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Psalm 29,3

Psalm 29,3

Andachten

Der Gott der Ehren donnert.
Es gibt Geschöpfe, aus welchen Seine wohltuende Güte, andere, aus welchen Seine Weisheit und Ordnungsliebe, andere, aus welchen Seine erquickende Freundlichkeit, und wiederum andere, aus welchen Seine mit Ehrfurcht zu bewundernde Macht und Stärke vorzüglich hervorleuchtet. Von dieser Gattung sind insonderheit die großen Wasser, weswegen Gott Ps. 29,3. der HErr auf großen Wassern genannt wird. Mit diesen großen Wassern stehen die Wolken in Verbindung, als welche großenteils aus den Dünsten entstehen, die aus großen Wassern in die Höhe steigen. Eben diese Wolken aber werden oft auch die Behälter, worin sich die Materie sammelt, aus welcher nach Seinem Befehl der Donner und Blitz entsteht. Wenn es also donnert, so soll man denken: der Gott der Herrlichkeit donnert. Elihu, der Freund Hiobs, redete fein davon, da er Hiob 37,2.3.4.5. sagte: Lieber! hört doch, wie Sein Donner zürnet, und was für Gespräch aus Seinem Munde ausgeht. Er sieht unter allen Himmeln, und Sein Blitz scheinet auf die Enden der Erde. Demnach brüllet der Donner, und Er donnert mit Seinem großen Schall, und wenn Sein Donner gehört wird, so kann man’s nicht aufhalten. Gott donnert mit Seinem Donner gräulich, und tut große Dinge, und wird doch nicht erkannt. Elihu nennt den Donner ein Gespräch, das aus Gottes Munde geht. Was spricht Er nun, wenn Er donnert? Er spricht zu den Menschen: Ich bin der HErr, der Allmächtige, euer Leben und eure Güter sind in Meiner Gewalt. Ich bin ein starker und eifriger Gott, ein HErr, der zu fürchten ist, Mich soll man anbeten, Mir soll man dienen. Was sind die Könige und alle Gewaltigen der Erde gegen Mich? Wenn Ich donnere, wer will’s hindern? Wenn Ich mit dem Strahl töte, wer will’s abwenden? Ja, wer will vorher merken, wen dieser treffen werde? So erkennt also, dass Niemand Meinen unbegreiflichen Gerichten widerstehen, und Meiner Hand entrinnen könne. Und gleichwie Meine Blitze auf der Erde helle machen: also ist Alles bloß und entdeckt vor Meinen Augen usw. Man bedenke auch, was Hiob 38,25.33.34.35. steht.

Diese Betrachtungen stehen einem Christen wohl an, wenn es donnert und blitzt, und es ist zu wünschen, dass sie einem Jeden einen tiefen Eindruck geben. Es gibt aber Leute, die bei den Donnerwettern in eine übertriebene Furcht, in ein angstvolles Entsetzen geraten, und nicht wissen, wo sie sich verbergen sollen. Solche Leute sollten aber die Ursache dieser Furcht und Angst nicht in dem Rasseln des Donners, nicht in dem Glanz des Blitzes, nicht in der Leichtigkeit der Lust, nicht in ihrem Blut und in ihren Nerven allein suchen, sondern vornehmlich in ihrem Gewissen, welches ihnen heimlich sagt, dass sie vor dem heiligen Gott noch nicht bestehen können, und zu einem schnellen Tod noch nicht geschickt seien. Wo wollen sie denn am jüngsten Tag hinfliehen: wenn die Himmel mit großem Krachen vergehen, und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden? Wollen sie alsdann zu den Bergen und Felsen sagen: fallt auf uns, und verberget uns vor dem Angesicht des, der auf dem Stuhl sitzt, und vor dem Zorn des Lammes? Lasst uns lieber in der Gnadenzeit Gnade bei dem Gnadenthron Christi suchen, und mit dem Gebet und der Betrachtung des Worts Gottes anhalten, bis anstatt der Furcht, die da Pein hat, der Friede Gottes und die völlige Liebe in unsern Herzen regieret. Gläubige und begnadigte Christen dürfen denken, der Gott, welcher donnert, sei ihr Vater, und dieser Name kann die jagende Furcht vermindern, oder völlig wegnehmen. (Magnus Friedrich Roos)

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