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Psalm 80,1

Psalm 80,1

Andachten

Ein Klagepsalm aus einer Zeit, wo es mit Israel noch nicht bis zum Äußerstes gekommen war, wo jedoch vielfach verschiedene heidnische Völker das Land zerrütten. Der Sänger des schönen Liedes ruft V. 2-4 die alten Zeiten wieder zurück, wo der Herr wie ein Hirte vor seinem Volke herzog, wenn es in die Schlacht ging, wo hinter der Lade zunächst die drei Söhne der Rahel, die drei Stämme Ephraim, Manasse und Benjamin, folgten, wo der Ruf Mosis, so oft die Lade aufbrach, ertönte: „Herr, stehe auf, lass Deine Feinde zerstreuet werden, und die Dich hassen, flüchtig werden vor Dir,“ und der Segen Arons erschallte: „Lass Dein Antlitz über und leuchten.“ Nun in der Gegenwart aber sind Tränen des Volks Speise und Trank, und abwechselnd gerät es in die Gewalt der Nachbarn und Feinde. (V. 5-8.). Und doch hat Gott selbst diesen edlen Weinstock wunderbar gepflanzt und sich ausbreiten lassen, warum muss er jetzt von wilden Tieren unterwühlt werden? (V. 9-15.). Wie Unkraut wird er behandelt, kann auch Der, der ihn pflanzte, geduldig zusehen? (V. 16 bis 20.) Es ist nicht möglich. Auch die traurigsten Zeiten können doch so traurig nicht sein, dass nicht der Glaube die Hoffnung festhalten dürfte und müsste, dass ein Gewächs, welches Gott mit so vieler Sorgfalt gepflanzt hat, Ihm am Herzen liegen werde. Ein Volk, das sich Gott erzogen hat, kann Er zwar in vielfache Trübsal geraten lassen; aber sobald das Ziel seiner Züchtigung erreicht ist, hilft Er ihm auch wieder. In jedem Augenblick kann alle Finsternis, wie dicht und schwer sie sei, ein Ende nehmen, und können alle Wunden genesen, sobald es nur dem Herrn gefällt, den Glanz Seines Antlitzes aufgehen zu lassen. Wen der Herr anblickt, den beglückt Er. Dreimal wiederholt der Psalm die Bitte: „Lass Dein Antlitz leuchten, so genesen wir“; - so viel ist der Gemeinde des Herrn an diesem Stück gelegen. Und in der Tat, wenn Gottes Gnade als ein Licht in unser Herz scheint, so erquickt und erfreut sich Leib und Seele daran, und es wiederholt sich die Jacobs-Erfahrung: „Ich habe den Herrn von Angesicht gesehen, und meine Seele ist genesen.“ Lass auch mich, o Herr, in dieser Erfahrung stehen, bleiben und wachsen, so ist mir wohl, und ich kann loben und danken. Amen. (Friedrich Arndt)

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