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Römer 16,1

Römer 16,1

Andachten

Es haben sich Manche über dieses und die gleichen Gruß-Kapitel in den paulinischen Briefen verwundert und sie für überflüssig und unnötig, ja für unerbaulich gehalten. Aber mitnichten! In der Heiligen Schrift ist nicht der kleinste Punkt unnötig und überflüssig; auch der einfachste Gruß, der ganz unnötig zu sein scheint, eröffnet ein Meer von Gedanken. Wer so viele Menschen so innig grüßen konnte, wie Paulus, musste viele Freunde haben, und wer so viele Freunde besaß und auf dem Herzen betend vor Gott trug, musste eine ganz besondere Innigkeit und Zärtlichkeit besitzen, um sie zu gewinnen. Dadurch widerlegt der Apostel zwei oft auftretende Vorurteile, das eine, wonach das Evangelium die Vorliebe der Freundschaft ausschlösse, das andere, wonach es die menschlichen Zuneigungen überhaupt lockere und die Gefühle abstumpfe. Bei Paulus hat das Evangelium jene Vorliebe für Einige erhalten, und diese natürlichen Empfinden gestärkt und befestigt; ja, durch die Wärme und Lebendigkeit seiner Zuneigungen selbst eine gewisse Einfachheit und Natürlichkeit erhalten, welche mächtig dazu beitrug, sich die Herzen zu erobern. Das Evangelium ist eben so menschlich wie göttliche. Es macht einen Bund mit der gesunden Menschheit gegen die gefallene, mit dem Menschen, wie er sein sollte gegen den Menschen wie er ist, und ist darum in vollkommener Übereinstimmung mit den wahren und bleibenden Bedürfnissen der menschlichen Natur. Das Christentum Pauli ist ein wesentlich menschliches Christentum: es hat weder den allgemeinen Charakter des Geschlechts, noch das Temperament des Einzelnen verändert. Das Evangelium wirkt bei ihm zugleich in die Tiefe und in die Breite. Nichts daran ist nur aufgetragen, Alles ist gediegen. Paulus ist ist ein christlicher, und darum um so besserer Freund. Er ist das Vorbild des Christen im Menschen, aber darum nicht minder das des Menschen im Christen. Unser Christentum ist viel oberflächlicher; es ist in uns, aber es ist nicht wir selbst. Herr, hilf, dass es anders werde! (Friedrich Arndt)

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