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Lukas 2,49

Lukas 2,49

Andachten

Und er sprach zu ihnen: „Was ist es, dass ihr mich gesucht habt? Wisst ihr nicht, dass ich sein muss in dem, das meines Vaters ist?“

Wunderbares Wort, das Kind spricht sich selbst aus über seine himmlische Herkunft. Verhüllt war in ihm die Gottheit in das arme Gewand unseres Fleisches. Hier leuchtet sie hindurch wie ein Stern durch die Wolke. Die dabei waren, verstanden zwar das Wort nicht. Aber der Maria war es eine Anknüpfung an die Wunder der Verkündigung und Geburt. Sie behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. Nun, mein Christ, der du deinen Herrn sucht, der du nach Frieden verlangst, geh, suche ihn in dem, was seines Vaters ist. Hast ihn in manchem Kreis gesucht: suche ihn in der Gemeinde der Gläubigen. Die ist seines Vaters. Hast ihn in manchem Haus gesucht; suche ihn im heiligen Tempel Gottes, wo die Predigt der Apostel und Propheten Worte auslegt. Dieser Tempel ist seines Vaters. Hast ihn in manchem Buch gesucht; suche ihn in Gottes Wort. Das ist seines Vaters. An einer Stätte wirst du ihn finden. Ja in allen dreien wirst du ihn endlich erkennen als den eingeborenen Sohn vom Vater. Freude wird dann in dir sein, wie du sie noch nie gehabt hast.

Herr Jesu Christe! Ob wir hier auf Erden keine Heimat mehr hätten, ob kein Vaterhaus uns mehr seine Pforten öffnete: du hast uns eine Heimat gegeben, ein Vaterhaus, aus welchem Niemand uns ausstoßen kann. Gib uns nur das rechte Kindsherz, dass wir darin uns immer recht heimisch fühlen. Ob wir einsam daständen im Leben und Eins unsrer Lieben nach dem Anderen dahinginge: du hast uns eine Familie gegeben, die uns bleibt, bist selbst unser lieber Bruder worden und hast die ganze treue Christenheit uns zu Brüdern und Schwestern gemacht, auf deren Fürsorge und Fürbitte uns ein heiliges Recht zusteht. Und ob Keiner mehr hier zu uns väterliche Worte der Liebe und Ermahnung spräche: du redest zu uns die Worte deines und unseres Vaters, Worte voll heiliger Wahrheit, Weisheit und Barmherzigkeit. O lass keinen Tag dahingehen, ohne dass wir an jener Gemeinschaft uns freuen und aus diesen Worten unsere Weisheit nehmen. Ja, lass uns immer treuer bleiben in dem, das auch unseres Vaters ist. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Ihr Kinder, ihr jungen Herzen, vergesst nicht, dass ihr sein sollt in dem, was eures himmlischen Vaters ist. Vergesst nicht Gotteswort, Gottesgebot; vergesst nicht das Gebet. Was ihr auch sonst wäret und hättet, ihr wäret dann arme Kinder, und eurer Jugend fehlte das Beste. Aber auch ihr Eltern, seid von früh auf mit euren Kindern in dem, was Gottes ist, dann mögt ihr sie mit getrostem Mut in die Welt ziehen lassen, mögt mit getrostem Sinn eure Augen schließen: ihr wisst, sie haben eine Schutzwehr, die nimmer bricht. Was auch das Leben ihnen bringe, ihr Haus ist auf den Felsen gebaut. Und dann ruht auch ihre Liebe zu euch auf festem Grunde. Fürchtet nicht, sie würden euch dadurch entfremdet, dass ihr sie zuerst sein lasst in dem, was ihres Gottes ist. Seht es an Jesu! Weil er sein durfte in dem, was seines himmlischen Vaters ist, darum ging er mit seinen Eltern hinab gen Nazareth und ward ihnen untertan. Hört es, ihr Eltern, die ihr Gehorsam von euren Kindern wollt; hört es, ihr Kinder, die ihr Gottes Segen erfahren wollt: Er ward ihnen untertan. Aber damit auch ihr untertan seid, müsst ihr zuerst sein in dem, was eures himmlischen Vaters ist. O Herr, unser Heiland, du hast uns eine Heimat gegeben, ein Vaterhaus, aus dem uns Niemand ausstoßen kann. Gib uns Allen, den Großen und Kleinen, das rechte Kindesherz, dass wir immer treuer bleiben in dem, was unsers Vaters. ist. Segne uns dazu auch diesen heiligen, stillen Tag, dass wir unser Vaterhaus suchen, das himmlische Jerusalem. Amen. (Adolf Clemen)


Graues Haar bedeckt vielleicht euer Haupt; weit liegt die Konfirmationszeit hinter euch, ihr seid unterdes Jünglinge, Männer, Greise geworden und noch ist die Frage nach dem ewigen Beruf nie ernstlich getan, nie klar beantwortet. Ich sage euch aber in Gottes Namen, ehe diese Gnadenzeit zu Ende ist, einmal muss diese Frage getan und beantwortet werden, sonst gibt's kein Seligwerden. Je älter ihr seid, desto schwieriger wird's, und doch desto notwendiger. Es muss dazu kommen, dass ihr endlich einmal aufwacht aus dem Taumel des irdischen Lebens, dass es endlich einmal bei euch heißt: „Muss ich nicht sein in dem, was meines Vaters ist?“ Muss ich nicht selig werden? Solch heiliges „Muss“ muss noch einmal Herr werden in euch über jedes andere „Muss“ im Leben, im Verkehr, im Geschäft, in Urteil und Anschauung. Selig ist's schon, den Heiland suchen, um jeden Preis, es koste, was es wolle, und alles andere dagegen zurücksetzen. Viel seliger ist's aber noch, den HErrn finden und nun wissen: „ich muss nicht nur ein Kind Gottes werden, sondern ich bins aus Gnaden und muss darum einst ins Himmelreich kommen, weil mir's der Heiland erworben hat.“ Das gibt selige Jerusalemsstunden. Amen. (Theobald Wunderling.)

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nt/42/lukas_2_49.txt · Zuletzt geändert: von aj
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