Wir haben einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christ, der gerecht ist.

Wenn Jemand gesündigt hat, so verdammet ihn sein Herz als einen Ungerechten, und es ist schon oft geschehen, dass einem Christen in einer Stunde der göttlichen Heimsuchung, welche auch in einem seiner letzten Lebenstage erscheinen kann, sehr viele Begehungs- und Unterlassungssünden von einer ganzen Reihe seiner Jahre aufgedeckt und im Gewissen vorgehalten werden, die er vorher nicht erkannt und geachtet hatte. Hier ist’s nun besonders nötig, dass man glaube, man habe einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christ, der gerecht ist; wiewohl diese Wahrheit bei dem Zugang zu Gott täglich der Grund unserer Zuversicht sein muss. Es kommt uns Alles darauf an, dass wir bei dem Vater in Gnaden stehen. Kein Mensch und kein Engel spricht das Urteil über uns, aber von dem Vater, vor dem unser Zustand und unser Wandel bloß und aufgedeckt ist, und der alle unsere Sünden weiß, wird uns das Leben oder der Tod, Vergebung oder Strafe zuerkannt. Vor dem Vater verklagt uns Moses, nämlich das Gesetz Mosis, insofern es im Reich Gottes noch jetzt gilt; weil wir es übertreten haben, Joh. 5,45. Da nun, wo unsere Sache entschieden wird, haben wir einen Fürsprecher, Jesum Christum, der ein unvergängliches Priestertum hat, und deswegen selig machen kann immerdar, die durch Ihn zu Gott kommen, und immerdar lebt, und für sie bittet, Hebr. 7,24.25. Haben wir ein Verlangen selig zu werden, so dürfen wir nicht meinen, dass die Sünden, die wir aus Übereilung begangen haben, und wegen welcher uns unser Herz verdammt, uns Seiner Fürbitte verlustig machen; denn Johannes sagt: ob Jemand sündiget, welches freilich nicht geschehen sollte, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater. Der HErr Jesus ist also ein Fürsprecher für die Sünder, diese haben Ihn als einen Fürsprecher. Er bittet für Solche, die in der Unwissenheit sündigen: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. E bittet für einen Menschen, der wie ein unfruchtbarer Feigenbaum ist: HErr, lass ihn noch dieses Jahr. Er bittet für einen Gefallenen, der im Grund der Seele redlich ist, wie für Petrus, dass sein Glaube nicht aufhöre. Er bittet für diejenigen, die in der Gnade stehen, um Erhaltung und Bewahrung, um die Fortsetzung der Heiligung, und um die Einigkeit im Geist, wie Er Joh. 17. getan hat. Alle diese Fürsprachen, die Er Seinem Vater in den Tagen Seines Fleisches vorgetragen hat, setzt Er ohne Zweifel im Himmel bei dem Vater fort, wer will aber den ganzen Inhalt Seiner Fürbitte, die sich auf die mancherlei Umstände unzählbarer Menschen bezieht, mit seinem Verstand fassen? Genug ist’s, wenn man glaubt, dass derjenige, der gesündigte hat, einen Fürsprecher bei dem Vater habe, der für ihn bittet, wie er es bedarf, der aber auch gerecht ist. Man muss hier nicht an einen gerechten Richter, sondern an einen gerechten Fürsprecher gedenken, der uns mit Seiner Gerechtigkeit zu Hilfe kommt, und sei gleichsam dem Vater vorstellt, als den Ersatz dessen, was wir hätten leisten sollen. Habe Dank, HErr Jesu, dass Du ein solcher Fürsprecher für die Sünder bist. Lass Deine Fürbitte mir täglich, insonderheit aber alsdann, wenn ich von meinem eigenen Herzen verdammt werde, zu Statten kommen. (Magnus Friedrich Roos)


Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf dass ihr nicht sündigt. Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher beim Vater, Jesus Christus, der gerecht ist, und derselbe ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern für die der ganzen Welt.
Wo geschieht das größere Wunder, wenn dem Christen, der seinem Christenstand untreu wird, oder wenn der Welt, die Christus nicht kennt oder ablehnt, die Sünden vergeben sind? Die Frage ist töricht; denn beim Wunder gibt es keinen Unterschied zwischen Größe und Kleinheit mehr. Die Versöhnung, die Jesus für uns hergestellt hat, ist immer ein unbegreifliches Wunder, das darum möglich ist, weil Christus bei Gott steht in der Herrlichkeit seiner Gottessohnschaft und in der wirksamen Macht seines in Seinem Tod vollbrachten Gehorsams und in der Majestät seiner Erhöhung zu Gott, die ihn für uns zu unserem Fürsprecher macht. Der Apostel lässt es weder der Menschheit noch der Christenheit zu, dass sie mit eigener Hand nach Gottes Vergebung greife, als könnten wir sie bei Gott beanspruchen um dessen willen, was wir sind. Jeder Anspruch endet an unserer Schuld und der Mund muss sich vor Gott schließen in jenem Schweigen, das Gottes Gericht ehrt. Weil aber Gott der Welt seinen Sohn gab, gab er ihr mit Ihm auch die Vergebung, und weil er die Christenheit zu Jesus rief, gibt es auch für den sündigenden Christen nicht nur Anklage, sondern auch Freispruch, nicht nur Jammer und Reue mit bitterem Tod, sondern auch Umkehr und Aufstehen und Wandel im Licht. Warum wird es mir leichter, dies zu glauben als das, dass die Menschen, mit denen ich zusammenlebe, versöhnt sind? Ich denke doch immer, dass die Befreiung von der Schuld durch unsere Reue und unsere Besserung und unseren Glauben erworben werden müsse. Dass ich Gott seine Gnade lasse, die Sein eigener Wille ist und weder von der Welt noch von der Christenheit erworben wird, das fällt mir schwer. Aber die Strafe für meinen Unglauben, mit dem ich die anderen von Gottes Gnade ausschließe, ist immer die, dass ich selbst nicht an Gottes Vergebung glauben kann und sie für mich selbst verliere. Wer könnte sie erwerben, wenn es seine Sache wäre, sie zu bewirken? Nur Gottes selbsteigene Tat reicht sie mir dar. Das ist bei mir genau so wie bei jedem anderen und deshalb ist mir das Wort des Apostels unentbehrlich, dass Christus sowohl für die Sünden der Christen als auch für die der ganzen Welt der Versöhner sei.
Lehre mich, Herr, mit Deinem barmherzigen Blick die Welt zu betrachten, damit ich nicht nur ihre Sünden sehe, sondern auch Dein Versöhnen vor Augen habe, das uns alle vor dem schützt, was wir uns durch unser verwerfliches Handeln bereiten. Amen.
(Adolf Schlatter)


“Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.“

Ob jemand sündiget, so haben wir einen Fürsprecher. Ja, obgleich wir sündigen; wir haben Ihn noch. Der Apostel Johannes spricht nicht: „Ob jemand sündigt, so hat er seinen Fürsprecher verscherzt;“ sondern: „wir haben einen Fürsprecher,“ ob wir gleich Sünder sind. Alle Sünde, die ein Gläubiger je begangen hat, oder die ihm zu begehen noch zugelassen wird, kann seinen Anteil an dem Herrn Jesu Christo als seinem Fürsprecher nicht aufheben. Der Name, der hier unserem Herrn gegeben wird, ist vertrauenerweckend: „Jesus.“ Ach, dann ist Er ein Fürsprecher, wie wir Ihn brauchen; denn Jesus ist der Name eines solchen, dessen Pflicht und Freude es ist, zu erretten. Sein Name ist Jesus, denn Er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden; sein lieblichster Name schließt sein Werk ein. Danach heißt es: „Jesus Christus.“ Christus, der Gesalbte: das zeigt seine Vollmacht als Fürsprecher an. Christus hat ein Recht zur Fürsprache, denn Er ist des Vaters bestätigter Fürsprecher und erwählter Priester. Wenn wir Ihn gewählt hätten, möchte es misslich ausfallen, wenn aber Gott die Hilfe einem Starken aufgetragen hat, so dürfen wir unsre Not getrost da niederlegen, wo Gott seine Hilfe zugesagt hat. Er ist Christus, und darum zu seinem Werk auserkoren; Er ist Christus, und darum geeignet zu seinem Amt, denn die Salbung verleiht Ihm die rechte Gewalt. Er ist ein solcher Fürsprecher, der das Herz Gottes bewegt und überwindet. Welche rührende Worte, welche überzeugende Sprache stehen Ihm zu Gebote, wenn Er sich meiner annimmt! Es bleibt noch eine Bezeichnung seines Namens übrig: „der gerecht ist.“ Das ist nicht nur seine Würde, sondern auch sein Verteidigungsgrund. Es ist seine Würde, und wenn der Gerechte mein Fürsprecher ist, dann ist meine Sache eine gute Sache, sonst hätte Er sich ihrer nicht angenommen. Es ist sein Verteidigungsgrund, denn Er begegnet der Anklage der Ungerechtigkeit gegen mich durch die Berufung auf seine Gerechtigkeit. Er erklärt sich als meinen Stellvertreter und rechnet mir seinen Gehorsam zu. Meine Seele, du hast einen Freund, der gar wohl zu deinem Fürsprecher geeignet ist; es kann Ihm nur wohl geraten; überlass dich völlig seiner Fürsorge. (Charles Haddon Spurgeon)

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