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Psalm 45,3

Psalm 45,3

Andachten

Du bist der Schönste unter den Menschenkindern.
Wo find’ ich denn das Schönste, getroffenste Bild von meinem Heiland, dass meine Seele sich recht daran freuen kann? Ich weiß kein schöneres, als das, welches Jesaja, der Prophet, (Kap. 53,2) von ihm entwarf, indem er sagt: Er hatte keine Gestalt noch Schönheit, die uns gefallen hätte; er war der allerverachtetste und unwerteste usw.. Dieser Entwurf des Propheten ward dann auf Golgatha lebendig und wahrhaftig ausgeführt und vollendet. Und gerade da, wo er keine Schönheit, keine Gestalt hatte, die den Augen der Welt gefallen könnte; gerade da, wo er der verachtetste und unwerteste war, ist er am Schönsten. Dort am Kreuze, wo er von allen verschmäht und verworfen war, vereinigen sich alle Reize der Schönheit in ihm; deswegen erhält er vor allen anderen den Preis:. Wenn wir Himmel und Erde durchwandern, an allen ihren Ecken und Enden suchen, finden wir nichts schöneres, nichts herrlicheres, als den für uns blutenden und sterbenden am Kreuze auf Golgatha, wo er alle seine göttliche, himmlische Schönheiten Herrlichkeit ausgezogen hatte, mit der tiefsten Schmach, mit Kreuz, Schande und Tod ganz bedeckt war. Wenn ihr ein zerknirschtes Herz da lebhaft erblickt, so gefällt es ihm viel besser als auf Tabor, und es heut sich lieber eine Hütte auf Golgatha als auf Tabor, weil es sich an seiner Kreuzesschönheit nicht satt sehen kann und ihm in diesem Leben nirgend so wohl ist, als beim Kreuze; denn da findet es allein Trost, Heil, Ruhe, Kraft und Leben. Da finden wir alles. Sein Tod, seine Schmach hat die Tore des Todes, die uns ewig gefangen gehalten hätten, gesprengt, geöffnet, uns ausgeführt und erhoben aus dem Kerker des Todes; hat uns versetzt in die Tore der Tochter Zions, des neuen Jerusalems, dass wir nicht genugsam rühmen und erzählen können, was er an uns Gutes getan, wie er uns gerettet, erlöset, gerechtfertigt, geheiligt und verherrlichet hat. Ewigkeiten reichen kaum hin, es zu genießen, geschweige zu erzählen. Von Ewigkeit zu Ewigkeit werden mir neuen Stoff zu seinem Preise erhalten, und er wird seines Ruhmes nie ein Ende sein. (Johannes Evangelista Gossner)


Das ganze Wesen und Leben des Herrn Jesu ist wie ein einziges köstliches Kleinod; und all sein Wirken und Wandeln ist ein einziger vollendeter Siegelabdruck. Er ist ganz und gar vollkommen; nicht bloß in all seinen verschiedenen Teilen, sondern als ein herrliches, alles überstrahlendes Ganzes. Sein heiliges Gemüt ist nicht eine wirre Maße von schönen Farben, nicht ein Haufen edler Steine, die ohne alle Ordnung und Sorgfalt aufeinander gelegt sind; Er ist ein Bild voller Schönheit und ein Brustschildlein voller Herrlichkeit. In Ihm ist alles, „was lieblich, was wohl lautet, was etwa ein Lob.“ am rechten Ort, und dient sich gegenseitig zum Schmuck. Nicht ein einziger Zug in seinem herrlichen Wesen tritt auf Kosten der andern hervor, sondern Er ist ganz lieblich, ganz lieblich ist Er. O Jesu! Deine Macht, Deine Gnade, Deine Gerechtigkeit, Deine Zärtlichkeit, Deine Wahrheit, Deine Hoheit und Deine Unwandelbarkeit machen einen solchen Menschen, oder vielmehr solch einen Gottmenschen aus, dass weder Himmel noch Erde je etwas Ähnliches gesehen haben. Deine Kindheit, Deine Ewigkeit, Deine Liebe, Dein Sieg, Dein Tod und Deine Unsterblichkeit sind alle zusammen in einen großen Prachtteppich verwoben, der weder Naht noch Risse hat. Du bist Wohllaut ohne Misston; Du bist mannigfaltig und doch nicht zerteilt; Du bist alles und doch nicht uneins. Gleichwie sich die Gesamtheit aller Farben vereint zu einem herrlichen, harmonischen Regenbogen, so begegnen sich alle Schönheiten Himmels und der Erde in Dir und verschmelzen sich so wunderbar, dass überall nichts Dir gleich ist; ja, wenn alle Tugenden der Alleredelsten in ein Bündlein zusammengebunden würden, so hielte es von ferne noch nicht den Vergleich aus mit Dir, Du Spiegel aller Vollkommenheit. Du bist gesalbt mit dem heiligen Öl aus Myrrhen und Kezia, das dein Gott für Dich allein aufbewahrt hat; und Dein Duft ist wie der heilige Weihrauch; seinesgleichen kann niemand wieder mengen, mit aller Apothekerkunst; jede Spezerei ist Wohlgeruch, aber das Ganze ist ein göttliches Meisterwerk. (Charles Haddon Spurgeon)


