Psalm 51,12
Andachten
Gib mir einen neuen gewissen Geist.
David hatte durch den Ehebruch, den er mit der Bathseba begangen, und durch die Ermordung ihres Ehemanns, des Uria, einen schweren Fall getan, von dem er unter vielen Schmerzen und Tränen nach und nach wieder aufgerichtet wurde. Er bat bei seiner bußfertigen Zukehr zu Gott nicht nur um die Vergebung seiner Sünden, sondern auch um einen neuen gewissen Geist; wie es Alle diejenigen tun, in deren Geist kein Falsch ist. Wer von Gott nur begehrt, dass Er ihm die Sünde vergebe, und hernach die vorige Sünde wieder begeht, und diese Weise fortsetzen will, kommt zu keiner Ruhe seiner Seele. Der neue gewisse Geist, um den David bat, ist eine beständige und gerade Richtung der Seele zu Gott, oder ein fester Mut, Ihm zu vertrauen und Seine Gebote zu halten. Man sagt bei demselben zu dem HErrn, wie Assaph Ps. 73,23.: dennoch bleibe ich stets an Dir; und dieses dennoch ist allem demjenigen entgegen gesetzt, das den Menschen bewegen könnte, von dem HErrn wieder zu weichen. Nach der Sprache des Neuen Testaments hat derjenige einen neuen gewissen Geist, der durch Gnade ein festes Herz bekommen hat, oder den Gott in Christum befestiget, stärket, kräftiget, gründet, oder der als ein gutes Erdreich mit Geduld eine reife Frucht trägt, folglich nicht von denen ist, die zur Zeit der Anfechtung wieder abfallen, oder durch Sorgen, durch den Reichtum und die Wollüste den Trieb des guten Samens wieder ersticken lassen usw. David hatte vor seinem Sündenfall viele Jahre einen solchen gewissen Geist gehabt, denn er blieb, als ein reicher und mächtiger König, der treue Knecht und Anbeter Gottes, ja der Mann nach dem Herzen Gottes, der er vorher in den Höhlen, Wüsteneien, und unter den Philistern, wohin er vor dem König Saul floh, gewesen war. Sein Anhangen an Gott änderte sich nicht mit den äußerlichen Umständigen. Sein Gang war immer richtig, und sein tägliches Bestreben war, die Gebote seines Gottes, auf den er seine Zuversicht setzte, zu halten. Sein Sündenfall aber hatte diesen gewissen Geist in ihm zerstört. Er fühlte sich, da er anfing sich wieder zu bekehren, sehr schwach, und hatte nichts in sich als den guten, aber unkräftigen Willen, der Röm. 7,14. u.ff. beschrieben ist. Er bat also Gott sehnlich, dass Er den gewissen oder festen Geist, den er vorher gehabt, und bei dem er sich so wohl befunden hatte, in ihm erneuern möchte. Auch uns soll es angelegen sein, diesen festen Geist zu erlangen und zu behalten. Gott schafft ihn in dem Menschen, wenn Er ihm Kraft gibt zum Sieg über alle Versuchungen. Wer sich mit seiner Vernunft oder natürlichen Kraft steigt, kann sich etwa gewisser sündlicher Ausschweifungen erwehren: hingegen herrscht die Sünde auf einer andern Seite und unter einer andern Gestalt über ihn, und er bildet sich alsdann selber Zweifel an der Wahrheit und falsche Religionsbegriffe, damit seine geliebte Sünde und sein ganzer Seelenzustand entschuldigt gerechtfertigt werde. Der gewisse Geist aber, den Gott schafft, ist der Sünde, der Welt und dem Satan ohne Ausnahme entgegengesetzt. Er schließt eine feste Überzeugung von der Wahrheit und einen beständigen und kräftigen Entschluss, dem HErrn zu leben, in sich. Treue ist dabei nötig. Wer im Wachen und Beten nachlässt, von dem weicht die Kraft Gottes. Seine Seele wird wie eine offene Stadt ohne Mauer. Nun weiß sie nimmer, was sie glauben oder tun soll. HErr bewahre uns vor diesem Zustand. (Magnus Friedrich Roos)
