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Hebräer 12,24

Hebräer 12,24

Andachten

Ihr seid gekommen zu den Blut der Besprengung, welches besser redet, denn Abels.
So ruft das Blut JEsu Christi, unseres einigen Mittlers und Fürsprechers, ohne Aufhören für und für, also, dass Gott der Vater Seines geliebten Sohnes Rufen und Fürbitte für uns ansieht und uns armen, elenden Sündern gnädig ist. Denn Er kann an uns keine Sünde sehen, ob wir schon voller Sünde stecken, ja eitel Sünde sind, inwendig und auswendig, an Leib und Seele, vom Schädel an bis auf die Fersen; sondern sieht allein das teure, köstliche Blut Seines lieben Sohnes, unsere HErrn, damit wir besprengt sind. Denn dasselbige Blut ist der güldene Gnadenrock, damit wir angezogen sind und darinnen vor Gott treten, dass Er uns nicht anders ansehen kann, noch will, denn als wären wir der liebe Sohn selbst, voll Gerechtigkeit, Heiligkeit und Unschuld! (Martin Luther)


“Ihr seid gekommen zu dem Blut der Besprengung, das da besser redet, denn Abels.“
Lieber Leser, bist denn du zu dem Blut der Besprengung gekommen? Es handelt sich bei dieser Frage nicht darum, ob du zur Erkenntnis der christlichen Lehre, oder zum Gebrauch der Heilsmittel, oder zu einer gewissen innern Erfahrung gekommen seiest, sondern ich frage dich, bist du zum Blut Jesu gekommen? Das Blut Jesu ist der Lebensstrom aller lebendigen Frömmigkeit. Wenn du wahrhaft zu Jesu gekommen bist, so wissen wir, wie das zuging: der Heilige Geist hat dich liebevoll hingeführt. Du kamst zum Blut der Besprengung ohne jegliches Verdienst. Schuldbeladen, verloren, hilflos bist du herzugekommen zu diesem Blut, um es dir schenken zu lassen, und einzig und allein dies Blut ist deine unsterbliche Hoffnung. Du bist zum Kreuz Christi gekommen mit einem zitternden und zagenden Herzen, und, o welch ein süßer Ton war‘s, als du die Stimme des Blutes Jesu vernehmen durftest! Das Träufeln seines Blutes klingt den reuigen Erdensöhnen wie himmlische Musik. Wir sind voller Sünde, aber der Heiland heißt uns, unsre Augen zu Ihm zu erheben, und wenn wir auf seine blutenden Wunden blicken, so sehen wir einen Tropfen nach dem andern fallen, und jeder Tropfen redet und ruft: „Es ist vollbracht; ich habe der Sünde ein Ende gemacht; ich habe eine ewige Erlösung zustande gebracht.“ O, liebliche Rede des teuren Blutes Jesu! Wenn du nur erst einmal zu diesem Blut gekommen bist, so kommst du immer wieder. Dein Leben wird ein Aufblick zu Jesu. Dein ganzer Wandel wird sich in das Wort zusammenfassen lassen: „Hin zu Ihm.“ Nicht fragt sich‘s, zu welchem ich gekommen bin, sondern zu welchem ich immer wieder komme. Wenn du je einmal zum Blut der Besprengung gekommen bist, so wirst du das Bedürfnis in dir verspüren, jeden Tag aufs neue zu kommen. Wer nicht danach verlangt, täglich abgewaschen zu werden, ist noch gar nicht abgewaschen. Der Glaube fühlt, dass dieser geöffnete Born seine Freude und sein seliges Vorrecht ist. Frühere Erfahrungen sind eine unzuverlässige Nahrung für Christenseelen; nur wenn wir jetzt zu Christo kommen, empfangen wir Frieden und Freude. Wir wollen heute die Pfosten unsrer Häuser aufs neue mit Blut besprengen und dann vom Lamm der Erlösung Mahlzeit halten, und uns darauf verlassen, dass der Engel des Verderbens wird vor uns vorübergehen. (Charles Haddon Spurgeon)