Du bist der Schönste unter den Menschenkindern, holdselig sind Deine Lippen; darum segnet Dich Gott ewig.
David nennt hier Christum den Allerschönsten unter den Menschenkindern, und unterscheidet Ihn weit von allen andern Menschen. Denn ob Er wohl ein wahrhaftiger Mensch gewesen, und noch ist und bleibt in Ewigkeit, wie Er Sich selbst nennt des Menschen Sohn, so hat Er doch kein menschliches Fleisch an Ihm, wie alle anderen Menschen, sondern ein heiliges, reines, unbeflecktes Fleisch, ohne alle Sünde; darum Er auch das unschuldige und unbefleckte Lämmlein Gottes genannt wird. und der Engel Gabriel sagte zur Jungfrau Maria: Das Heilige, das von dir geboren wird, wird Gottes Sohn genannt werden. Darum hat Christus, unser HErr, so eine heilige Empfängnis von dem heiligen Geiste, auf dass Er nicht in Sünden empfangen würde, wie andere Menschen, mit fleischlichen Lüsten befleckt, sondern unbefleckt von alle dem, was die Schrift Fleisch und fleischlich nennt; und wie unser adamisches Fleisch voll böser Lüste durch und durch stecket, als ein vergiftetes Fleisch, also ist Christi Fleisch voll Geistes, voll Lebens und Kraft, wie könnte es sonst unsere Speise und das lebendige Brot sein vom Himmel. Christus ist der Allerschönste unter den Menschenkindern wegen der vereinigten Gottheit, ein solcher Mensch ist nicht unter allen Menschen zu finden, der Gott und Mensch ist.

O Schönheit! O wesentliches ewiges Licht! O wesentliche ewige Herrlichkeit Gottes in Christo! Christus ist das höchste Wunderwerk Gottes im Himmel, unter den Engeln und Menschen. (Johann Arnd)


Du bist der Schönste unter den Menschenkindern; holdselig sind deine Lippen, darum segnet dich Gott ewig.
Als Moses von dem Berg herabstieg und sein Antlitz von den Strahlen der göttlichen Herrlichkeit glänzte, da war es wohl auch schön; aber was war dies für eine Schönheit für die Kinder Israel? Die Sünder konnten ihm nicht in das Gesicht sehen; sie erschraken vor einer solchen göttlichen Klarheit, weswegen er eine Decke vor sein Antlitz hing, so oft er mit ihnen reden wollte. Das war ein Wiederschein der Majestät des starken, eifrigen Gottes, ein Glanz der Gerechtigkeit, wie er einst aus den feuerflammenden Augen des HErrn Jesu hervorblitzen wird, wenn er nun erscheint, zu richten die Lebendigen und die Toten, und die Übeltäter sich verkriechen werden in den Klüften der Berge und rufen: „Fallt über uns und bedeckt uns! denn wir vergehen vor dem Zorn Des, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!“ So ist es nicht bei dem Mittler des neuen Bundes. Wir schauen im neuen Bund des HErrn Klarheit mit aufgedecktem Angesicht; wir dürfen nicht erschrecken, nicht zurückbeben vor der Herrlichkeit des Angesichts Jesu Christi; denn es ist darin etwas, das den Sünder nicht abstößt, sondern anzieht, etwas, das ihm Mut und Freudigkeit gibt, noch ferner hineinzublicken in dieses holdselige, freundliche, leutselige Antlitz. Nicht die Strenge des Gesetzes, nicht der gegen die Sünder ausgesprochene Fluch tritt uns daraus entgegen; nein, er hat Alles in sich, was den Sünder anlockt, sein Herz vor ihm auszuschütten, alle Sorgen auf ihn zu werfen, seine Sünden zu bekennen, und von ihm zu nehmen Gnade um Gnade, Licht um Licht, Frieden um Frieden. - Wir dürfen uns mit unsern Sünden nicht vor ihm verbergen, wie sich die Israeliten vor dem Angesicht Moses verbergen mussten; denn er kommt zu uns nicht in rächender Heiligkeit, um den Sünder zu verderben, nicht als ein verzehrendes Feuer, sondern als der gute Hirte, der gekommen ist, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist, der sich nie geschämt hat, arme Sünder seine Brüder zu heißen, der da tröstet und heilt und Frieden bringt in die Gewissen, und Alle, auch seine Feinde, zu gewinnen sucht, und am Kreuz für uns starb, und die Versöhnung geworden ist nicht allein für unsere, sondern für der ganzen Welt Sünde. (Ludwig Hofacker)