Ein Abtrünniger, in dem noch ein einziger Lebensfunke übrig ist, seufzt und sehnt sich nach der Wiedererneuerung. Zu dieser Erneuerung ist die gleiche Wirkung und Kraft der Gnade erforderlich, wie zu unsrer Bekehrung. Wir mussten unsre Sünden von Herzen bereuen; und müssen es auch hier wieder. Wir hatten Glauben nötig, damit wir vor allem konnten zu Christo kommen: und nur eben diese Gnade kann uns auch jetzt wieder zu Ihm zurückführen. Wir mussten eine Zusicherung des Höchsten empfangen, ein Wort aus dem Munde des Allliebenden, damit damals unsre Furcht ein Ende gewönne; wir erfahren bald auch, wenn wir unter dem Druck der gegenwärtigen Sünde stehen, dass wir eine solche Zusicherung jetzt wieder bedürfen. Niemand kann erneuert werden ohne eine ebenso wahre und wirkliche Bezeugung der Macht des Heiligen Geistes, wie er sie zum ersten Mal empfunden hat, weil das Werk ebenso groß ist, und weil Fleisch und Blut jetzt ebenso sehr im Wege stehen als je. Lass deine persönliche Schwäche, o Christ, dich dazu veranlassen, dass du mit allem Ernst zu deinem Gott um Hilfe schreist. Bedenke, wie David nicht seine Arme ineinanderschlug oder seinen Mund schloss, als er sich ohnmächtig fühlte, sondern dass er zum Gnadenthron eilte mit der Bitte: „Gib mir einen neuen, gewissen Geist.“ Lass dich nicht von der Einbildung einschläfern, du könntest nichts tun, denn du seist verlassen; sondern lass dir es einen Stachel in deiner Seite sein, der dich mit furchtbarem Ernst zu dem starken Helfer Israels hin treibt. Ach, dass du Gnade empfingest, mit Gott zu ringen, wie wenn du um dein Leben flehen müsstest: „Herr, gib mir einen neuen, gewissen Geist.“ Wer ernstlich und aufrichtig zu Gott darum bittet, wird seinen Ernst damit beweisen, dass er die Gnadenmittel gebraucht, die Gott verordnet hat. Bete viel; suche eifrig Nahrung in Gottes Wort; töte die Lüste und Begierden ab, die den Herrn von dir weggetrieben haben; wache sorgfältig über alle Keime künftiger Sünden. Der Herr geht seine eignen Wege; bleibe am Wege sitzen, so bist du bereit, wenn Er vorübergeht. Bleibe in all den seligen Geboten, die deine ersterbenden Gnadenkräfte erfrischen und ernähren können; und dieweil du weißt, dass alle Kraft von Ihm ausströmen muss, so höre nicht auf zu rufen: „Gib mir einen neuen, gewissen Geist. Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht, und nimm Deinen Heiligen Geist nicht von mir.“ (Charles Haddon Spurgeon)
„ Schaffe in mir Gott ein reines Herz, und gib mir einen neuen gewissen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Tröste mich wieder mit deiner Hilfe, und der freudige Geist enthalte mich.“
So sollten wir täglich beten, wenn wir den Trotz und die Verzagtheit unseres Herzens, die Hinfälligkeit unseres Wesens, den Wankelmut in unsern Gesinnungen und die zahllosen Übertretungen der göttlichen Gebote bedenken. Auch die besten Menschen irren und fehlen, sie wissen selbst nicht wie oft und schwer. Sogar die Jünger des Herrn sehen wir schwach und schwankend, voller Vorurteile und banger Besorgnis, ehe sie des Heiligen Geistes Licht und Kraft empfangen hatten. Aber nach dem Tage der Pfingsten sind es tiefere Einsichten, die sie zeigen, größere Kräfte, von denen sie getragen werden, eine