Gott kennt unseres Herzens Grund.
Es ist gar nichts so Geringes, um die vielen harten finstern Gedanken, um einen ungläubigen Herzensgrund, um die schreckliche Gewohnheit, die Schuld der Sünde auf Gott zu schieben (Jak. 1, 13.). Wo ein solcher Herzensgrund noch Raum findet, da ist der Mensch noch unter dem Zorne Gottes; denn er empört sich und lehnt sich in seinem innersten Grunde gegen die Majestätsrechte Gottes; er gehört noch zu den Feinden des Allmächtigen, die weder seine Gebote noch seine Liebe kennen. Auf die Beschaffenheit dieses Herzensgrundes kommt es hauptsächlich an, auf diesen sieht Gott. Sind durch die Wiedergeburt neue Gedanken von ihm in dein Herz gepflanzt worden, wahrhaft göttliche Gedanken, so wirst du es wohl wissen, was dir geschehen ist, denn solches geht nicht im Schlafe zu. Weil du nicht auf die Wurzel zurück gehst, welche abgetötet werden muss, wird auch keine neue Grundlage in dir gepflanzt, denn du hast keinen rechten Glauben in dir, welcher allein der Sieg ist, der die Welt überwindet. (Aus Ludwig Hofackers Predigtbuch.)