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Hiob 1,9

Hiob 1,9

Andachten

Fürchtet Hiob Gott umsonst?
Was dürfte ich wohl sagen, wenn diese Frage ernsthaft an mich gestellt würde? Beantworten kann sie keiner, bevor ihn die Versuchung geschüttelt hat und er in jenem Siebe lag, von dem Jesus zu Petrus sprach, als er ihn für die Nacht, in der er stürzte, vorbereitete. Gottes Güte hat unsere Herzen mit Speise und Freude gefüllt und sein Geist hat in sie sein süßes Wort mit seiner Freude gelegt und macht unseren Anteil an Gott zu unserem Glück. Wer kann sagen, was er ist, wenn alles, was ihn erquickt, zerbrochen ist? Das ist aber klar: aller Stolz vergeht vor dieser Frage. Sie macht uns deutlich, wie gnädig und weise Gott dadurch an uns gehandelt hat, dass er unsere Gerechtigkeit nicht in das setzte, was wir tun, sondern in das, was Er uns gibt, und unser Leben nicht auf unser Werk begründete, sondern auf sein Werk, an das wir im Glauben angeschlossen sind. Müssten wir uns Ruhm erwerben, so würde er immer verstummen, wenn die Frage des Verklägers an uns gerichtet wird: suchst du nicht das Deine? Wo liegt dein Ziel, in dem, was dir zuteil wird, oder in dem, was Gottes ist? Darum treibt uns die Frage des Satans zu Jesus, zum Einen, dem wir es glauben dürfen: er diente Gott umsonst. Darum beugen wir uns vor dem, der in Gethsemane betete: „Nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ Das war jene Liebe, die nicht das Ihre sucht, jener Gehorsam, der nicht des eigenen Glückes wegen nach Gottes Willen fragt, jene Verherrlichung Gottes, die nichts begehrt, als dass Gott verklärt werde. In diesem Gehorsam sind wir gerechtfertigt, nicht in dem, was wir selber sind und tun.
Du weißt, Herr, alle Dinge; Du weißt, dass ich Dich lieb habe, auch wenn es nur eine kümmerliche, kranke und beschmutzte Liebe ist. Ich kann die Kette nicht lösen, die die Natur uns allen anlegt. Du aber hast sie zerbrochen. Darum haben wir durch Dich den Zugang zur Gnade, in der wir stehen und empfangen unser Kindesrecht vor Gott als Deines Todes Frucht. Amen. (Adolf Schlatter)


Meinst du, dass Hiob umsonst Gott fürchtet.
Das war eine heimtückische Frage Satans, als er von dem rechtschaffenen Knecht Gottes Hiob redete. Aber es gibt heutiges Tages viele, bei welchen man mit allem Recht diese Frage aufwerfen könnte, denn sie lieben Gott darum, dass Er's ihnen wohl ergehen lässt; wenn es ihnen aber böse erginge, würben sie gewiss ihren Glauben an Gott aufgeben, mit dem sie sich jetzt brüsten. Wenn sie deutlich erkennen, dass von der Zeit an, von welcher sie ihre Bekehrung herschreiben, auch ihr Vornehmen gelingt und gedeiht, dann lieben sie Gott auf ihre armselige, fleischliche Weise; wenn sie aber Widerwärtigkeit erfahren, dann empören sie sich wider den Herrn. Ihre Liebe ist eine Liebe zur Mahlzeit, nicht zum gastfreundlichen Hausherrn; eine Liebe zum vollen Becher, nicht zum Freunde, den man hoch leben lässt. Aber ein wahrer Christ erwartet seinen Lohn erst in jenem Leben, und macht sich gefasst, hienieden Vieles zu erdulden. Die Verheißung des alten Bundes war leibliches Wohlergeben; aber des neuen Bundes Verheißung ist Trübsal. Denket an die Worte Christi: „Einen jeglichen Reben an mir, der nicht Frucht bringet, wird Er wegnehmen; und einen jeglichen, der da Frucht bringet“ Was denn? „den reiniget Er, dass er mehr Frucht bringe.“ Wenn du Frucht bringest, dann wartet Trübsal auf dich. „Ach!“ sprichst du, „das ist eine schreckliche Aussicht.“ Aber eben diese Trübsal wirkt so köstliche Erfolge, dass der Christ, mit dem solches geschieht, lernen muss, sich über die Trübsale freuen, weil, je mehr die Trübsal steigt, um so überschwänglicher sein Trost und seine Freude wächst durch unsern Herrn Jesum Christ. Seid gewiss, dass, wenn ihr wahrhaft Gottes Kinder seid, euch die Rute nicht verschont. Früher oder später muss jeder Goldbarren durchs Feuer geläutert werden. Aber fürchte dich nicht, vielmehr freue dich, dass dir solche fruchtbare Zeiten bevorstehen, denn alsdann wirst du gereinigt von allen irdischen Schlacken und zubereitet für den Himmel; du wirst frei von der Anhänglichkeit ans Zeitliche und sehnest dich nach jenen ewigen Gütern, die dir in Bälde sollen geoffenbart werden. Wenn du fühlst, dass du deinem Gott für diese Erdenzeit umsonst dienest, dann freuest du dich erst recht wahrhaft über den unendlichen, zukünftigen Lohn der Herrlichkeit. (Charles Haddon Spurgeon)

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at/18/hiob_1_9.txt · Zuletzt geändert: von aj
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