*Ich rief an den Namen des Herrn: O Herr, errette meine Seele! Der Herr ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig. Der Herr behütet die Einfältigen. Wenn ich unterliege, so hilft er mir. Sei nun wieder zufrieden, meine Seele, denn der Herr tut dir Gutes. Ich will wandeln vor dem Herrn im Lande der Lebendigen. Ich glaube, darum rede ich.**
Auch wir haben die errettende Hand des Herrn genug erfahren. Aber im Strom des Lebens geht uns das Gedächtnis seiner Taten so leicht unter. Darum ist es uns so nötig und heilsam, dass wir alle Tage stille Augenblicke haben, wo wir uns auf Alles besinnen, was wir von ihm empfangen. Je mehr wir danken, um so mehr empfangen wir. - Je mehr wir danken, um so stiller wird unsre Seele. Was uns auch dann treffe, Not und Tod, oder Glück und Freude, man kann zu seiner Seele sprechen: Sei nun wieder zufrieden, denn der Herr tut dir Gutes. Denn das ist der Quell alles Friedens und aller seligen Stille, dass wir Gottes Gnade über uns wissen und uns von ihr getragen fühlen allezeit. Je mehr wir danken, um so geheiligter wird unser Leben. Dann heißt es: Ich will wandeln vor dem Herrn. Ich will mein Gelübde dem Herrn bezahlen vor all seinem Volk. Ich will den heilsamen Kelch nehmen, und des Herrn Namen predigen. Willst du das nun? Ist das dein ernstlicher Wille auch für diesen Tag? Erkenne nur die Güte Gottes an dir. Durchforsche nur dein Leben, bis es auch bei dir heißt: Wie soll ich dem Herrn vergelten alle Wohltat, die er an mir tut - und es wird dich treiben, vor dem Herrn zu wandeln und ihm zu dienen. Heute wieder ist Gottes Güte neu über dir; so gib ihm auch heute die Ehre. - Großer, barmherziger Gott, ich danke dir für au deine Wohltat bis hierher. Erhalte mich in deiner Gnade, und Hilf mir durch Jesum Christum, dass ich in deinem Reiche lebe und dir diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit. Amen. (Adolf Clemen)