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Römer 15,5

Römer 15,5

Andachten

Gott ist ein Gott der Geduld.
Geduld ist uns Not, dass wir den Willen Gottes tun, und die Verheißung, oder das verheißene himmlische Erbe empfangen, Hebr. 10,36. Geduld ist bei uns das Ausharren im Leiden. Unser Weg zum himmlischen Vaterland ist ein schmaler dornichter Weg. Hier sollen wir nun nicht verdrossen werden, wie die Israeliten in der Wüste, und das Vertrauen nicht wegwerfen, welches eine große Belohnung hat, Hebr. 10,35. Wir sollen nicht sein von denen, die da weichen und verdammt werden, sondern von denen, die glauben und durch den Glauben Geduld beweisen, und die Seele erretten, V. 39. Gott heißt ein Gott der Geduld, weil Er allein durch Seine Weisheit, Treue und Kraft die Geduld in uns wirken will und kann. Er hat uns in der Heiligen Schrift von der guten Ursache und von dem heilsamen Zweck unserer Leiden reichlich unterrichtet; Er hat uns das Beispiel Seines lieben Sohnes, dem wir auch im Leiden und in der Geduld ähnlich werden sollen, vor die Augen gemalt; Er hat uns auch die Beispiele vieler leidender Heiligen, welche nicht ohne Schwachheit Geduld bewiesen haben, und den guten Ausgang ihrer Leiden beschreiben lassen. Er hat uns die Versicherung gegeben, dass Er uns nie verlassen noch versäumen, und nie über Vermögen versucht werden lassen wolle. Er hat uns endlich von der ewigen Ruhe und Freude, in die wir nach der Bewährung eingehen sollen, und von dem himmlischen Erbe, das wir nach der Beharrlichkeit im Glauben und in der Geduld empfangen sollen, eine genugsame und sehr tröstliche Nachricht gegeben. Ja Er will selbst nebst dem Sohn und Heiligen Geist unter dem Leiden in unsern Herzen wohnen, uns halten und stärken, und uns Seine Liebe, so oft es nötig ist, empfinden lassen. Weil nun dieses Alles vermögend ist, uns geduldig zu machen, so heißt Gott ein Gott der Geduld.

Wenn wir aber in unserer deutschen Bibel lesen, dass Gott selber Geduld habe oder geduldig sei, so werden wir belehret, dass Gott die Strafe aufschiebt, und den Sündern Zeit zur Buße lässt. Er trägt die Gefäße des Zorns, die zur Verdammnis zugerichtet sind, mit großer Geduld (Röm. 9,22.), indem Er sie nicht bald vertilgt, sondern sie wenigstens unentschuldbar macht, sie ihr Gutes in diesem Leben empfangen lässt, und durch sie als Leute Seiner Hand, das ist als Werkzeuge, allerhand ausrichtet. Er ist auch barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte gegen diejenigen, die Ihn fürchten, indem Er nicht immer mit ihnen hadert, nicht ewiglich Zorn hält, ob Er sie gleich denselben eine Zeit lang spüren lässt, und nicht nach ihren Sünden mit ihnen handelt, Ps. 103,8.9.10. Wider diese Geduld Gottes, welche auch Langmut heißt, murren oft die Menschen, indem sie meinen, Gott lasse die Gottlosen allzulange ungestraft; Andere missbrauchen die Geduld Gottes zur frechen Ausübung der Bosheit, siehe Pred. Sal. 8,11., Andere meinen, sie seien unschuldig, weil Gott geduldig gegen sie ist: das Gegenteil aber wird 2 Mos. 34,6.7. Nah. 1,3. bezeugt. Wir sollen die Geduld Gottes für unsere Seligkeit achten, 2 Petr. 3,15., und derselben in der Liebe des Nächsten nachahmen, 1 Kor. 13,4.7. HErr schenke mir eine genugsame Geduld im Leiden, und habe Geduld mit mir Elenden. (Magnus Friedrich Roos)

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