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2. Samuel 15,23

2. Samuel 15,23

Andachten

David überschritt diesen schauerlichen Bach, als er mit seinen trauernden Gefährten vor seinem treulosen Sohne floh. Der Mann nach dem Herzen Gottes blieb nicht von Trübsal verschont, vielmehr war sein ganzes Leben eine Kette von Leiden. Er war beides, der Gesalbte des Herrn und der Geprüfte des Herrn. Wie sollten denn wir erwarten, ungeängstigt davon zu kommen? An den Leidenspforten haben die edelsten unsers Geschlechts mit Asche auf dem Haupte geharrt, warum sollten denn wir uns beklagen, als ob uns etwas ganz Sonderliches widerführe?

Der König aller Könige selber durfte auf keiner lieblicheren, auf keiner königlicheren Straße wandeln, Er ging über den schmutzigen Graben des Baches Kidron, der den Unrat der Stadt Jerusalem wegführte. Gott hatte wohl einen Sohn ohne Sünde, aber kein einziges Kind ohne die Rute seiner Heimsuchung. Es ist uns eine große Erquickung, dass wir glauben dürfen, Jesus sei versucht allenthalben gleichwie wir. Was ist nun heute unser Kidron? Ist‘s ein treuloser Freund, ein trauriger Verlust, eine verleumderische Anklage, ein beängstigendes Gefühl? Der König ist durch das alles hindurchgegangen. Oder ist‘s körperliches Leiden, Armut, Verfolgung, Schmach? Über jeden dieser Kidronbäche ist der König uns vorangeschritten.

„Wer sie ängstigte, der ängstigte Ihn auch.“ Der Gedanke, dass unsre Trübsale etwas Außerordentliches seien, muss ganz und für immer verbannt bleiben, denn Er, der das Haupt aller Heiligen ist, kennt den Schmerz, den wir für so etwas Ungewöhnliches halten, aus eigener Erfahrung. Unter den Zionsbürgern darf sich kein Mitglied aus der Zunft der Kopfhänger finden, denn der Fürst Immanuel ist ihr Haupt und Herzog.

Ungeachtet der Schmach, die David ertragen musste, kehrte er im Triumph in seine Stadt zurück, und so erstand auch Davids Herr siegreich aus dem Grabe; darum lasst uns gutes Mutes sein, denn auch wir werden den Sieg davon tragen. Wir werden mit Freuden Wasser schöpfen aus dem Heilsbrunnen, obgleich wir jetzt eine Zeit lang durch den gefährlichen Strom der Sünde und Schmerzen gehen müssen. Mut, ihr Kreuzesstreiter, der König siegte, nachdem Er über den Kidron gegangen war; so siegt auch ihr. (Charles Haddon Spurgeon)


Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, und alles Volk ging mit. Und der König ging über den Bach Kidron, und alles Volk ging vor auf dem Wege, der zur Wüste geht. David aber ging den Ölberg hinan und weinte, und sein Haupt war verhüllt, und er ging barfuß. Dazu alles Volk, das bei ihm war, hatte ein jeglicher sein Haupt verhüllt, und gingen hinan und weinten.
Nun ist es geschehen, was der Herr durch den Propheten geredet: das Schwert hat sich aufgemacht aus dem eigenen Haus wider David, sein eigener geliebter Sohn, Absalon, ist es, vor dem er fliehen muss. Welch' ein Schauspiel: der König barfuß, das Haupt verhüllt, laut weinend, und sein weinendes Volk mit ihm! so ziehen sie in die Wüste. Und dazu die Gedanken unter der Hülle und Decke! Ich empfange, was meine Taten wert sind! der Herr ist gerecht in all' Seinem Tun!“ So bohrt sich der Stachel der eigenen Sünde in das Gewissen dieses barfüßigen Mannes, dem Keiner es ansieht, dass er ein König ist. Und doch hat er viele Tröstungen. Sein ganzes, weinendes Volk geht mit ihm, und sie sind auch barfüßig, König und Volk sind Eins. Über denselben Bach Kidron zog Jesus, der Davidssohn, in der Nacht, da er verraten ward, auch dem Ölberge zu, - aber nicht ein ganzes Volk, nur wenige Jünger, elf schweigsame Männer, sind mit Ihm; auch weinen sie nicht, denn Seine Gedanken sind nicht ihre Gedanken und Seine Wege sind nicht ihre Wege. Hernachmals erst haben sie's erfahren! Seele, siehe auf Deinen König, den Davidssohn! lässt Du Ihn alleine gehen auf dem Kidrons-Wege? Er hat ein großes Volk sich zu Eigen gemacht, viel größer als Sein Vater David, gehörst Du auch dazu? Er hat empfangen, was Deine Taten wert waren, Er, der Sündlose, der Heilige! Alles hat Er's auf sich genommen in der Liebe, die größer ist denn Alles. Zieht Dich Das nicht Ihm nach? Der Bach Kidron fließt im Tal Josaphat, im Todestal, wo die Gräber liegen, scheue nicht den Weg, so lange es Zeit ist, dass Du der Sünde sterbest, ehe Du stirbst! es gibt noch einen andern Kidron, im Tal des ewigen Todes! O Herr, behüte uns vor solchem Kidrons-Gang! (Nikolaus Fries)

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