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1. Johannes 2,18

1. Johannes 2,18

Andachten

Kindlein, es ist die letzte Stunde und wie ihr gehört habt, dass der Widerchrist kommt, und nun sind viele Widerchristen worden. Daran erkennen wir, dass die letzte Stunde ist.

Schon zur Zeit Johannis sagte man, der Widerchrist komme. Paulus hat ihn 2 Thess. 2. deutlich beschrieben, da er V. 3.4. sagte: der Tag Christi kommt nicht, es sei denn, dass zuvor der Abfall komme und offenbart werde der Mensch der Sünden, und das Kind des Verderbens, der da ist ein Widerwärtiger, und sich erhebt über Alles, das Gott, oder Gottesdienst heißt, also, dass er sich setzt in den Tempel Gottes, als ein Gott, und gibt vor, er sei Gott. Er nennt ihn auch V. 8. den Boshaftigen (oder Gesetzlosen) und sagt, dass ihn der HErr umbringen werde mit dem Geist Seines Mundes, und sein ein Ende machen durch die Erscheinung Seiner Zukunft, und dass Seine Zukunft geschehe nach der Wirkung des Satans mit allerlei lügenhaften Kräften, und Zeichen, und Wundern, und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden, dafür, dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, dass sie selig würden usw., V. 8.9.10. Es ist klar, dass Paulus hier von einem bösen und schädlichen Menschen redet, durch welchen der Satan die gefährlichste Versuchung auf der Erde ausbreiten, und den ärgsten Anlauf wider das Reich Gottes machen werde. Gleichwie er aber V. 7. sagt, dass das Geheimnis der Bosheit schon zu seiner Zeit wirksam sei, und nur noch aufgehalten werde; also sagte Johannes, es seien schon zu seiner Zeit viele Widerchristen geworden. Der große Widerchrist, den Daniel Kap. 11,36. u. ff. einen König, und Johannes Offenb. 17,11. den Achten an den siebenköpfigen Tiere nennt, war zur Zeit der Apostel noch nicht gekommen, und ist noch jetzt nicht vorhanden, obwohl seine Ankunft nahe ist, und der überhandnehmende Abfall von der christlichen Religion und die sehr gemeine Geringschätzung der Wahrheit ihm den Weg hurtig bahnen; es sind aber doch schon zur Zeit der Apostel viele, und indessen noch mehrere Widerchristen geworden. Es gab nämlich schon zur Zeit Pauli Leute, welche durch den Antrieb eines bösen Geistes Jesum verfluchten, 2 Kor. 12,3. Johannes aber sagt 1 Joh. 4,3.: dass ein Geist sich in einigen Verführern rege, welcher nicht bekenne, dass Jesus Christus in dem Fleisch gekommen sei, folglich die Menschwerdung Jesu Christi, und die Wahrheit Seiner menschlichen Natur leugne, und setzt hinzu, dieser Geist sei der Geist des Widerchrists. Überhaupt sagt er 1 Joh. 2,22., derjenige sei der Widerchrist, der den Vater und Sohn leugne. Wer also der Lehre von Gott dem Vater und Seinem eingeborenen Sohn widerspricht, wer insonderheit einen andern Christus predigt, als derjenige ist, den die Apostel gepredigt haben, und welcher Gott über Alles gelobt in Ewigkeit, und zugleich wahrer Mensch in Einer Person ist, wer der Kirche ein anderes Haupt aufdrängen will als Christum und einen andern Weg zur Seligkeit anpreisen als Christum, wer die Versöhnung verwirft, die Er am Kreuz ausgerichtet hat, und zugleich Seine Gebote auflöst – ist ein Widerchrist, und wird vom Geist des Widerchrists getrieben, und wenn Er die Bibel anführt, so legt er sie verkehrt aus, und wenn er auch Wunder täte, so täte er sie nach der Wirkung des Satans. Prüfet also die Geister, ihr Christen. Prüfet Alles und das Gute behaltet. Lasst euch das Ansehen der Menschen nicht blenden. Es gibt Weise nach dem Fleisch, deren Weisheit irdisch, menschlich, teuflisch ist. Liebet die Wahrheit und seid ihr gehorsam. (Magnus Friedrich Roos)


Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Widerchrist kommt, und nun sind viele Widerchristen geworden; daher erkennen wir, dass die letzte Stunde ist. Wer ist ein Lügner, ohne der da leugnet, dass Jesus der Christ sei? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht.

Wie klar und deutlich, wie durchdringend und zweischneidig ist doch dieses Urteil St. Johannis! da ist kein Halbieren, - da wird nicht Schwarz zu Weiß gemacht. Hier steht's vor Augen und ist mit Händen zu greifen, wer der Widerchrist und seine Anhänger sind. Wer den Vater und den Sohn leugnet, - die sind's, und wird noch wohlweislich hinzugefügt: „wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht; und wer da leugnet, dass Jesus der Christ sei, der ist es, der den Sohn leugnet.“ Darum, sagt Johannes, weil dieses Widerchristentum in der Welt ist, ist es die letzte Stunde; die Finsternis kann nicht schwärzer und das Licht nicht glänzender werden, also kann auch keine neue Zeit und Stunde nach dieser letzten kommen. Wie köstlich ist doch solche Entschiedenheit gegenüber der jämmerlichen Halbheit, womit man jetzt zu kämpfen hat. Da hört man immer von unbewusstem Christentum, vom Suchen nach der Wahrheit, von Berücksichtigung der modernen Kultur und der Resultate der Wissenschaft, und was dergleichen elendes Geschwätz mehr ist. Gott wolle uns erlösen von aller Mantelträgerei und Buhlerei mit dem Unglauben und Widerchristentum! wer sich nicht dazu entschließen mag, dem Herrn Jesu, als dem Sohne Gottes, die Ehre zu geben, der soll es sich auch gefallen lassen, dass man ihn zu den Widerchristen zähle; und wer mit seiner hochgeborenen Vernunft sich berufen wähnt, das heilige Evangelium und die Auferstehung Jesu von den Toten anzutasten, der soll sich unter den allein richtigen Spruch St. Johannis beugen, dass er ein Lügner ist. Ein Drittes gibt es nicht: Entweder - Oder! Wer aber aus Gnaden fest steht auf dem guten Bekenntnis und die Salbung hat von Dem, der heilig ist, der mag immerhin Gott danken, aber auf den Knien, und es ja nicht vergessen: Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre! (Nikolaus Fries)

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nt/62/1._johannes_2_18.txt · Zuletzt geändert: von aj
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