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Matthäus 6,21

Matthäus 6,21

Andachten

Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.

Der Nachdruck liegt hier auf dem Wo. Wo ist also euer Schatz, wo haben wir ihn gesammelt? Wo sind eure Kapitalien angelegt? Auf Erden oder im Himmel? und da werden sie mit dem lieben Gott und Heiland schon zusammentreffen. Zerquäle dich also gar nicht darum, ob du den unsichtbaren Schatz, Gott und den Heiland, auch im Himmel finden möchtest, sondern sorge nur dafür, dass deine Erdenschätze im Himmel gefunden werden! Der liebe HErr hat uns das Trachten nach dem Himmelreich und das Suchen und Finden Seines Angesichtes so kinderleicht gemacht, wenn wir nur Seinem Gebot und Rat folgen und unsere Schätze im Himmel sammeln. Probiert's doch! Legt, was ihr habt, im Himmel an! Erzieht eure Kinder für den Himmel, sammelt ihnen nicht Schätze auf Erden, sondern im Himmel, lasst sie an euch den himmlischen Sinn durch die Tat sehen! Haben wir Kapitalien im Himmel, wir werden den Himmel schon festhalten. Haben wir dem HErrn im Himmel unsere Kinder, oder was wir sonst haben und lieben, gegeben, wir werden den Himmel schon suchen und den HErrn im Himmel. Und das Beste ist, wir werden dann in der Tat und in der Wahrheit erfahren, dass Er selbst der Schatz aller Schätze ist. Und wenn wir das erfahren, dann ist unser Herz und Wandel, auch bei allem Erdenstaub, der uns anklebt, doch im Himmel. Aber das will erfahren sein! Amen. (August Ferdinand Huhn)


Hat eine Seele erkannt, dass Gott das höchste Gut ist, ist ihr so viel Licht geworden, dass sie deutlich einsieht, alles Andere neben Gott ist für nichts zu schätzen, und wenn ich Millionen auf Millionen hätte, und wenn ich aller Welt Freude genösse und hätte alle Bequemlichkeiten des Lebens, ja wenn ich auch den Frieden Gottes hätte, so wäre es ohne ihn nichts, er allein ist das höchste Gut, hat eine Seele dies erkannt, so wird sie auch ihm allein mit dem Herzen anhängen wollen. Ach dieses arme Herz, es muss etwas haben, an dem es hängt, es ist ohne dieses so leer, so verlassen, so bloß, darum hängt sich der Mensch bald an dies, bald an jenes, hängt sich an diese oder jene Kreatur, selbst an das Leblose, an die Güter dieser Welt, daran manches Herz ja gebunden ist wie mit eisernen Ketten, es hängt sich, wenn es hoch kommt, an sich selber, will mit sich selber die Unendlichkeit, die in ihm ist, ausfüllen, wird hochmütig, aufgeblasen auf sich selber; Andere hängen sich an Anderes, oft an diesen oder jenen Menschen um seiner Schönheit, um seiner Rechtschaffenheit, um seines Christensinns willen. Ach, an was kann sich der Mensch nicht hängen! Hängt er sich doch, wie wir Beispiele vor Augen haben, oft an die elendesten Kleinigkeiten, an Kleider, an Titel, an Ehrenstellen; an Dinge, die nicht einmal vor den Augen vernünftiger Weltmenschen etwas gelten. Dies alles aber ist nichts als Abgötterei und Feindschaft gegen Gott, welcher will, dass wir ihm mit dem Herzen allein anhängen, ihn allein lieben sollen. Wie nun, lieber Mensch? ist Gott dein Schatz und bei ihm dein Herz? hängst du ihm mit dem Herzen an? hast du keinen Götzen? keinen Menschen, den du zu deinem Götzen machst? ist nichts Lebloses dein Götze? Gehe doch zurück auf dein tägliches Leben, ob dein armes Herz ganz los ist von den tausend dich umgebenden und sich an dich hängenden Dingen? Manche meinen, es sei genug, wenn sie Gott mit dem Mund oder mit dem Kopf, mit den Gebärden anhängen, aber dein Herz will Gott haben. Und wer noch einem Götzen anhängt, er heiße wie er wolle, der ist nicht in der Liebe Gottes. (Ludwig Hofacker)


Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.