Ihr seid gekommen zu dem Mittler des Neuen Testaments, und zu dem Blut der Besprengung.
Paulus schrieb diese Worte, als er die Vorzüge der Gläubigen des Neuen Testaments vor den Gläubigen des Alten Testaments ins Licht stellen wollte. Er sagte also zu den Hebräern, welche neutestamentliche Christen waren: ihr seid nicht kommen zu dem Berge, der (von der göttlichen Majestät) berührt wurde, und mit Feuer brannte, noch zu dem Dunkel und Finsternis und Ungewitter usw., sondern ihr seid kommen zu dem Berge Zion, - und zu dem Mittler des Neuen Testaments, Jesu, und zu dem Blut der Besprengung, das da besser redet, denn Abels. Das Kommen bedeutet das Eintreten in ein Verhältnis, in welches die Seelen gegen die erzählten Dinge gesetzt werden, vermöge dessen sie diese Dinge betrachten, sich damit einlassen, von denselben Eindrücke bekommen, und beständige Gesinnungen, die denselben gemäß sind, erlangen. Der Berg, der mit Feuer brannte, war der Berg Sinai. Hier wurde unter fürchterlichen Zeichen das Gesetz von den Engeln angeordnet, und zwar durch die Hand des Mittlers Mosis, Gal. 3,19. Dieses Gesetz mit Inbegriff der Verheißungen, welche damals dazu getan wurden, war der Alte Bund oder das Alte Testament. Als Moses vom Berg Sinai herabgekommen war, erzählte er dem Volk Israel alle Worte des HErrn und alle Rechte, welche diesen Bund ausmachten; ja er verfertigte ein Bundesbuch und las es vor den Ohren des Volks, und da die Israeliten sprachen: Alles, was der HErr gesagt hat, wollen wir tun, und gehorchen, so nahm Moses Opferblut, und sprengte das Volk damit, und sprach: seht das ist das Blut des Bundes, den der HErr mit euch macht über allen diesen Worten, 3 Mos. 24. Es ist also auch der erste Bund nicht ohne Blut gestiftet worden, Hebr. 9,18., um anzudeuten, dass das Volk neben den Geboten und Verheißungen einer Versühnung bedürfe. Moses war dabei der Mittler, indem er’s einerseits mit Gott und Seinen Engeln, und andererseits mit dem Volk zu tun hatte. Jesus ist der rechte Mittler zwischen Gott und den Menschen, oder der Mittler des Neuen Bundes, welcher wegen Seines Todes die Form eines Testaments hat, und dessen Inhalt Hebr. 8,10.11.12. kurz beschrieben ist. Er ist der Stellvertreter der Menschen gegen Gott worden. Er ist, wie Paulus Hebr. 5,1. redet, für die Menschen gegen Gott gesetzt worden, und hat für die Sünden der Menschen ein Opfer gefordert, das eine ewige Gültigkeit hat. Er ist auch der Fürsprecher der Menschen bei dem Vater. Er hat aber auch den Menschen den Willen Gottes, der sie angeht, kund getan, und macht sie durch die Heiligung des Geistes diesem göttlichen Willen gehorsam, und besprengt sie mit Seinem Blut (1 Petr. 1,2.), damit sie vermöge des Neuen Testaments Erben Gottes und Seine Miterben werden können. Er hat mit Einem Wort als Mittler mit Gott und den Menschen gehandelt, für die göttliche Ehre und der Menschen Heil zugleich gesorgt, und dadurch das Neue Testament gültig gemacht, und tut dieses Alles in Ansehung der Zueignung der Gnade noch. An dieses Alles sollen wir gläubig gedenken. Dieses Alles sollen wir uns zueignen, und deswegen durch Christum getrost zu Gott nahen. Das Blut Abels schrie um Rache: das Blut Christi, mit welchem wir besprengt werden, redet gleichsam etwas Besseres, es zeugt nämlich von Gnade. (Magnus Friedrich Roos)

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