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Matthäus 2,1

Matthäus 2,1

Andachten

Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Land, zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen die Weisen vom Morgenland gen Jerusalem und sprachen: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten.“

Fast in allen Abschnitten der Geschichte tauchen auch unter den Heiden Zeugen auf, welche mit klarem oder unklarem Wort oder Vorbild hindeuten auf den Erlöser. Wir denken an Melchisedek, den König der Gerechtigkeit, der von Salem kam, Abraham zu segnen; oder an den Midianitischen Seher Bileam, der gedungen war, Israel zu verfluchen, der aber segnen musste und rief: „Es wird ein Stern von Jakob aufgehen und ein Zepter von Israel kommen.“ Solche Züge in der Heidenwelt kommen uns vor, wie wenn ein Kranker im Traume redet von der Gesundheit, wie wenn er den rechten Arzt im Traum kommen sieht. Auf eine Weile knüpft sich die Hoffnung daran, dass er wieder gesund werde. Und doch sind solche Erscheinungen in der Heidenwelt Werke Gottes, der über den Menschen wacht, wenn sie schlafen und träumen. So ließ denn auch Gott zu der Zeit, da in der Welt so viel Gerede war von einem herrlichen König, der im Morgenland geboren werden sollte, unter den Völkern, die sich so gern mit Sternkunde beschäftigten, einen neuen Stern aufgehen, der seinen Weg nimmt vom Morgen zum Abend. Es ist ein unklarer Bote, aber jene Weisen verstanden die Sprache Gottes und zogen dem Stern nach. O dass wir doch auch allezeit bereit wären, dem Herrn, seinem Wort, seinen Boten zu folgen, wie jene Heiden!

Barmherziger Gott, wir danken dir, dass du auch für uns den Stern aus Jakob hast aufgehen lassen, dass auch uns dein lieber Sohn gekommen ist, und dass du auch zu unseren Vätern so frühe die Boten mit dem lieblichen Evangelium gesendet hast. Herr, womit haben wir es verdient, dass wir selbst gleich als Christenkinder geboren sind? Es ist ja nur deine unverdiente, herzliche Barmherzigkeit. Darum rüste heute, an dem alten Feste deiner Erscheinung in der Heidenwelt, unsere Herzen zu fröhlichem Dank. Und allezeit lass uns auch damit danken, dass wir fleißige Fürbitten für die Bekehrung der Heiden vor deinen Thron bringen. Dazu mache uns treu, der du Israel dein Wort und Jakob deine Treue gehalten hast. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Heute ist Epiphanias, das Fest der Erscheinung. Auch wir wissen von einem Stern, der uns zu Christo führt. Das ist die Sehnsucht nach Erlösung, die durch alle Herzen geht. Das ist das Seufzen der Seele nach Frieden mitten in der Angst der Welt. Der du so sicher und zufrieden scheinst, was ist doch eigentlich dein Leben? Ist es nicht stete Unruhe, Suchen ohne Frieden, Schwanken zwischen Angst und Hoffnung, und nur Eins gewiss: der Tod? Und wie sieht es in deinem Herzen aus, dem trotzigen und verzagten Ding, hat es denn Frieden, wirklich Frieden? Und wenn es dir auch wohl ergeht, bist du wirklich glücklich? so glücklich und getrost, wie Jener dort, der Jesum kennt und liebt? Nun wohlan, so verlass den Weg, den du bisher gegangen, suche Jesum und sein Licht, alles Andre hilft dir nicht! - So oft uns in einer Gnadenstunde diese Erkenntnis aufgegangen, so oft haben auch wir den Stern gesehen, der uns nach Bethlehem wies. Sind wir denn nun auch dem Stern gefolgt? Haben wir denn nun auch in solchen Stunden gesprochen: Ich will mich aufmachen? Oder haben wir des göttlichen Rufes nicht geachtet, den Zug des Vaters zum Sohn wieder vergessen? Dann soll das Vorbild dieser heidnischen Männer uns demütigen; dann soll es uns erwecken, fortan ebenso eifrig und entschlossen, wie sie, Christum zu suchen; zu brechen mit unserm bisherigen ungöttlichen Wesen; uns aufzumachen aus der Sünde und dem Unglauben, und die Gnade anzunehmen, die Gott uns darbietet. Ja heute, so ihr seine Stimme hört, heute, so ihr seinen Stern gesehen, verstockt eure Herzen nicht. Sucht mit Fleiß, fragt mit Ernst: Wo ist er, unser Heil, unser Frieden, unsere Seligkeit? Und ihr werdet ihn finden, und in ihm leben und volle Genüge haben. (Adolf Clemen)

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