So muss es sein, weil es keine ertragreiche Arbeit gibt, wenn ich sie nicht mit ganzem Herzen tue. Mit halbem Herzen getan trägt sie mir keine Schätze ein. Soll sie gelingen, so muss ich meine ganze Kraft an sie wenden in beständiger Aufmerksamkeit und entschlossener Anstrengung. Weil das Herz am Entstehen des Schatzes einen bedeutsamen Anteil hat, darum zieht auch der Schatz das Herz zu sich und es ist nun bei seinem Schatz. Nun spricht Jesus von zweierlei Schätzen, weil wir den Ertrag unseres Lebens an zwei verschiedenen Stellen suchen können. Ich kann mein Ziel im greifbaren Ertrag meiner Arbeit finden, in den natürlichen Gütern, die sie mir verschafft. Nun verweilen meine Gedanken bei ihnen; mit ihnen beschäftigen sich die Pläne, die Sogen, die Hoffnungen. Das ist der irdische Schatz und das auf der Erde heimische Herz. Es gibt aber auch einen Schatz im Himmel, einen Arbeitsertrag, der sich bei Gott befindet, weil er in Gottes Wohlgefallen und seinem Segen besteht. Stehe ich in meinem Geschäft und Beruf als Gottes Knecht, dann liegt auch der von mir begehrte Ertrag meiner Arbeit in Gottes Hand. Nutzlose Arbeit tut niemand. Tue ich sie als Christ, so besteht ihr Ertrag in dem, was Gott von mir denkt und Gott für mich tut, und dieser himmlische Schatz kann mir ebenso teuer werden wie den anderen ihr natürlicher Besitz am Herzen liegt. Aber die Kinder dieser Welt sind, wie Jesus sagte, klüger als die Kinder des Lichts; denn sie wenden an ihren Schatz größere Sorgfalt, hüten ihn wachsamer und mehren ihn eifriger als die Kinder des Lichts ihren himmlischen Schatz.
Großer Gott, Deine Kinder suchen ihren Lohn bei Dir und empfangen ihn von Deiner Güte. Lass Dir auch mein irdisches Tagewerk wohlgefallen. Auf Deinen Segen ist meine Arbeit gegründet. Ohne ihn muss und soll sie eitel sein. Amen. (Adolf Schlatter)


Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Ps. 49,12. wird von gewissen Gottlosen gesagt: das ist ihr Herz, ihr innerstes und größtes Verlangen, dass ihre Häuser währen immerdar, ihre Wohnungen bleiben für und für, und haben große Ehre auf Erden. Überhaupt wird des Herzens in der Heiligen Schrift gedacht, wenn von des Menschen innerlicher Liebe, Verlangen und Vertrauen die Rede ist, da dann immer zu merken ist, dass nicht dasjenige, was der Mensch weiß und heuchlerisch redet, sondern dasjenige, was sein Herz, das ist sein Innerstes, in sich fasst, seine eigentliche Seelengestalt ausmacht, und ihm zugerechnet wird. Der HErr Jesus sagte Matth. 6,21.: wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Vorher hatte Er Seine Zuhörer ermahnt, sie sollen sich nicht auf Erden, sondern im Himmel Schätze sammeln. Diese Seine Ermahnung bekräftiget Er mit dem wichtigen Ausspruch: denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Mein Schatz ist also, wo mein Herz ist, das ist, wohin meine Liebe, Verlangen und Vertrauen geht, und mein Herz ist, wo mein Schatz ist. Wenn ich etwas auf der Erde besitze, als besäße ich’s nicht, wenn ich diese Welt gebrauche, und derselben nicht missbrauche, wenn mir Reichtum zufiele, und ich hängte mein Herz nicht daran, so hätte ich zwar eine zeitliche Habe, aber keinen Schatz auf Erden. Mein Schatz, mein Liebstes, mein Bestes, durch das ich glücklich werden will, soll im Himmel sein. Da gibt es ein unvergängliches, unbeflecktes und unverwelkliches Erbe, das den Auserwählten behalten ist, da sind Kronen beigelegt, welche den Überwindern bestimmt sind, da gibt es ein himmlisches und unbewegliches Reich, welches die Gerechten empfangen sollen, da sind Schätze, welche der gerechte Richter denen, die mit Geduld in guten Werken nach dem ewigen Leben getrachtet haben, als einen Gnadenlohn geben will. Diese Schätze kann man sammeln, ob man sie schon noch nicht sieht und empfängt. Man sammelt sie aber, wenn man reich in Gott wird (Luk. 12,21.), wenn man nach dem Reich Gottes trachtet (Luk. 12,31.), wenn man diejenigen, welche der HErr Jesus an jenem Tage Seine geringsten Brüder nennen wird, speiset, tränket, beherberget, bekleidet, und in ihren Krankheiten und Gefängnissen besucht (Matth. 25,35.36.), und wenn man überhaupt Gutes tut und nicht müde wird (Gal. 6,9.). Wo nun der Schatz ist, den man bei Leibesleben sammelt, da ist auch das Herz, dahin geht das innerste Verlangen, und die Hoffnung der Seele, und dahin ist das einfältige Auge derselben gerichtet, von dem Christus Matth. 6,22. redet. Eines Christen einiges Bestreben ist also dieses, dass er seinen Schatz im Himmel vermehren, und endlich wirklich empfangen und genießen möge: eines eitlen Weltmenschen Bestreben aber ist, dass er sich auf Erden vergängliche Güter und Ehre erwerbe, und sie auch mit Gemächlichkeit genieße. Wer im Himmel Schätze sammeln will, und es an einer redlichen Bekehrung und am Fleiß in guten Werken nicht fehlen lässt, kann seines Wunsches froh werden; da hingegen diejenigen, die auf Erden Schätze sammeln wollen, gemeiniglich ihren Zweck nicht erreichen, und auch des Gesammelten wegen des täglichen Missvergnügens nicht froh werden, wie sie wünschen; zu geschweigen, dass endlich der HErr zu einem jeden solchen Sammler sagt: du Narr, diese Nacht (oder diesen Tag) wird man deine Seele von dir fordern, und wes wird sein, das du bereitet hast? (Luk. 12,20.) (Magnus Friedrich Roos)

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nt/40/matthaeus_6_21.txt · Zuletzt geändert: von aj
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