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1. Johannes 4,16

1. Johannes 4,16

Andachten

1. Joh. 4,16

Gott ist die Liebe.

Gott ist die Liebe. Wer in Ihm bleibt, wird mehr und mehr von Seiner Liebe erfüllt. Er wurzelt in der Liebe Gottes und kann Gott lieben über alles und seinen Nächsten lieben wie sich selbst. Je länger jemand ununterbrochen mit Gott gewandelt hat, desto gottähnlicher ist er geworden. Der Umgang mit Gott erhöht und verklärt in Sein Bild und Wesen. Da mehrt sich der Friede. Jesus ist unser Friede. Wer nun stets mit Ihm wandelt, genießt Ihn stets. Sein Friede kann deshalb nicht ab-, wohl aber zunehmen. Frieden haben heißt eins sein mit Gott, erfüllt sein von seinem Gott, geborgen sein in Ihm. - Es mehrt sich auch die Kraft. „Mein Gott ist meine Stärke“ rühmt jeder, der mit Gott wandelt. Er kann nicht unterliegen, weil er mit Gott ist, vielmehr weil Gott mit ihm ist. Ohne den Herrn vermag er nichts, aber im Bunde mit dem Allmächtigen alles. - Und es mehrt sich auch das Bewusstsein der Nähe, der Gegenwart Gottes. In dieser Stellung bedarf man keiner Beweise für Seine Allgegenwart, der Herr beweist es selbst. Wandle nur mit deinem Gott, wandle stets mit Ihm, so wirst du unerhörte Erfahrungen machen, dass du nur danken und loben kannst. Nicht nur in Sturmesnot, auch wenn sie „unter Lilien weiden“, ist es der Kinder Gottes größte Freude, sagen zu dürfen: Ich bin in des Herrn Hand; Er offenbart sich mir auf allerlei Weise. Und wie sich ein reines Herz nach dem Schauen Gottes sehnt, so sehnt sich Gott noch viel mehr danach, endlich Seinen Liebling in der ewigen Heimat zu begrüßen. (Markus Hauser)


Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

Wir bleiben in Gott, wenn wir in der Liebe bleiben, mit der uns Gott geliebt hat. Hier ist der Lebensborn, die immer frisch sprudelnde Quelle, hier ist das Geheimnis der Kraft aller Überwinder. Blickt auf den Gekreuzigten, und es wird euch klar, dass die Liebe Gottes die alles umgestaltende Lebensmacht ist. Der Vater war in Ihm, Er blieb im Vater, und jedermann verspürte eine gewaltige Kraft. Was die Apostel und die ersten Christen gelitten und gewirkt, durchgekämpft und ausgerichtet haben, das taten sie alles vermöge der Macht der Liebe, mit der sie sich von Gott in Christo geliebt wussten. Es wäre eine sehr bedenkliche Sache, wenn von dem einen oder andern von uns gesagt werden müsste: Es ist kein Leben in ihm! Lasset uns in der Liebe bleiben, so wird Gottes Leben in uns bleiben. Gereizt, mürrisch, unzufrieden sind wir in unserer Arbeit, wenn uns diese Lebensmacht abgeht. Dann aber ist unser Dienst befleckt. Solange die Liebe Gottes als ein normales Leben in uns ist, wird sich niemand mit Recht über uns beklagen können. Die Elenden haben Gewinn davon, wenn diese Lebensmacht unser Herz bewegt. Alles geht leichter, wo unser Dienst in der Liebe geschieht. Ja, wir können wohltun, denn uns durchströmt das göttliche Leben der ewigen Liebe. Bleiben wir nicht in Gott, so bleibt diese Lebensmacht nicht in uns. Dann zerfallen wir mit unseren Freunden, zerfallen mit dem Werke, an dem wir stehen. Das ist ein höchst trauriger Zustand! Wirf dich darum nieder vor dem, der Herz und Nieren prüft, wenn du leer bist an Liebe, lass dich unter Jesu Kreuz wieder erfüllen mit ihr. Dann wirst du wieder aufleben und mit Freudigkeit deinem Herrn dienen. (Markus Hauser)


