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1. Johannes 1,9

1. Johannes 1,9

Andachten

So wir unsere Sünden bekennen, so ist Er getreu und gerecht, dass Er uns die Sünden vergibt.

Johannes hat in seinem ersten Brief sehr ernstlich auf einen heiligen Wandel gedrungen und vor dem Sündigen gewarnt, und unter Anderem 1 Joh. 3,6.7.8.9. geschrieben: wer in Jesu Christo bleibt, der sündiget nicht; wer da sündiget, hat Ihn nicht gesehen noch erkannt. Kindlein, lasst euch Niemand verführen; wer recht tut, der ist gerecht, gleichwie Er gerecht ist. Wer Sünde tut, der ist vom Teufel, denn der Teufel sündiget von Anfang. Dazu ist erscheinen der Sohn Gottes, dass Er die Werke des Teufels zerstöre. Wer aus Gott geboren ist, der tut nicht Sünde, denn Sein Same bleibt bei ihm, und kann nicht sündigen, denn er ist aus Gott geboren. Hiermit beschreibt er einen befestigten Gnadenstand, wie er sich im Wandel zeigt, und ein andersmal fasst er Alles kurz zusammen, wenn er sagt, die Kinder Gottes sollen im Licht, in der Liebe und in der Wahrheit wandeln, gibt aber freilich auch Kap. 2,1. und 3,20. dieses als einen möglichen Fall an, dass ein Wiedergeborner sündige, und ihn alsdann sein Herz oder Gewissen verdamme. Dieser Fall ist eine leidige Ausnahme von der allgemeinen Regel, die Kap. 3,6-9. steht. Es mag aber nun diese leidige Ausnahme geschehen oder nicht. das ist, es mögen die Wiedergeborenen von einem Fehler übereilt werden, und etwas, das durchaus bös ist, tun oder nicht, so sollen sie doch nie sagen: wir haben keine Sünde. Auch bei der Beweisung der größten Treue sollen sie solches nicht sagen, weil auch die böse Lust, welche sie in sich haben, ob sie gleich dieselbe nicht ausüben, Sünde ist, und weil auch die Mängel, welche ihren guten Werken ankleben, und die Unterlassung vieler befohlenen Werke Sünden sind. Kurz zu sagen, was weniger ist, als die im Gesetz befohlene Liebe Gottes von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen Kräften, und die Liebe, womit man den Nächsten liebt, als sich selbst, ist Sünde. So wir also sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, durch eine eitle Einbildung, und die Wahrheit ist nicht in uns, sondern anstatt derselben ein lügenhafter Stolz; so wir aber unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass Er uns die Sünden vergibt, und reiniget uns von aller Untugend. Johannes redet hier nicht von einem leichtsinnigen Menschen, sondern von einem Wiedergeborenen, dessen Bekenntnis der Sünden mit Scham, Reue und Glauben verbunden ist. Gleichwie ein solcher durch sein Bekenntnis Gott seine Aufrichtigkeit zeigt, und über sich selbst ein gerechtes Urteil spricht, also ist Gott gegen ihn treu, und erfüllt Seine Verheißungen, aber auch gerecht, indem Er ihm von Rechtswegen widerfahren lässt, was der Mittler, an den der Sünder glaubt, ihm erworben hat. Und was ist’s denn? Es ist die Vergebung der Sünden und die Reinigung von aller Untugend. Durch jene wird der Sünder von aller Schuld und Strafe losgesprochen, folglich gerechtfertigt, durch diese aber in der Heiligung weiter geführt, und von aller Untugend, die ihm eine Last ist, immer mehr frei gemacht. So wollen wir denn auch heute vor Gott bekennen, dass wir Sünder seien und Sünde haben, und dieses Bekenntnis täglich vor Gott wiederholen. Wir wollen auch bekennen, dass wir gesündigt haben, aber auch die Ermahnung Johannis 1 Joh. 2,1. zu Herzen nehmen, dass wir nicht sündigen sollen. Der HErr vergebe uns und reinige uns. (Magnus Friedrich Roos)


„Das Wort wahr in den Schriften Johannis, wie bei den klassischen Schriftstellern, bedeutet nicht wahr im Gegensatz zu falsch, sondern die wahrhaftige, die vollkommene Verwirklichung eines Gedankens im Gegensatz zu allen unvollkommenen Darstellungen desselben.“ Joh. 1, 9. (Frederic Godet)

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nt/62/1._johannes_1_9.txt · Zuletzt geändert: von aj
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