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Matthäus 10,1

Matthäus 10,1

Andachten

Mit dieser Rede sendete Jesus seine Jünger, lange vor seinem Tode, gleichsam auf Probe, und zugleich zum Zwecke, Ihm selbst den Weg überallhin zu bereiten, in die Städte und Marktflecken Judäas aus, den verlorenen Schafen Israels zu predigen, das Himmelreich sei nahe herbeigekommen. Er erteilte ihnen bei dieser Aussendung zugleich die nötigen Verhaltungsmaßregeln, aber auch die herzerhebenden Verheißungen zur Aufrichtung unter den Feinden und Verfolgungen, welche sie treffen würden. Auch an uns ergeht eine ähnliche Aufforderung: wir sollen den Herrn vor der Welt bekennen, mit dem Munde und mit dem Leben, als Glieder Christi, als seines Geistes Kinder, als durch sein Blut Erlöste, als Gottes Gesalbte. Warum geschieht es nicht freudiger und offener und eifriger? An Gelegenheit dazu fehlt es nicht; was hält uns ab? Es ist bald eine Art von Scham: wir fürchten die Urteile und möglichen Verspottungen der Menschen, namentlich von denen, mit denen wir vormals einerlei Sinnes waren; und diese Scham entsteht aus falscher Eigenliebe, die sich nicht demütigen lassen will. Es ist bald die Weltliebe, die unser Herz immer wieder zur Unentschiedenheit und zum Hinken auf zwei Seiten bringt: wir wollen alte Gewohnheiten, alten Umgang, alte Vorurteile nicht fahren lassen, uns nicht selber verpflichten und binden. Wäre es uns mehr Ernst mit der Heiligung, hätten wir Christum recht lieb, so würden wir nicht anstehen, von Ihm zu zeugen und uns Ihm ganz und ohne Rückhalt zu übergeben. Es ist endlich oft auch die Trägheit, die Bequemlichkeit und der Leichtsinn, was vom herzhaften Bekenntnis Christi abhält: „es hilft ja doch nichts, das macht die Menschen nicht anders, das ist wie in den Wind gesprochen.“ Ist denn unsere Liebe zum Heiland so bald müde, dass, wenn wir nicht alsbald einen Erfolg sehen, wir dann lieber gar nichts tun möchten? Und ist es uns denn so ganz einerlei, ob unser Freund das Heil findet und selig wird oder nicht? Besser, einmal zur Unzeit reden, als zur rechten Zeit nicht zu reden! Gott legt seinen Segen oft auf ein schwaches Wort, wenn es nur lauter und aus der Liebe Christi kommt. Herr, vergib uns unsere bisherige Versäumnis und mache uns in Zukunft treuer und freier. Amen. (Friedrich Arndt)

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