Apostelgeschichte 8,18
Andachten
Da aber Simon sah, dass der heilige Geist gegeben ward, wenn die Apostel die Hände auflegten, bot er ihnen Geld an und sprach: Gebt mir auch die Macht, dass, so ich Jemand die Hände auflege, derselbe den heiligen Geist empfange.
Der Name dieses Manns ist eine Schmach in dem Reiche Christi geworden. Nach ihm heißen alle, die geistliche Ämter und Würden für Geld verkaufen und kaufen oder sie sonst erschleichen, Simonisten. Wissen wir uns nun auch von dieser Sünde frei, so wollen wir uns doch prüfen, ob wir nicht in anderer Weise den Herrn bloß zu menschlichen Zwecken auszubeuten gesucht haben. Wozu soll dir Christus dienen? Leider manchem auch zur Erlangung von Geld und Gaben. Ich denke zuerst an gewisse Bittbriefe Armer, in denen der Name unseres Herrn Jesu Christi am Anfange, in der Mitte und am Ende steht. Da soll Christus ein Schlüssel sein, das Herz zur Barmherzigkeit aufzuschließen, und ein Drücker, die Börse zu öffnen. Das heißt, aus der Gottseligkeit ein Gewerbe machen. Aber auch Andere mögen hier in ihr Herz greifen. Es hat schon mancher gedacht: Wenn ich mich zum Herrn halte, mein Geschäft in christlicher Zucht führe, dann bekomme ich einen guten Namen, eine solide Kundschaft.„ Da ist der Herr nur Mittel zum Zweck. Und wieder ein Anderer meint: „Wenn ich dem Herrn in meinem Hause die Ehre gebe, dann wirkt das günstig auf die Kinder. Sie werden eher bewahrt vor den tausend Gefahren der Jugend. Sie bleiben auch eher im Gehorsam der Eltern.“ Auch da ist Christus nur Mittel zum Zweck. Ferner leben auch manche, die im Regiment sitzen, in dem Wahne, dass sie für sich weder Christum noch sein Wort brauchten. Aber sie halten beide für nützlich, um das Volk im Zaum zu halten. Da soll ihnen der Herr nur ein hoher Polizeimann sein.
Herr Jesus Christus, du lässt es dem Aufrichtigen gelingen. Mache uns zu aufrichtigen Leuten, zu aufrichtigen Christen. Hilf uns dazu, dass unser Herz rechtschaffen sei vor Gott. Lass uns unser Christentum nicht haben und brauchen zu irdischen Dingen, zu Ehre, Gewinn, Fortkommen und geruhigem Leben, sondern damit wir dich haben, immer fester haben, in dir gottselig leben und selig sterben. Ach mache du uns heute den Grund unserer Herzen recht offenbar. Wo wir auf bösem betrüglichen Wege sind, da reiße uns los von uns selber und leite uns hinüber auf den ewigen Weg. Amen. (Friedrich Ahlfeld)