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Johannes 4,48

Johannes 4,48

Andachten

Und Jesus sprach zu ihm: wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht.

Der Glaube des Königischen war klein und schwach, beschränkte sich bloß darauf, dass er eben Hilfe für das Leben seines Sohnes begehrte. Aber der Heiland stieß diesen kleinen Glauben nicht zurück, sondern er suchte ihn zu stärken. Das ist das Wichtige, das ist das Große bei dieser Erzählung. Mit beiden Händen sollten wirs fassen, dass der Heiland so gnädig war, dass er sich zu der Schwachheit des Mannes jo tief herabließ, dass sein treues Herz noch jetzt so gerne sich zu unserer Schwachheit herablässt und Mitleiden hat, dass er das zerstoßene Rohr nicht zerbricht und den glimmenden Docht nicht auslöscht, bis dass er das Gericht hinausführe zum Siege! Zwar schien es, als ob der HErr den aufkeimenden Glauben des Königischen zertreten wollte mit dem Wort: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht!“ Ei, wie demütigend, wie beschämend war dies für den vornehmen Mann! Da musste er sich in die Klasse der übrigen ungläubigen Juden hineinwerfen lassen, - eine harte Schule für einen solch vornehmen Mann, eine harte Rede, wie es scheint! Sie wars aber nicht; sie floss aus dem tiefsten Erbarmen des Heilandes gegen den kleingläubigen Königischen. Gleich einem weisen Arzt suchte er dem schwachgläubigen Manne nicht nur seinen Schaden, sondern auch die Ursache desselben zu zeigen: du hast noch geringe Gedanken von mir in deinem Herzen! - dies ist etwa der Sinn dieser Worte, - aber die Ursache davon liegt in deiner bisherigen Denkweise. Hättest du und deinesgleichen indessen mehr auf Moses und die Propheten geachtet, dass ihr der Stimme Gottes, die dort spricht, euer Herz und Gewissen geöffnet hättet, statt dass ihr nur immer nach äußeren Zeichen und Wundern gehascht habt, so würde dein Glaube jetzt wohl stärker sein! Wahrscheinlich sah der Herzenskündiger wohl, dass dadurch der Glaube des Königischen nicht niedergeschlagen, sondern erhöht werde; darum redete er in solcher Weise zu ihm; er wollte eben den Glaubensfunken, der in ihm lag, noch mehr anfachen, damit er tiefer ins Bitten hineinkäme. „Sie nötigten ihn,“ heißt es vom Heiland (Lukas 24,29.), und so war es oft; man musste ihn gewissermaßen nötigen, nicht weil er nicht helfen wollte, sondern weil er dadurch dem Glauben eine Probe auflegte. (Ludwig Hofacker)

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