Apostelgeschichte 13,39
Andachten
“Wer aber an diesen glaubt, der ist gerecht.“
Wer an Christum glaubt, empfängt eine sofortige Rechtfertigung. Der Glaube wirkt diese Frucht nicht erst später, nicht erst nach und nach, sondern jetzt. Sofern die Rechtfertigung eine Folge des Glaubens ist, wird sie der Seele in eben demselben Augenblick zuteil, wo sie sich mit Christo vereinigt und Ihn aufnimmt als ihr Höchstes und Größtes. Sind die, die jetzt vor Gottes Thron stehen, gerecht gemacht? dann sind auch wir‘s; wir sind so wahrhaftig und unwidersprechlich gerechtfertigt wie jene, die in weißen Kleidern durch die Gassen des himmlischen Jerusalems wallen und ihren melodischen Lobgesang mit goldenen Harfen begleiten. Der Schächer am Kreuz wurde im nämlichen Augenblick gerechtfertigt, wo er seinen Glaubensblick auf den Herrn Jesum richtete; und der alte Paulus war nach jahrelanger Arbeit im Dienste des Herrn nicht gerechter als der Schächer, der gar nichts getan hatte fürs Reich Gottes. Heute sind wir angenehm gemacht in dem Geliebten, heute sind wir losgesprochen von aller Sünde, heute sind wir vor dem Richterstuhl Gottes unschuldig dargestellt. O hochentzückender Gedanke! Es gibt wohl auch etliche Trauben am Weinstock von Eskol, die wir nicht einsammeln können, bis wir eingehen ins himmlische Kanaan; aber hier ist ein Zweig, der über die Mauer schreitet. Es ist damit nicht, wie mit dem Korn des Landes, das wir nicht essen können, bis dass wir über den Jordan kommen, sondern es ist Manna in der Wüste, ein Teil unserer täglichen Nahrung, womit uns Gott erhält auf unseren Irrfahrten. Jetzt, ja, jetzt haben wir Vergebung; jetzt sind unsere Sünden hinweggetan; jetzt stehen wir in Ehren vor Gottes Angesicht, als ob wir nie wären mit Schuld und Sünde beladen gewesen. „So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind.“ Es steht im Buche Gottes in diesem Augenblick keine einzige Sünde verzeichnet gegen den Geringsten in seinem Volk. Wer darf hier beschuldigen? Es ist weder Flecken noch Runzel, noch des etwas an irgendeinem Gläubigen; sie sind allesamt vollkommen gerecht vor dem Angesicht des Richters aller Welt. O, dass doch dies gegenwärtige herrliche Vorrecht auch uns erweckte zur gegenwärtigen Erfüllung unserer Pflicht, damit wir möchten darlegen und dargelegt werden, so lange uns Leben geschenkt wird, für unseren teuren Herrn Jesum. (Charles Haddon Spurgeon)