Sie trachten auf ihrem Lager nach Schaden und stehen fest auf bösem Wege, und scheuen kein Arges.

Ach lieber Gott! wie wird dieser Vers so vielfältig praktiziert von Feinden der Kirche; wie dichtet und trachtet man danach, die Wahrheit des heiligen Evangeliums mit List und Gewalt zu dämpfen und zu unterdrücken! Welche schändliche Taten werden vollbracht, und wird nichts gescheut, wenn es noch so arg und böse ist, wenn man nur vermeint, dass die Rechtgläubigen und Frommen dadurch mögen unterdrückt werden! Ja, welche der Lügengeist mit falscher Lehre eingenommen hat, die besitzt auch ein Mordgeist, dem kein Laster zu groß ist. Welche schreckliche Dinge liest man von gottlosen Leuten! Ein Mönch hat dem Kaiser Heinrich VII. im Sakrament Gift beigebracht. Ach, lasst uns Gott Tag und Nacht bitten, dass Er uns in Seiner Wahrheit erhalten wolle, wie unser lieber HErr JEsus Christus für uns bittet: Heilige uns in Deiner Wahrheit, Dein Wort ist die Wahrheit; so wird der Geist der Wahrheit, des Friedens, des Trostes und der ewigen Freude bei uns ewig bleiben. Und lehrt uns hier der HErr, dass die Wahrheit die Menschen heilige. Daraus folgt, wer falsche Lehre angenommen, dass derselbe nicht könne geheiligt werden, denn der heilige Geist ist nicht dabei, sondern allein bei der Wahrheit, daher sehen wir, welch ein Mord und Blutvergießen falsche Lehre mit sich bringt. (Johann Arnd)