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Matthäus 2,11

Matthäus 2,11

Andachten

Und sie gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und beteten es an, und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen.

Der Heiden Heiland ist gefunden. Die Weisen bringen ihm ihre Gaben: Gold dem König, Weihrauch dem Gott, Myrrhen dem Mittler, der für uns den bitteren Kreuzestod stirbt. Dann kehren sie wieder um in ihr Land. Wie bringen doch noch jetzt die Neugewonnenen in der Heidenwelt dem Herrn diese drei Geschenke. Gold ist von alten Zeiten her das Bild des Glaubens gewesen. Unter den neuen Christen finden wir oft einen Glauben, wie wir ihn in der alten Kirche umsonst suchen. Einem Häuptling auf Neuseeland, der fast sein ganzes Leben im Krieg zugebracht hatte, sagte in seinem gottseligen Alter ein Freund: „Du, die Schanzen deiner Burg sind recht baufällig, sie fallen zum Teil ein.“ „Lass sie fallen“, antwortete der Alte, „Jesus Christus ist meine Schanze!“ Weihrauch ist durch die ganze Schrift das Bild des Gebets. Und wie oft beschämen uns auch im Gebet die neuen Christen. Ein blinder Häuptling auf einer der Südseeinseln war von heidnischen Nachbarn seiner Vorräte beraubt worden und litt Not. Der Missionar Williams fragte ihn, ob er sich nicht bei der Obrigkeit beklagt habe. Der Blinde antwortete, er habe nur mit Gott darüber geredet; bei Menschen hätte er nicht klagen wollen, weil sonst sein Glaube verlästert werden könnte. - Myrrhen endlich weisen auf das Kreuz des Herrn; sie haben einen gar bitteren Geschmack. In deiner Seele bedeuten sie die Bußtränen, welche du dem Herrn als Opfer bringen sollst, mit denen du es dir sauer werden lassen musst, um deine Sünden zu überwinden.

Gnadenreicher, treuer Gott, was könnten wir dir anders bringen, als Herzen voll Glaube, Gebet und Buße. Andere Opfer gefallen dir nicht, und anderer Gaben bedarfst du nicht. Aber wir bitten dich, mache auch uns immer treuer, dir uns selbst zum Opfer zu bringen, dass unser Leben im Glauben und in der Liebe auch Andere erwecke, sich loszumachen vom Dienste des eigenen Menschen und vor dir sich zu beugen. Jeder neue Tag soll neuen Glauben, neue Lust zum Beten, neue Buße bei uns finden, denn ein jeder verkündet ja deine grundlose Barmherzigkeit. - O bleibe auch heute mit ihr unser Schutz im Hause und Berufe, dass nach vollbrachtem Tagewerk wir wiederum dich preisen können mit freudig dankendem Herzen. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Selige Leute, von denen es also heißen kann: Sie haben Jesum gefunden! Hast du ihn denn schon gefunden? Dann tu ihm auch dein Herz auf und gib aus Dank ihm Alles hin, was du bist und hast, und woran du hängst: nicht bloß arme Scherflein hier und da, karge Gaben mit trübem Gesicht, wo es den Bau seines Reiches gilt, nicht bloß die kümmerlichen Reste eines Lebens, das sein Bestes der Welt und Sünde geopfert hat, sondern deine Schätze, das Beste und Teuerste, was du hast, deine besten Kräfte und Gaben Leibes und der Seele, deine Jugend und besten Jahre, das gib ihm hin und stell's in seinen Dienst. Tu deine Schätze auf, und schenke auch du ihm das Gold der lauteren Treue und des reinen Glaubens, den Weihrauch deiner heißen Gebete, die Myrrhen freudiger Selbstverleugnung und Nachfolge auf dem Weg des Kreuzes. Schenke ihm dein Herz, und das, woran dein Herz hängt, und wenn sein Finger auf irgend eine Stelle in deinem Haus zeigt, auf irgend ein Gut, auf irgend eine Lieblingsneigung, eine Lieblingssünde, und er spricht: Lass sie los, und opfere sie mir - so gib's ihm hin ohne Zagen und Klagen, und freue dich, auch ihm opfern zu können, der für dich sein Alles geopfert hat. Das Alles aber, nicht als meintest du damit etwas Sonderliches zu tun, sondern weil dich seine erste Liebe also dringt, die du nie genug bezahlen kannst. Und wie es von den Weisen heißt, nachdem sie das Kind angebetet: sie zogen durch einen anderen Weg wieder in ihr Land - so verlass auch du um Jesu Liebe willen den Weg, den du bisher gegangen, kehre nun von seiner Anbetung nicht wieder zur Welt zurück, sondern geh fortan einen anderen Weg: den schmalen Weg der Heiligung, der Nachfolge Jesu, den seligen Heimweg ins himmlische Vaterland, ins ewige Morgenland. (Adolf Clemen)


Sie taten ihre Schätze auf und schenkten Ihm Gold, Weihrauch und Myrrhen.

Also sollen wir, wer es vermag, Gold und Gut dahin wenden, dass unsers HErrn Christi Reich erhalten und gemehrt werde und das Kindlein in Elend seine Nahrung haben könne. Das ist, wir sollen mit Geld und Gut dazu helfen, dass man fleißige Prediger des Evangelii, sowie Kirchendiener und Schulmeister habe, dass die Armen, so ihre Nahrung, Krankheit oder anderer Not Halber, nicht schaffen können, erhalten werden. Und sonderlich, dass man junge Knaben, so zum Lernen tüchtig, aufziehe, auf dass unsere Nachkommen auch rechtschaffene Prediger und Kirchendiener haben mögen. Denn wir sollen in solchem Falle tun, wie ein kluger, fürsichtiger Gärtner, der immerdar junge Bäume zeugt, auf dass, wo heuer, über ein Jahr, oder zwei, ein alter Baum abgeht, bald ein anderer an die Statt gesetzt werde, der Frucht bringe. Wer sein Geld dermaßen anlegt, der schenkts und opferts dem Kindlein Jesu so wohl als die Weisen. (Martin Luther)

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