Obadja 1,3
Andachten
Der Hochmut deines Herzens hat dich betrogen.
Die aus Gott geboren sind, überwinden den Hochmut, den Trotz, den Unglauben der Welt. Der Hochmut ist ein eitler Wahn, etwas zu sein, da wir doch alle in Wahrheit nichts sind. Trotz und Verzagtheit liegen dem Hochmut sehr nahe, je nach den Umständen ist ein und dasselbe Herz entweder sehr hochfahrend oder äußerst niedergebeugt, sich und alles wegwerfend. Der Unglaube ist eine Art Unbeugsamkeit, ein gesteigerter Hochmut. Der Unglaube stößt die Gnade von sich, weil er mit Gott nichts zu tun haben will, er möchte dem Heiligen, dem Gerechten, dem Wahrhaften nicht so nahe treten, er will nicht in Gottes enger Gemeinschaft stehen. Abneigung gegen Gott und Sein Wesen, geheimer oder ausgesprochener Hass gegen das Heilige, Reine, Lichte - ist Unglauben. Der Mensch will das nicht, wofür er doch erschaffen, bestimmt und veranlagt ist; das wahrhaft Gute, Schöne, Vollkommene stößt er so oft von sich. Viel Unglaube, Hochmut und Trotz findet sich auch bei gar manchen ,,Frommen„, die sich nicht tiefer hineinziehen lassen in das Leben des Herrn. Dieses Stück Welt kann und will der überwinden, der aus Gott geboren ist. Diese Leute werden gewiss den Sieg behalten. Immer mehr wachsen sie in die Art und in das Wesen des Herrn. Ein Wohlgefallen haben sie an Ihm: das ist Glaube. Sie wollen im Lichte stehen und im Lichte wandeln, sie wollen rein und heilig sein und es in allen Dingen jetzt und immerdar mit Gott halten. Daran erkennen wir, dass sie aus Gott geboren sind und im Glauben stehen. O seliger Stand der Jünger Jesu! Stehst du so? oder betrügst du dich selbst?(Markus Hauser)
Der Hochmut deines Herzens hat dich betrogen, weil du in der Felsen Klüften wohnst, in deinen hohen Schlössern, und sprichst in deinem Herzen: Wer will mich zu Boden stoßen.
So stürzt Gott noch immer den Hochmut. Wer sich auf seine Weisheit und Macht, oder auf seine hohen Festungen verlässt, wird immer zu Schanden und muss gedemütigt werden. Unserem Gott sitzt Niemand zu hoch oder zu fest, er kann sie stürzen. Das möchten sich die merken, die in festen Städten wohnen. Sie wissen nicht, was sie zuletzt noch treffen kann. Wer sich aber auf viele Bundesgenossen verlässt, wird auch zu Schanden, wie jetzt manches Land durch seine Bundesgenossen oder gesuchten Helfer, durch die, so sein Brot essen, betrogen, überwältigt, verraten, und die Not größer gemacht werden. Darum muss man sich auf nichts als auf Gott allein verlassen; da sind wir in aller geistlichen und leiblichen Not sicher: denn wir schwingen uns da als Adler bis zur Sonne der Gerechtigkeit, und sehen unser Nest, unsere Wohnung in den Himmel, ins Herz Gottes. (Carl Heinrich von Bogatzky)