Alle ihre Lehre ist schädlich und erlogen; sie lassen sich auch nicht weisen, dass sie Gutes täten.

So wenig als man von einem Dornstrauch Trauben lesen kann, oder Feigen von Disteln, so wenig ist auch etwas Gutes von den gottlosen und falschen Lehrern und von allen Gottlosen, bei denen keine Gottesfurcht ist, zu hoffen. Wenn man ihre Lehre und Worte, die im ersten Anblick ein feines Ansehen haben, gegen das Licht göttlichen Worts hält, so findet sich es, dass es ein schädliches Gift sei, und dass es erlogen und falsch sei; denn einmal ist und muss das falsch sein, welches wider Gottes Wort ist. Gottes Wort ist das einige Mittel, dadurch Gott zu uns kommt, sich mit uns vereinigt, unser Herz mit dem Geist der Wahrheit begnadet. Im Gegenteil durch falsche Lehre und des Teufels Lügen geht der Satan in des Menschen Herz ein. Dessen nehmet ein Exempel an unsern ersten Eltern. Gleichwie ein Mensch durch seine Rede sein Gedächtnis, ja sich selbst in eines andern Herz pflanzt, und einsenkt: Also pflanzt sich Gott durch Sein Wort in unser Herz und das ist unserer Seelen Leben. Was nun wider Gottes Wort ist, wie z. B. alle falsche Lehre, das ist unserer Seele schädlich, und als ein Gift, vergiftet tief die Herzen, dass man des Gifts selten wieder recht los werden kann. (Johann Arnd)