Wenn man lange sagt, die Liebe sei die köstlichste und vollkommenste Tugend, so ist es noch nichts gegen das, wenn Er sagt: Gott ist selbst die Liebe, dass wenn jemand wollte Gott malen und treffen, so möchte er ein solch Bild treffen, das eitel Liebe wäre, als sei die göttliche Natur nichts, denn ein Feuerofen und Brunst solcher Liebe, die Himmel und Erde füllt; und wiederum, wenn man könnte die Liebe malen und bilden, müsste man ein solch Bild machen, das nicht werklich, noch menschlich, ja nicht engellisch, noch himmlisch, sondern Gott selber wäre! (Martin Luther)


Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm.
Gott ist Liebe, und: unser Gott ist ein verzehrend Feuer: Hebr. 12,29. Beides ist wahr, weil beides in der Bibel steht. Gott ist Liebe gegen alle Geschöpfe, welche entweder ohne Sünde sind oder als Sünder durch Christum Seinen Sohn Ihm gehörig begegnen, sich von der Sünde reinigen lassen, und Seine Liebe annehmen und preisen. Er ist aber ein verzehrend Feuer gegen Alle, die Ihm widerstreben, die Sünde beibehalten wollen, und Seine Liebe verschmähen. Hohel. 8,6. wird von der Liebe gesagt, dass sie stark sei wie der Tod, und dass ihr Eifer fest sei wie die Hölle, ihre Glut sei feurig, und eine Flamme des HErrn. Diese Stärke, dieser Eifer und diese Glut ist für die Geliebten, die sich lieben lassen, erquicklich, für die widerstrebenden Hasser aber verzehrend. Johannes sagt: wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, welcher die Liebe ist, und Gott in ihm, und 1 Joh. 4,7.8.: ihr Lieben, lasst uns unter einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer lieb hat, der ist von Gott geboren, und kennt Gott, wer nicht lieb hat, der kennt Gott nicht, denn Gott ist Liebe. Es soll also nach der Lehre Johannis ein Jeder, der mit Gott vereinigt sein will, und aus Gott geboren sein, und Ihn kennen soll, in einer Ähnlichkeit mit Gott stehen; wie sich denn freilich nie zwei Dinge, die einander zuwider sind, mit einander vereinigen lassen, und ein jedes Kind mit seinem Vater eine Ähnlichkeit hat, und wer einen Anderen kennen soll, etwas von demjenigen, das der Andere ist oder hat, in sich haben und in sich empfinden muss. Nun ist Gott Liebe. Darum sollen wir in der Liebe leben und bleiben, damit wir in Gott bleiben, und ER in uns. Sind wir aus Gott geboren, so hat Er uns gewisslich durch die Wiedergeburt die Liebe als Sein Bild eingeprägt, und wenn wir die Liebe, die von Gott ist, und 1 Kor. 13. nach ihren verschiedenen Erweisungen, ihrer ewigen Dauer und ihrem hohen Wert beschrieben wird, in uns empfinden, so kennen wir Gott, und wissen einigermaßen, was der Name Liebe bedeute, den Johannes Ihm beilegt. Wenn Paulus von der Rechtfertigung und Begnadigung des Sünders handelt, so weist er uns auf nichts als den Glauben. Er lehrt aber auch, dass, wenn wir gerechtfertigt werden, die Liebe Gottes in unsern Herzen durch den uns gegebenen Heiligen Geist ausgegossen werde, Röm. 5,5. Nun kann es nicht anders sein, als dass diese ausgegossene Liebe Gottes eine Verwandlung in uns wirke, und eine Liebe, deren Ursprung Gott selber ist, in uns anrichte: da dann ein Jeder, so lange er in dieser Liebe bleibt, seinen Gnadenstand behält, und die Gemeinschaft mit Gott behauptet. Wenn Gott in uns ist, so ist die Liebe in uns: und wenn wir in Gott sind, so sind wir in der Liebe. Die Gemeinschaft mit Gott kann also ohne die Liebe nicht gedacht werden. Die erste Liebe verlassen, ist also eine gefährliche Sache, und ganz aus der Liebe verrückt werden, und in Grimm, Neid, Bitterkeit, falschen und tötenden Eifer und Unbarmherzigkeit hinein geraten, ist ein gewisses Zeichen, dass man vom Licht in die Finsternis, vom Leben in den Tod zurückgefallen, und von der Gemeinschaft mit Gott ganz abgekommen sei. Lasst uns also in der Liebe bleiben, damit Gott in uns bleibe, und wir in Gott. (Magnus Friedrich Roos)

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nt/62/1._johannes_4_16.txt · Zuletzt geändert: von aj
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