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Kolosser 1,20

Kolosser 1,20

Und alles durch ihn versöhnet würde zu ihm selbst, es sei auf Erden oder im Himmel, damit dass er Frieden machte durch das Blut an seinem Kreuz durch sich selbst.

Andachten

Ich glaube, dass Gott so heilig, rein und eifrig ist, dass es für ihn unmöglich, an irgend einer Kreatur Wohlgefallen zu haben, ob sie gleich das Werk seiner eignen Hände ist; so dass weder Engel, Mensch noch Welt, einen Augenblick in seinen Augen bestehen konnte oder bestehen kann, ohne von ihm in dem Angesicht eines Mittlers angesehen zu werden; und dass deswegen vor ihm, bei dem alle Dinge gegenwärtig sind, das Lamm Gottes erwürgt war, ehe der Welt Grund gelegt ward; ohne diesen seinen ewigen Ratschluss wäre es für ihn unmöglich gewesen, irgend ein Werk der Schöpfung zu beginnen; und er hätte der hochheiligen und individuellen Gesellschaft von drei Personen in der Gottheit unverändert genossen. (Francis Bacon)


Wem es beliebt hierunter nur die vernünftigen Kreaturen zu verstehen, so werden es Menschen und Engel sein. Obgleich es nichts absurdes sein wird, es auf alle ohne Ausnahme auszudehnen. Um aber nicht nötig zu haben zu subtil zu philosophieren; so gefällt es uns, es von Engeln und Menschen gesagt sein zu lassen. Bei diesen letzteren hat es nun gar keine Schwierigkeit, dass sie eines Friedestifters bei Gott bedürfen. Bei den Engeln aber ist die Frage nicht leicht zu entwickeln. Wozu nämlich da eine Wiedervereinigung, wo kein Gegensatz der Art war? Hierdurch veranlasst haben viele diese Stelle so gedeutet, dass die Engel wieder zur Eintracht mit den Menschen zurück geführt seien, und so seien die Himmlischen mit den Irdischen in das Freundschaftsverhältnis zurückgekehrt. Aber die Worte Pauli klingen ganz anders, nämlich so: Gott habe sie zu sich versöhnt. Jene Auflösung ist also eine gezwungene. Es bleibt uns nur übrig zu sehen, wie die Versöhnung der Engel und Menschen zu verstehen sei. Ich sage, dass die Menschen zu Gott versöhnt sind, weil sie zuvor von Gott entfremdet waren durch die Sünde; weil sie ihn als Richter zu ihrem Verderben hätten empfinden müssen, wenn nicht die Gnade des Mittlers zu Hülfe gekommen wäre, um den Zorn zu stillen. Die Art der Friedemachung zwischen Gott und den Menschen war also der Art, dass durch Christum die Feindschaft vertilgt wurde, und Gott auf diese Weise aus dem Richter ein Vater wurde.
Zwischen Gott und den Engeln aber ist ein weit verschiedenes Verhältnis. Denn da ist kein Defekt1), keine Sünde, und daher auch keine Scheidung. Aber doch mussten auch die Engel aus zwei Ursachen in den Friedensstand mit Gott gebracht werden. Denn da sie Kreaturen sind, so waren sie nicht außer der Gefahr des Falles, wenn sie nicht durch die Gnade Christi befestigt worden wären. Das ist aber kein geringes Moment in Absicht auf die Beständigkeit des Friedens mit Gott, einen festen Stand in der Gerechtigkeit zu haben, so dass sie keinen Fall oder Defekt zu fürchten brauchen. Ferner aber ist auch selbst in dem Gehorsam, den sie Gott leisten, nicht eine solche auserlesene Vollkommenheit, dass sie Gott in allen Teilen so genügen könnten, dass es keiner Vergebung bedürfte. Und hierauf zielt ohne Zweifel jene Sentenz im Buch Hiob: In seinen Engeln findet er Beflecktheit. Denn wenn das vom Teufel verstanden wird, was wäre das eben Großes?! Es spricht aber der Geist dort aus, dass die höchste Reinheit stinke, wenn sie mit der Gerechtigkeit Gottes in Vergleichung komme. Es muss also festgesetzt werden, dass in den Engeln nicht eine solche Gerechtigkeit sei, die zur völligen Gemeinschaft mit Gott genüge. Darum haben sie einen Friedemacher nötig, durch dessen Gnade sie Gott völlig anhangen. Daher hat Paulus recht, wenn er leugnet, dass die Gnade Christi sich allein auf die Menschen beschränke, sondern sie auch den Engeln gemein macht. Auch geschieht den Engeln kein Unrecht, wenn sie zu dem Mittler gewiesen werden, um durch dessen Wohltat den feststehenden Frieden mit Gott zu haben.
Wenn Jemand aus Vorwand der bezeichneten Allgemeinheit die Frage vorbrächte in Absicht der Teufel, ob Christus auch deren Friedestifter sei, so antworte ich: nicht einmal der Gottlosen. Doch bekenne ich, dass hier noch ein Unterschied sei; weil diesen doch die Wohltat der Versöhnung angetragen wird, jenen aber nicht also. Doch dies gehört nicht zu den Worten des Paulus, die gar nichts anders enthalten, als dass allein Christus es sei, durch der alle Kreaturen allein Gott anhangen, die noch irgend eine Verbindung mit ihm haben. (Jean Calvin)

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