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Jesaja 64,7

Jesaja 64,7

Andachten

Wir sind der Ton und du bist unser Töpfer.
Die Hand Gottes erzielt in der Erziehung der Menschen sehr verschiedene Resultate. Da wird ein Gottesfürchtiger krank. Nun hat er viel Zeit für sich; offenbar will ihm der Herr eine Gelegenheit verschaffen zu ernster Selbstprüfung. Aber er langweilt sich, wünscht gesund zu sein, fragt gereizt: Warum widerfährt mir solches? Er liest allerlei Gutes, wohl auch dann und wann ein Gotteswort. Endlich tritt erwünschtes Wohlsein ein und er kann die Arbeit wieder frisch aufnehmen. Was hat der Herr bei ihm erreichen können? Nichts, gar nichts! Im Gnadenleben ist er eher rückwärtsgekommen, das Herz ist vielleicht gleichgültiger und kälter als je! - Ein anderer wird auch krank und es wird ihm schwer, die Arbeit zu unterbrechen. „Was will der Herr mir sagen?“ fragt er sich. Still geht er in sich, zerbrochener wird sein Herz mit jedem Tag, Gottes Geist kann mit ihm reden, und bald geht er durch ein bitteres Selbstgericht. Doch werden ihm auch die Worte lebendig: „Kein Haar kann von eurem Haupte fallen ohne den Willen eures Vaters im Himmel.“ Darum nimmt er dies Leiden demütig aus der Hand des Herrn an. Die Bibel ist das Buch, in das er sich jetzt mehr als je vertieft. Die Gebete werden wärmer, bestimmter, demütiger. Er empfängt in seiner Krankheit einen solch reichen Gewinn, dass er Gott für diese Gnadentage nicht genug danken kann. Unter derselben Gnadensonne wird das eine Herz hart und das andere weich. In derselben erziehenden Gotteshand bleibt der eine in seiner verkehrten Art, der andere aber wird geschmolzen, wird rein und klein. Lieber Leser, denke darüber nach: Was kann der göttliche Töpfer aus dem Ton machen, der sich willig formen lässt! (Markus Hauser)


Aber nun, Herr, du bist unser Vater; wir sind Ton, du bist unser Töpfer; wir sind alle deiner Hände Werk.
So betet die Kirche. Sie stellt sich dem Herrn als Ton dar, der an sich keine Gestalt noch Schönheit hat, sich auch keine geben kann, aber doch begehrt, ein Gefäß dem Herrn brauchbar und zur Ehre zu werden. Ein Töpfer bereitet aber aus dem Ton manche schöne, ja prächtige und kostbare Gefäße, denen man den schmutzigen Ton nicht mehr ansieht, sondern die eine zierliche und schone Gestalt, und Farbe, Gold, Silber und Blumen an sich haben, und zum Nutzen und zum Zierrat dienen. Gott kann aus uns etwas Herrliches bereiten, obwohl wir von Natur ein hässlicher Ton sind, obschon wir uns selbst nicht zubereiten können. Ja, er will es auch aus Gnaden tun, will unser Töpfer sein, wenn wir uns nur in seine Hände legen und nicht widerstreben. - Ein Töpfer muss aber viele Arbeit mit dem Ton vornehmen, ehe ein Gefäß daraus wird. Er muss ihn z. B. von Sand, Steinen und sonstigem Unrat reinigen, die sonst alle Bearbeitung hindern würden; und je edler das Gefäß werden soll, desto genauer muss diese Reinigung geschehen. Demnächst wird er geknetet, gestampft, geschlagen, damit er recht geschmeidig und genehm werde; dann kommt er auf die Töpferscheibe, und es wird durch die Hand des Künstlers ein Gefäß daraus gemacht, das aber auch nur eine Gestalt ohne Schönheit hat. Alsdann wird's bemalt, und je nachdem es ein köstliches Gefäß werden soll, werden Gold, Silber und kostbare Farben gewählt, und die Figuren mit Sorgfalt aufgetragen. Endlich wird's ins Feuer gebracht und bekommt da seine Vollendung.

Auf eine ähnliche Weise macht's der himmlische Töpfer mit den Seelen. Da gibt's manche Schläge und verschiedene Bearbeitungen, die oft sehr schmerzhaft sind; da kommt manche Hitze der Anfechtung und endlich der Tod. Aber dies Alles dient zum Zwecke. O! möchten wir nur so wenig widerstreben, wie der Ton seinem Töpfer! (Gottfried Daniel Krummacher)

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