Du bist der Schönste unter den Menschenkindern, holdselig sind deine Lippen.
Oder was wäre nicht schön an Ihm? Weißt du Etwas, was nicht schön ist an dem Schönsten? Wie sollte der nicht der Schönste sein, welchem der ewige Geist der Wahrheit dieses Zeugnis gibt? Frag Alle, die Ihn kennen, ob es nicht so ist. Sie kennen Ihn nicht, wenn sie anders denken und sagen. Ja mein Heiland, Du bist es und außer Dir Keiner, Alle Schönheit Himmels und der Erde ist gegen Dich nur Schein. Abraham leuchtet durch seinen Glauben, Moses durch seine Treue, Elias durch seinen Eifer, Petrus durch seine Kraft, Paulus durch seine Fülle, Johannes durch seine Liebe, meine Brüder und Schwestern, die Dich kennen, sind mir lieb durch mannigfaltige Gnade und Gabe; doch was sind sie Alle anders als blinkende Tropfen aus Dir der Quelle, Du Inbegriff und Ursprung aller Schönheit, Schönster unter den Menschenkindern! Wie blind war ich, als ich Deine Schönheit nicht sah? Wie trübe wäre das Licht meiner Augen, wenn ich Dich noch mit andern vergleichen wollte, Du bist ohne allen Vergleich, der Schönste unter den Menschenkindern. An Dir bin ich nie enttäuscht worden, wie so oft sonst in dieser Welt und an mir selbst so oft. Du aber bist ewig und wahrhaftig in Deiner Schönheit. Herr, lass mir Deine holdseligen Lippen nie schweigen und Tag und Nacht von Deiner Schönheit reden! Antwortet Alle, ob diese Lippen holdselig sind; sprich, du weinendes Weib am Grabe, ob Jesu Lippen holdselig sind. Sag, du Mitschächer, wie Jesu Lippen zu dir sprachen. Süße Lippen Jesu, die für mich gebürstet haben, damit ich ewiglich nicht in der Flamme umkomme; Lippen meines Heilandes, die da sprechen: es ist vollbracht, die noch zu mir reden von Vergebung meiner Sünden in dem einmaligen Opfer am Kreuze und am Altare mich innig erfreuen. Vater und Mutter liegen im Grabe, nie höre ich in diesem Leben ihre Stimme wieder; aber wie lieb ihre Stimme war, nichts ist den holdseligen Lippen Jesu zu vergleichen. Sie reden von Schuld, von meiner unermesslichen Schuld; ich finde, dass sie auch darin Wahrheit reden und Wahrheit macht allein frei, gewiss und wahr; aber sie reden auch von getilgter Schuld, von dem unerschöpflichen Erbarmen des Sünderheilandes, und von Seiner Geduld, die meine Seligkeit ist. Holdselige Lippen Jesu, voll Gnade und Wahrheit! Diese Lippen sollen mir die Barmherzigkeit und das Reich des Vaters verkündigen, wenn sie im jüngsten Gericht allen Toten und Lebendigen rufen. Diese Lippen will ich hören, dass ich lebe und nicht im Tode entschlafe. Diesen Lippen will ich trauen, diese Lippen sollen mir Leib und Seele erquicken, bis ich Ihn endlich ohne Hüllen sehe und mit allen Auserwählten mit neuer Zunge ausrufe: Du bist der Schönste unter den Menschenkindern!

Du Sohn Davids aus Jakobs Stamm,
Mein König und mein Bräutigam,
Hast mir mein Herz besessen!
Wie bin ich doch so herzlich froh,
Dass mein Schatz ist das A und O. (Theodor Schmalenbach)

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