edlere Sprache, die sie führen, eine höhere Begeisterung, in der sie wirken und handeln. Christus hatte ihnen die Mitteilung dieser göttlichen Gaben und Kräfte durch den heiligen Geist zur Gründung und Ausbreitung des Reiches Gottes verheißen; und am Pfingstfeste wurde diese Verheißung herrlich erfüllt. Die Apostel gelangten durch den heiligen Geist zur klarsten Einsicht in den Ratschluss Gottes, den er zum Heil des menschlichen Geschlechts durch Christum ausführen wollte; sie bewiesen sich überall unerschrocken, voll hohen Mutes und heiliger Liebe; sie erschraken nicht vor der Macht und den Drohungen ihrer Feinde, vor dem Ansehen und der Gewalt der Menschen, erschraken vor keiner Gefahr und gingen freudig in den Tod. Sie erscheinen als ganz andere Menschen, erwacht zu einem neuen geistigen Leben. Ohne Macht und Ansehen, ohne Wissenschaft und Gelahrtheit, gehasst und verfolgt von Juden und Heiden, überwanden sie durch den Glauben die Welt, verkündigten sie mit großer Freudigkeit das Evangelium der Gnade, und wiesen alle Angriffe auf das Christentum siegreich zurück.
Was den Aposteln verheißen und gewährt wurde, wird allen Gläubigen zu Teil, nach Maßgabe ihres Berufs und ihrer Würdigkeit. Der Heilige Geist wirket immerdar zur Vollendung des Reiches Gottes in der Kirche Christi, fördert die Wahrheit, verbreitet Licht, erfüllet mit Trost, gewährt Frieden und rüstet mit Mut und Kraft gegen die Angriffe der Finsternis. Darum will ich Gott bitten, dass er mir seinen guten Geist verleihe und mein Herz reinige von der Sünde, damit Gott zu mir kommen und Wohnung bei mir machen könne. Amen. (Christian Wilhelm Spieker)
„Schaffe in mir, Gott! ein reines Herz, und gib mir einen neuen gewissen Geist.“
Allmächtiger Gott! der Du mich gnädig behütet hast, während ich in bewusstlosem Schlafe dalag, hilf mir, dass ich in meinen wachen Stunden meine Gedanken zu Dir wende, und gib ihnen eine heilige und himmlische Richtung. Lass mich durch die Kraft des heiligen Geistes alle eitle und sündliche Gedanken meiden und mich mit ganzem Herzen Dir zuwenden als meinem besten Teil und liebsten Freunde. Wie zu Anfang Dein heiliger Geist über den Wassern schwebte, so möge Er auch heute mit der Fülle Seiner Gnadengaben hernieder steigen, damit Er das, was wüste und leer in meiner Seele ist, erfülle, und sie aus der Finsternis zum Licht, aus der Gewalt des Satans zu Gott bringe.
Gib es nicht zu, mein Heiland, dass irgend eine Störung die neue Geburt in mir hindere - lass meinen alten Menschen gekreuzigt werden, und mich dann, gleich Einem von den Toten Auferstandenen, mit Dir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn ich durch Deinen Geist von neuem geboren werde, so wird Er mir auch einen himmlischen Sinn und Kräfte geben - möchte ich doch durch Ihn die Welt in ihrem wahren Lichte sehen, wie ihre Freuden verbleichen, ihre Hoffnungen täuschen, ihre Freundschaft vergeht - möchte ich doch dagegen ernstlicher und beständiger als bisher, die über alle Maßen wichtige Herrlichkeit der unsichtbaren Welt erkennen - möchte ich durch unwandelbare und völlige Hingabe an Dich bezeugen, dass mein Herz neu geworden ist möchte meine Seele ein Tempel des heiligen Geistes werden möchte ich erfahren dürfen, dass es keine wahre Freude gibt als solche, die in Dir, der einzigen Quelle und Fülle aller Seligkeit, ihren Ursprung hat.
