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Matthäus 11,9

Matthäus 11,9

Andachten

Oder, was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, der auch mehr ist, denn ein Prophet.
Wenn der Herr seine Fragen wiederholt, so muss ein gewaltiger Nachdruck darauf liegen. Wir erinnern nur an das: Simon Johanna, hast du mich lieb? Das Volk soll sich nochmals prüfen, was oder wen es eigentlich am Jordan gesucht hat. Einen Propheten? Ach ja, auch die Drehtische werden ja unter uns zu Propheten, und als solche befragt. Es gehört auch zum guten Ton unserer Zeit, dass Jeder sich seinen Propheten hält. Es gibt Wetterpropheten und Zeitungspropheten; wer uns Etwas weiß macht, das in unsern Kram passt, der wird bald unser Leibprophet. Paulus spricht von Zeiten, wo die Leute sich selbst Lehrer aufladen werden, nachdem ihnen die Ohren jucken. Wir dürfen nur unsere Ohren fragen, ob diese Zeiten nicht die unsrigen sind? Johannes, sagt der Herr, war auch ein Prophet, ja, mehr als ein Prophet. Johannes schaute weiter als an den Kalender- oder Philosophenhimmel, weiter als an die politischen Konstellationen, er konnte in die Gewissen schauen und sagen, was vor und nach seiner Bekehrung vorgeht. Seit Maleachi war kein Prophet mehr unter Israel aufgestanden; über fünfhundert Jahre hatten schon jene alten Stimmen geschwiegen. Johannes war ein wiederauflebender Elias; er sollte eine Brücke werden von dem Alten zum Neuen Testament, von der frommen Gesetzlichkeit zur freien Gnade. Ein Vorläufer Christi und ein Hinweiser auf ihn; aber auch nur das. Hätten jene Vielen am Jordan auch Alle Buße getan, hätte es aber kein Evangelium für sie gegeben, so wären sie ihrer Buße wegen doch nicht selig geworden. Man verwechsle ja nicht den Zustand, in dem wir sein müssen, um das Heil zu ergreifen, mit der Erscheinung des Heils selber. Es gibt nur einen Christus; es kann vielleicht noch mehr als ein Johannes kommen, wenn die alte Welt einmal zu Ende geht. Auf welchem Grund stehen wir? wollen wir immer noch uns selbst selig machen oder sind wir einmal rein für Christum ausgezogen? (Johann Friedrich Lobstein)

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