Lukas 13,8
Andachten
Er aber antwortete und sprach: HErr, lass ihn noch dies Jahr, bis dass ich um ihn grabe und bedünge ihn, ob er wohl wollte Früchte tragen! Wo nicht, so haue ihn danach ab!
Der treue Heiland JEsus Christus legt Fürsprache für uns arme Sünder ein, Er will unser Mittler sein und bittet Seinen Vater, uns doch noch eine kleine Frist zu schenken. Er hofft, dass wir uns bessern werden, dass sich auch in unseren Herzen ein Funke des Lebendigen Glaubens entzünden wird, und will, dass wir nicht in unseren Sünden sterben, sondern uns bekehren und leben. Er will unsere Herzen erleuchten und hofft, dass wir unsere Herzen und Ohren dem göttlichen Willen nicht verschließen werden, der Stimme des barmherzigen Gottes, der uns nicht in unseren Sünden sterben lassen will, sondern uns Zeit gibt, uns zu bessern, Ihm zu folgen und das ewige Leben zu empfangen. Wenn Er unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unsrem Wege ist, wird es uns leicht werden, von unsrem bösen, verderbten Weg umzukehren und uns zu bessern. Wenn wir nur wirklich umkehren wollen, o, wir wollen es noch heute tun und es nicht aufschieben, bis es zu spät ist, dann wird der HErr uns helfen siegen über unsere Feinde Leibes und der Seele. Wenn Er für uns ist, kann niemand wider uns sein! (Justus Nikolaus Ripke)
„Laß ihn noch dies Jahr!“ Noch dieses Jahr! Vielleicht ist dieses das letzte, und er will in diesem Jahr sein besonderes Augenmerk auf deine und meine Seele haben und in diesem Jahr sich ganz speziell mit dir und mir befassen, uns freundlich pflegen; Regen kommen lassen, daß er uns betaue; Sonne senden, die uns erwärme; den Frühling uns nicht verscheuchen und den Sommer uns nicht entziehen. So tönt es wie der Klang einer Mutter, die noch hoffen kann, wenn alle längst die Hoffnung aufgegeben haben: Ach, laß ihn noch dies Jahr stehen!
Vergiß es nicht: auch das Heute, das Jetzt der Gnade zieht vorüber, und auch ihr Tag hat eine Nacht, da sie nicht wirken kann. Vergiß nicht, was Sein Tag dir Gutes getan hat! Jetzt noch ist die Gnade dir nahe: kannst du es wissen, wie lange? O, daß dieses eherne, wie ein Donnerschlag von den Glocken der Ewigkeit in die eilige Zeit dröhnende Wort ein offenes Ohr bei uns fände! (unbekannt)