Auf welche Weise und durch welche Mittel es Dir auch gefallen möge, diese Umwandlung meines Herzens herbeizuführen, lass mich willig mich allem unterwerfen, lass mich still in den Armen Deiner Barmherzigkeit ruhen und sprechen: mache mit mir, was Dir gefällt. Schenke mir die Gnade, dass ich alles ertrage, alles dulde, mit allem zufrieden bin, dass ich meines Vaters Hand verehre, auf meines Vaters Treue fest vertraue und mich sicher und geborgen fühle in Seiner Liebe.
Mein Heiland! ich möchte mich gern ganz rein waschen in dem Born Deiner freien Gnade. Das neue Herz ist, wie jeder andere Segen, nach dem mich verlangt, mir durch Dein teures Blut erkauft, welches Du am Stamme des Kreuzes vergossen hast. Es besprenge denn mein schuldbeladenes Gewissen, damit ich meine Unwürdigkeit und Sünde zu Deiner allgenugsamen, überströmenden Würdigkeit und Gnade bringen kann. Leuchte Du mir auf meinem Wege, lass mich auch an diesem Tage dem Himmel näher kommen, und am Abend wissen, dass ich etwas um Gottes Willen getan habe etwas zur Ehre Deines heiligen Namens. Segne alle meine Lieben vereinige uns immer mehr durch das Band heiliger Gemeinschaft, und lass uns am Ende vor Deinem Angesicht zusammen aus dem lebendigen Strom Deiner ewigen Liebe uns satt trinken. Und das alles um Jesu Christi willen. Amen. (John Ross MacDuff)
Schaffe in mir Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen gewissen Geist; verwirf mich nicht vor deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.
Die vorstehenden Worte können die Christen wohl ganz besonders am Karfreitag oder überhaupt in der Leidenswoche dem Psalmisten nachbeten, weil das Kreuz Christi aufs Nachdrücklichste auf die Not hinweist, die uns zu solchem Gebet treiben muss, und weil andererseits das Kreuz auf Golgatha am Eindringlichsten die Erhörung dieses Gebets verbürgt. Wenn wir nach Golgatha hinblicken, so stellt sich uns dort die Sünde der Menschen in ihrer höchsten Steigerung vor Augen; bis dahin reißt die Sünde die Menschen fort, dass sie den, der die heilige Liebe in Person ist, ans Kreuz schlagen. Alle diese Bösewichter aber, alle diese teuflischen oder tierähnlichen Wesen, die sich um das Kreuz Christi sammeln, sind mit uns sündigen Menschen blutsverwandt, wir tragen dieselben Keime in uns, dieselbe böse Art an uns. Müssten wir nun beim Gedanken an jene furchtbaren Ausbrüche der Sünde unter dem Kreuz des Herrn nicht erkennen die dämonische Macht der Sünde, die unergründliche Verdorbenheit unseres natürlichen Wesens?
