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Matthäus 10,30

Matthäus 10,30

Andachten

Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupte alle gezählt.

Nicht allein ihr seid bei Ihm gezählt und in seiner Obacht, sondern auch alle eure Glieder, alle Finger, alle Glieder derselben, endlich auch selbst die Nagel, und auch selbst die Haare auf eurem Haupte (welche das allergeringste am Leibe und ein ganz totes Stück desselben ist,) sind alle gezählt. Und es ist auch nicht ein einziges davon, um das sich Gott nicht bekümmerte, oder das Er nicht wüsste.

In Wahrheit, dieses ist ein herrlicher Trost, und der wichtig herausgestrichen worden, dass nicht allein der Leib und die Seele mit allen Theilen und Gliedern, sondern auch jegliche Haare also gezählt sind, dass der Teufel und die Welt auch nicht ein einziges Haar uns nehmen können, ohne den Willen unsers Vaters. Also sagen wir im Deutschen: Nicht ein Haar krümmen. O was ist das für eine unaussprechliche Sorgfalt eines solchen Vaters? O, was ist der Teufel vor ein elender und ohnmächtiger Teufel, der auch nicht über ein einziges Haar an dem Leibe derer Gläubigen Macht und Gewalt hat! O, wie verflucht ist unser Unglaube, die wir solche so reiche, so herrliche Verheißungen Gottes nicht glauben. Wie könnte einige Furcht, einiger Kummer, einige Traurigkeit, mitten in der Hölle, Statt finden, wo dieses geglaubt wird? Das heißt mit Paulo hochmütig sein und sagen: Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein, Röm. 8, 31. Also mussten die furchtsamen Schäflein ermuntert und beherzt gemacht werden, die mitten unter die Wölfe gesandt wurden. Also mussten die schwachen Sünder aufgeblasen werden, die das Reich des Teufels und der Welt zerstören, den Tod, die Sünde und alles Übels unter ihre Füße treten und überwinden und das ewige Leben bringen sollten. Da es nun also gewiss ist, dass wir alles mit unfehlbaren Vorwissen und Willen unsers Vaters leiden, so sollen wir mit fröhlichem und freudigem Herzen diesen väterlichen Willen fassen, und diese herrliche und väterliche Sorgfalt Gottes allen Übeln und Leiden, ob sie gleich noch so wunderlich sind, entgegensetzen, ja alle Trübsalen verschlingen und wie ein Funken ersäufen in diesem Meere der unendlichen Liebe und Sorge Gottes für uns, und mit Verspottung von selbigen reden. (Martin Luther)


Die Haare sind gezählt; aber ein Mensch hat sie noch nie zu zählen vermocht. Wenn einer anfinge, sie zu zählen, könnte er Jahre lang fortmachen; und wenn er endlich alle gezählt hätte, hätte er die Zahl doch nicht getroffen. Also ein Mensch kann sie nicht zählen; aber Gott hat sie gezählt. Oder solltest du das Ihm nicht zutrauen können? Wenn nicht, so ist dir Gott kein Gott, und lebst du ohne Gott. Schon aus dem Gesagten aber geht hervor, dass wir von tausend nicht eins wissen, was wir bedürfen; Er aber weiß das. Ja noch mehr: Der Mensch macht sich nichts daraus, ein Härchen mehr oder weniger zu haben; und doch hat Gott alle Haare gezählt. Beim lieben Gott sind unsere kleinsten Umstände, die kleinsten Dinge, die uns betreffen, nicht unwichtig - sonst hätte er die Haare nicht gezählt. Uns sind sie oft ganz unwichtig, - und wer wird Recht haben? Daraus sehen wir, was für einen sorgsamen Vater im Himmel wir haben, der Millionen Mal besser zu sorgen versteht und sorgt, als wir. Wir meinen oft, Er hätte uns vergessen; und der Tat nach hat Er nicht einmal ein Härchen an uns vergessen. Darum fürchtet euch nicht, sorgt nicht, klagt nicht, denkt euch nicht verlassen und einsam, - der Vater im Himmel weiß alles und sorgt für alles. (Christoph Blumhardt)


Auch die Haare auf dem Haupt sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht.

Wenn die Menschen leidenschaftlich werden, schreien und toben, zu den Waffen greifen, Gewalt üben, Gericht halten und töten, dann übertönt ihr Lärm leicht die Erinnerung an Gott. Ist er auch dann gegenwärtig, wenn eine wütende Schar die Jünger Jesu vor den Richter schleppt und ein blutiger Römer oder ein gottloser Jude wie der König Agrippa das Todesurteil über sie spricht? Ist sein Himmelreich auch dann in seiner königlichen Macht wirksam, wenn der Kopf des Johannes auf einer Schüssel der Herodias übergeben wird? Jesus schwankt nicht; auch die Haare eures Hauptes sind gezählt; ihr steht in Gottes Schutz, nicht nur, wenn sich die Menschen nicht um euch kümmern, sondern auch dann, wenn sie sich eifrig und zornig mit euch beschäftigen und ihre Faust nach euren Haaren greift. Jesus hat vereint, was wir nicht zusammenzubringen vermögen. Er sah mit seinem geraden, klaren Blick dem Menschen in sein Angesicht und legte über die menschliche Bosheit keine Hülle. Er wich der Wahrheit nicht aus, indem er den Menschen verschönte und in die Wolken erhob. Vielmehr hat er mit sieghafter Wahrhaftigkeit sich und den Jüngern gezeigt, was die Welt ist und was sie in sich hat, dass sie nicht das in sich hat, was von Gott ist, sondern das, was aus der Welt ist und ihr von ihrem Fürsten gegeben wird. Darum beschrieb er den Jüngern ihren Weg nicht als eine friedliche Wanderung auf gefahrloser Straße, sondern als den Gang derer, die ihre Kreuze auf ihren Schultern haben und ausgestoßen aus der Welt ins Sterben gehen. Aber nicht so haftet der Blick Jesu am Menschen und seinem Zorn und seinen Übeltaten, dass er nun nur noch den Menschen sähe und einzig mit dem Willen und der Macht des Menschen rechnete. Er sieht ebenso deutlich unverwandt in jeder Lage auch in das Angesicht des Vaters und sieht es über seinen Jüngern leuchten, durch keine Wolke des Zorns verdeckt. Darum sagte Jesus ihnen: Fürchtet euch vor den Menschen nicht. Ihr seid nicht allein, sondern tut jeden Schritt in Gottes Gegenwart. Was Jesus konnte, ist größer, als was wir vermögen. Das aber können wir: hören auf das, was Er sagt, und dem glauben, was Er verspricht, und dies ist unsere Stärke in jedem Kampf.
Wer unter Deinem Schutz steht, Allmächtiger, hat in Dir den Frieden, den nichts stören kann. Um Deinen Frieden bitte ich, dass er meine Seele decke. Dann kann sie nicht beben, nicht zweifeln, nicht zürnen und grollen. Weil ich in Deinem Schutz geborgen bin, mache mich zum Kind des Friedens im Verkehr mit allen, mit denen Du mich zusammenführst. Amen. (Adolf Schlatter)

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nt/40/matthaeus_10_30.txt · Zuletzt geändert: von aj
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