1. Könige 14,30
Andachten
Es war aber Krieg zwischen Rehabeam und Jerobeam ihr Leben lang.
Das Friedensreich Salomos ist zu Ende und ist nimmer wiedergekehrt. Lebenslänglicher Krieg war zwischen Rehabeam, dem Könige in Juda, und Jerobeam, dem Könige der elf Stämme. Das konnte nicht anders sein; denn bei Juda ist der Herr und Seine Verheißung und Jerusalem ist Seine Stadt; aber der Herr ist nicht bei den Abtrünnigen. Als nun die Zeit erfüllt war, kam Jesus, der rechte Davidssohn, der wahrhaftige Friedefürst. Und wie spricht Er? „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert!“ ja, des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein! Also ist dennoch geblieben der alte Krieg zwischen Juda und Israel. Freilich ermahnt St. Paulus: „So viel an euch ist, habt mit allen Menschen Frieden!“ ja, aber sie lassen uns nur nicht in Frieden, ob wir's auch noch so gern wollten, und es muss doch dabei bleiben, dass man Gott mehr gehorche, denn den Menschen, und dass wir, als die teuer Erkauften, nicht der Menschen Knechte werden sollen. Dabei aber, und trotz alledem besteht das Wort unseres Herrn in Kraft: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch! und an jedem Morgen grüßet uns der Auferstandene, wie Er am ersten Ostertage die Seinen gegrüßt hat mit dem: „Der Friede sei mit Euch!“ und an jedem Abend ist dieses Sein Grüßen der beste Abendsegen. Das ist unser Vorrecht, als die wir eines neuen Bundes Kinder sind, dass wir in solchem Frieden unantastbar sind bei allem Anlaufen der Feinde. Nur dass wir uns Eins bewahren: dass keine alte und unbereute Sünde sich zwischen uns und den Friedefürsten eindränge, dass wir immerdar freien Zutritt haben zum Gnadenstuhl, alsdann mag es dabei bleiben: Krieg wider Jerobeam unser Leben lang. (Nikolaus Fries)