O Du Liebe der Gottheit, heilige Gemeinschaft des allmächtigen Vaters und Sohnes, allmächtiger Heiliger Geist, de Du bist ein erbarmungsvoller Tröster der Trauernden, senke Dich in das Innerste meines Herzens kräftiglich, erhelle alle ungesehenen dunklen Gründe mit dem Glanze Deines Lichtes, und was welk ist durch lange Dürre, befruchte mit der Fülle Deines Taues. Tränke mich mit dem Strome Deiner Lust, dass ich kein Verlangen mehr nach dem versüßten Gift weltlicher Freuden empfinde. Richte mich, Herr, und scheide meine Sache von dem unheiligen Volke; lehre mich tun nach Deinem Wohlgefallen, denn Du bist mein Gott. Ich glaube: bei wem Du einkehrst, den machst Du zu einer Wohnung des Vaters wie des Sohnes, so komm denn, komm, gnädigster Tröster der trauernden Seele, der Du im Glücke sie wahrest und in der Noth ihr Beistand bist, der Du von Missetaten reinigest und Wunden heilest. Komm, Du Lehrer der Demütigen und Vertilger der Hoffärtigen. Komm, Du erbarmungsvoller Vater der Waisen, und der Witwen milder Richter. Komm, Du Hoffnung der Armen und Du Labung der Matten. Komm, Du Stern auf dem Meere, Du Hafen im Schiffbruch. Komm, aller Lebendigen herrlicher Schmuck, aller Sterbenden einziges Heil. Komm, Heiliger Geist, komm und erbarme Dich meiner, bereite mich Dir zu und lass Dich in Gnaden zu mir herab; so dass Deiner Größe meine Niedrigkeit und Deiner Stärke meine Schwachheit nach dem Reichtum Deines Erbarmens gefallen möge durch Jesum Christum, meinen Heiland, welcher mit dem Vater in Deiner Einheit lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. (Friedrich Arndt)

auch Jes. 44. Hesek. 36.
Ich will Wasser gießen auf das Durstige, und Ströme auf das Dürre. Ich will euch ein neu Herz und einen neuen Geist in euch geben, und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen, und euch ein fleischern Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben, und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln, und meine Rechte halten, und danach tun. Ich will meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Ältesten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Ich will ausgießen den Geist der Gnade und des Gebetes.
Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unseres Heils. Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen, und mit Psalmen ihm jauchzen. Dies ist der Tag, den uns der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich darinnen sein. O Herr, hilf, o Herr, lass wohlgelingen. Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Wir segnen euch, die ihr vom Hause des Herrn seid. Der Herr ist Gott, der uns erleuchtet. Schmückt das Fest mit Maien, bis an die Hörner des Altars. Du bist mein Gott, und ich danke dir. Mein Gott, ich will dich preisen. (Adolf Clemen)

„Nach diesem will ich Meinen Geist ausgießen über alles Fleisch.“
Herr, in tiefer Demut trete ich vor Deinen Thron, mit Preis und Anbetung danke ich Dir für Deine gnädige Bewahrung in der Nacht, und für die Wohltaten dieses Morgens. O heilige Dreieinigkeit, ewiger Vater, Sohn und Geist, Du Einer wahrhaftiger Gott, erbarme Dich mein, segne und behüte mich auch fernerhin.

Du Geist der Gnade, ich rufe Dich insbesondere an um Deine gesegnete Gegenwart. Mit Scham und Reue muss ich ja bekennen, dass ich Dich oft genug betrübt habe, indem ich Deinen. Heiligen Einflüssen widerstand. Wie oft habe ich mein Ohr verstopft um Deine Mahnungen und Warnungen zu überhören wenn es mir wohlerging, und mein Herz voll von Dankbarkeit und Liebe hätte sein müssen, hast Du mich erinnert wenn es mir übel erging, wenn Du mich durch das Versagen und Versiegen aller irdischen Freudenquellen zu dem ewigen Gott hintreiben wolltest, hast Du wieder erinnert. Du hast durch die Schrecken des Gesetzes und durch die süßen Worte des Evangeliums zu mir geredet, ich aber habe des ungeachtet fortgefahren, mein Geld dar zu zahlen, da kein Brot ist, und meine Arbeit, da ich nicht satt von werden konnte. Schon längst hätte Deine Geduld zu Ende sein müssen aber des Herrn Barmherzigkeit ist's, dass ich nicht gar aus bin.

O Herr, nimm Deinen heiligen Geist nicht von mir! O heiliger Geist, der Du erleuchtest, kräftigst, heiligst, tröstest, komm doch und wohne in meinem dunkeln, kalten Herzen! Rühre mich an mit Deinem heiligen Feuer, damit die Flamme des Glaubens und der Liebe wiederum angezündet werde. Verleihe mir Gnade, die Sünden fortan zu hassen, die Dich von mir vertrieben haben hauche mich an und sprich: Friede sei mit dir, nimm hin den heiligen Geist. Stärke meine schwache Kraft, auf das ich jeden Pulsschlag meines geistlichen Lebens nur von Dir nehme - ohne Dich kann ich ja nichts. Und mit gleichem Flehen liege ich Dir, o Herr, an, dass Du den heiligen Geist über alles Fleisch ausgießen wollest, dass die Zeit bald kommen möge, wo Sein gnadenreicher Regen die unfruchtbare Kirche und die dürre Welt überströmen soll. Eile und gib bald ein neues Pfingstfest Deiner armen verschmachteten Erde. Du Geist aller Gnaden, komm doch bald, und hauche die Totengebeine an, dass sie wieder leben.

Insbesondere erflehe ich diesen Segen für jedes einzelne Herz, das mir nahe steht. Der Geist des Herrn ist ja nicht gebunden und Du mein Vater im Himmel, hast ja zugesagt, dass Du ihn Denen geben willst, die Dich darum bitten.

Ich bitte Dich denn, mache uns Alle zu lebendigen Gliedern des Leibes, an dem Jesus das Haupt ist - auf dass das heilige Salböl, wenn es über Ihn gegossen wird durch den Geist, und an Ihm hernieder fließt bis zum Saum Seines Gewandes, auch Seine niedrigsten und unwürdigsten Glieder betaut. Lass doch alle Herzen zu lebendigen Tempeln werden, in denen der heilige Geist wohnt lass nichts Unreines und Unheiliges hineingehen vielmehr, mit dem Geist der Verheißung versiegelt, lass uns Alle täglich und stündlich auf das Kommen Deines Reiches warten. Um Jesu Christi willen. Amen. (John Ross MacDuff)