Ja, es muss sich uns auf die Lippen drängen die Bitte: schaffe in mir, Gott, ein reines Herz. Wenn wir aber über denken, was der Herr an jenem Leidenstage trägt, welche Lasten auf ihn gewälzt werden, so muss es uns vor Augen treten, welch' unermessliche Schuldenlast wir durch unsere Sünde an Gott auf uns geladen haben, welche Strafe wir verdient haben, so dass wir bekennen: nun, was du, Herr, erduldet, ist alles meine Last. Dann wird dem Herzen immer wieder bange um seine Schuld, dann möchte man immer wieder fragen: wer wälzt den Stein hinweg, der mein Gemüt bedrückt, wer macht mich der Vergebung meiner Schuld gewiss? Und aus solchem angsterfüllten Herzen steigt dann das Gebet auf: gib mir einen neuen gewissen Geist. Der heilige Sohn Gottes, so schauen wir weiter auf Golgatha, hängt am Kreuz und darf sich nicht der tröstlichen Nähe seines Vaters freuen, sondern muss rufen: mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Da fallen uns die Worte ein: so das geschieht am grünen Holz, was will am dürren werden. Haben wir es nicht schon zu fühlen bekommen, wie durch unsere Sünde Gottes Gnadengegenwart von uns weicht? Wird er uns nicht um unserer Missetat willen von seinem Angesichte verstoßen? Wir müssen beten: verwirf mich nicht vor deinem Angesicht. Wenn aber endlich der, der des Geistes Fülle hatte, der das Leben war, unter dem Zorn Gottes, der über die Menschheit erging, dahinschmachtete und im Tode sein Leben aushauchte, da müssten wir arme Sünder doch wahrlich sprechen und fühlen: der Tod ist der Sünde, auch meiner Sünde Sold. Da muss man bangen: durch meine Sünde vertreibe ich den heiligen Geist, der mir ewiges Leben gibt, aus meinem Herzen, wird dieser Geist nicht von mir weichen; da muss man beten: nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Wir werden jedoch unter dem Kreuze Christi nicht nur auf die Not gewiesen, die uns zum Beten drängt, sondern auch auf die Gnade, die uns zum Beten ermutigt, weil Christus uns durch sein Leiden und Sterben gerade das erworben hat, was zur Erfüllung dieser Bitten gehört. Wie der Schächer neben dem Herrn erkannte, dass der Schmerzensmann am Kreuz derjenige sei, bei dem alle armen Sünder Barmherzigkeit und Heilung alles Schadens finden könnten, so werden auch uns, wenn wir das Todesleiden des Herrn andächtig betrachten, die Augen dafür aufgehen: hier ist Gnade für uns, hier ist göttliche Liebesmacht, der man alle Rettung zutrauen kann; hier ist die Quelle aller Reinheit; hier kann man im Gefühl seiner Unreinheit und Sündenkrankheit Mut fassen, den Gekreuzigten anzurufen: schaffe in mir, Gott, ein reines Herz. Wir sollen auch beim Anschauen des Kreuzes Christi daran gedenken: die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, er trägt unsere Schuld, er bedeckt, sühnt sie mit seinem Blut; dazu ist Christus gestorben; so will und kann er uns auch die Vergebung der Schuld verbürgen. Und wenn der Friede noch nicht einkehren will ins Herz, wenn die freudige Gewissheit noch fehlt, dass unsere Schuld abgetan ist, so haben wir doch angesichts des Lammes Gottes das Recht zu beten: gib mir einen neuen gewissen Geist. Das Wort vom Kreuz ist ferner auch das Wort von der Versöhnung, das Kreuz auf Golgatha predigt uns: Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit sich selber.
Gott will mir also trotz Sünde und Schuld freundlich nahe treten; ich spüre sein Nahesein vielfach noch nicht; ich fühle mich vielfach wie von Gott verlassen, aber ich darf unter dem Kreuze Christi beten: verwirf mich nicht vor deinem Angesicht. Wir sehen endlich in dem, der am Kreuze hängt unser Haupt, unseren Weinstock, der uns zu seinen lebendigen Reben gestalten will, uns nach sich ziehen will und uns dazu seinen heiligen Geist verheißen hat. Wir werden unter dem Kreuz Christi daran erinnert, dass auch unser Weg ein Kreuzes-, ein Todesweg ist, wir werden aber auch darauf hingewiesen, dass dieser Weg zugleich ein Lebensweg ist, auf welchem uns der heilige Geist Christi zur Herrlichkeit leitet. Wenn uns vor Leid und Kampf und Tod bangt, so gibt das Kreuz des Herrn denen, welche in seinen Tod getauft sind, das Recht zu flehen: und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Die Verheißung des Herrn aber: bittet, so wird euch gegeben, wird sich an unserem Karfreitags-Gebet, so es ernstlich ist, erfüllen, und wir werden es einmal bezeugen können: so wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesum Christum. (Thomas Girgensohn)