Lukas 12,13
Andachten
Heiland der Welt, Du bist auf dieser Erde umhergegangen, und hast wohlgetan. Wer Dich kannte und Dich kommen sah, der konnte sagen: O Gottlob, da kommt Jesus! Wo Der hinkommt, da will Er segnen! Sei es durch die holdseligen Worte seines Mundes, die den Armen das Evangelium verkündigen, sei es durch die Wunder wirkende Kraft seiner Hand. Das wussten auch die Notleidenden, die Blinden, die Lahmen, die Aussätzigen, alle, die in Gebrechen ihres Leibes oder bei ihren Kranken, Sterbenden und Verstorbenen jammerten. O wie strömten sie zu Dir, dem Helfer! Und wie göttlich wurden sie erfreut! Sogar denjenigen, die unter der Gewalt des Satans zu Dir nicht kommen durften, begegnetest Du, und sie wurden aus der allergrausamsten Angst gerissen. Am herrlichsten haben die Traurigen zu Zion erfahren, wer Du bist. „Sei getrost, deinen Sünden sind dir vergeben:“ wie lieblich klang ihnen dies Wort ihres Heilandes! Nun waren sie neu, aus Gott geboren. O Herr Jesu, Du bist ja bei den Deinen alle Tage bis an der Welt Ende, tröste auch mein Herz; verschmähe mein Elend nicht! Gehe nicht an meiner Hütte vorüber. Stelle auch mich, als einen Beweis Deiner Gotteskraft und Deiner unbegrenzten Liebe, vor Deinem Vater und vor Deinen Engeln dar. Mache Dein Wort je länger je mehr an mir zu einem Balsam, der meine Wunden heilt, und zu einem Feuer, das alle sündhaften Regungen, alle Götzenbilder meines Ichs, meinen Stolz, meine Eitelkeit, meine Selbstsucht, alle eigennützigen Absichten und Hemmnisse der Gnade verbrennt und verzehrt, damit das Gold des Glaubens und der Liebe von allen Schlacken gereinigt werde. Und – o welch ein Jammer drückt die sündliche Welt! Wenn du wiederkommen wirst, ja, da wird allem Jammer auf Erden ein Ende gemacht werden. Gottlob, auch heute Abend ist die leidende Menschheit der Stunde der Erlösung schon um einen Tag näher. Habe Dank dafür, und lass sie und uns immer mehr im Glauben Deine Herrlichkeit sehen. Amen. (Friedrich Arndt)