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Psalm 5,2

Psalm 5,2

Andachten

“Herr, höre meine Worte, merke auf meine Rede, vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott, denn ich will vor dir beten. Herr, frühe wollest du meine Stimme hören; frühe will ich mich zu dir schicken und darauf merken.“
Ps. 5, 2-4.

Wie ist mein Herz voll Dankes, dass du, gnädiger Gott und Vater, nicht aufhörst, mich samt den lieben Meinigen nah und fern zu segnen mit der Fülle deiner Barmherzigkeit! Wie schliefen wir so sicher unter deinem heiligen Schutze und wurden bewahrt vor Schaden und Unfall! Des Nachts verheißest du uns deinen Schutz und am Tage waltet deine Güte über uns. Ach, so behüte uns auch diesen Tag und die ganze Zeit unseres kurzen Erdenlebens; lass uns wachsen und zunehmen an Erkenntnis deines heiligen Willens, an Liebe zu deinem einigen Sohne, unserm Herrn und Heiland, an Kraft zu einem rechtschaffenen Leben und Wirken. Lenke unsere Gesinnungen, Gedanken und Wünsche und richte sie auf das Eine, das not tut. Lehre uns tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist unser Gott; dein guter Geist führe uns aus ebener Bahn. Schaffe in uns ein reines Herz und gib uns einen neuen gewissen Geist. Verwirf uns nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von uns. Wir befehlen Leib und Seele, Hab und Gut, Gegenwart und Zukunft in deine Hände. Mach' es mit uns nach deinem heiligen Rat und Willen; denn was du tust, Herr und Gott, ist allezeit wohlgetan und gereicht Denen, die dich fürchten, zum Heil und Segen. In deinem Namen und zu deiner Ehre gehen wir an unser Tagewerk. Gib, dass wir es treulich und gewissenhaft, nach unsern besten Kräften verrichten, und verleihe zu Allem, was wir tun, das Beste, deinen Segen. Ohne denselben ist ja doch all' unsere Mühe eitel und fruchtlos. Stehe uns bei, auch wenn es uns sauer werden und das Herz verzagen wollte.

Dir sei anheim gegeben
Seel', Ehre, Gut und Leben;
Ich setz' in deine Hände
Den Anfang und das Ende.
Amen. (Christian Wilhelm Spieker)


HErr, höre meine Worte, merke auf meine Rede, vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott! denn ich will vor Dir beten.

Das ist die Hauptbitte des lieben David, dass GOtt wolle sein Gebet erhören. Gleichwie einer eine klägliche Stimme ohne Bewegung des Herzens nicht hören kann, es bricht einem das Herz, sonderlich das Vaterherz: also bewegt GOttes Herz das klägliche Seufzen des Geistes. Und setzt hie der liebe David drei bewegliche Ursachen und spricht: Du bist mein König; da sieht er auf den verheißenen Messias, den Gesalbten des HErrn, der allen Gläubigen zum Schutzherrn verordnet ist. Du bist mein GOtt; in der Welt habe ich sonst nichts, darauf ich mich verlasse; auf Dich traue ich allein. Denn ich will vor Dir beten; Dich allein rufe ich an als meinen Nothelfer, ich gebe diese Ehre Dir allein. Jerem. 3,23: Wahrlich, Israel hat keine Hilfe, denn an dem HErrn unserm GOtt.

Aus diesem ersten Sprüchlein sollen wir lernen, was da sei die Wehr und Waffe der gläubigen Kinder GOttes, damit sie kämpfen sollen wider ihre Feinde und die Feinde der Kirche, wie die Alten gesagt haben: „Gebet und Tränen sind die Waffen der Kirche.“ Die Ursache aber ist, dass das Gebet ein Mittel ist, dadurch GOttes Hilfe zu uns kommt. Denn kann man menschliche Hilfe erlangen, wenn man dieselbe in Kriegsnöten um Hilfe anruft, sonderlich wenn es Bundesgenossen sind: Lieber, sollte man nicht durch ernstliches Gebet GOttes Hilfe und Beistand zuwege bringen? sonderlich weil unser HErr GOtt, der HErr Zebaoth, Sein Kriegsheer, Seine heiligen Engel, allezeit in Bereitschaft hat? Tausend mal tausend dienen ihm, und zehntausend mal zehn tausend stehen vor Ihm. Meinst du, spricht der HErr, dass ich meinen Vater nicht bitten könnte, dass Er mir zuschickte mehr denn zwölf Legionen Engel? Aus welchen Worten des HErrn wir zu lernen haben: dass eine schöne Ordnung unter den himmlischen Heerscharen ist, dass sie in Legionen abgeteilt und gezählt sind. Zweitens: dass der HErr Christus spricht: Er müsse Seinen Vater darum bitten, da Er redet im Stande Seiner Erniedrigung als ein Mensch. Warum wollen wir denn unsern himmlischen Vater nicht bitten um dieses Kriegsvolk? Ist doch der HErr Christus ein HErr aller Engel, und hat alle unsere Feinde überwunden und hat sie zum Schemel Seiner Füße gelegt. Darum sprechen wir billig zu Ihm: Du bist unser König und unser GOtt. Vor diesem sollen wir beten; denn der Vater hat Ihm alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. (Johann Arnd)


Herr, höre mein Wort, merke auf meine Rede. Vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott; denn ich will vor dir beten. Herr, früh wollest du meine Stimme hören; früh will ich mich zu dir schicken, und drauf merken. Denn du bist nicht ein Gott, dem gottloses Wesen gefällt; wer böse ist, bleibt nicht vor dir. Lass sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich lass sie rühmen, denn du beschirmst sie; fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben. Denn du, Herr, segnest die Gerechten; du krönst sie mit Gnade wie mit einem Schilde.

Das ist ein Morgengebet Davids. Wir wollen auch beten: Du bist nicht ein Gott, dem gottloses Wesen gefällt; wer böse ist, bleibt nicht vor dir. O so reinige uns von allem gottlosen Wesen und behüte uns davor an diesem Tage, dass wir nicht vergehen in deinem Gericht. Die Ruhmredigen bestehen nicht vor deinen Augen; der Herr hat Gräuel an den Lügnern und Falschen. So hilf uns durch deine Gnade, dass wir nicht mehr stolz und eitel sind auf unsere Tugend; nicht mehr übermütig gegen unsere schwächeren Brüder. Halte uns dein Gericht vor die Seele, dass du bist feind den Lügnern, damit wir uns hüten vor der Lüge, dem hässlichen Schandfleck, und wahrhaftig sind und werden in all unserm Reden und Sein. Herr leite uns in deiner Gerechtigkeit um unserer Feinde willen. Ja, wenn auch wir, wie David, müssen Unrecht leiden, von der Falschheit und Hoffart und Härte andrer Menschen, dann richte deinen Weg vor uns her, dass wir nicht wieder schelten, wo wir gescholten werden, nicht wieder hassen, die uns hassen, sondern hilf uns, dass wir ihr Böses mit Gutem überwinden. Hilf uns dazu mit deiner Verheißung, dass du, Herr, segnest die Gerechten und sie krönst mit Gnade, wie mit einem Schilde, dass du beschirmst, die auf dich trauen. (Adolf Clemen)

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at/19/psalm_5_2.txt · Zuletzt geändert: von aj
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