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Lukas 1,67

Lukas 1,67

Andachten

Und sein Vater Zacharias ward des heiligen Geistes voll, weissagte, und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels.

Wann singt der Christ seine höchsten Jubellieder? Viele werden antworten: „Wenn die Bosheit der Welt einen Unschuldigen unter ihre Füße getreten hat und meinte, es sei nun gar aus mit ihm, der heilige, gewaltige Gott ihn aber erhöht, seine Unschuld sonnenhell an den Tag bringt und ihn krönt mit Gnade und Barmherzigkeit; wenn der Herr denen Recht schafft, die Unrecht leiden.“ Ja, da jubelt das Herz über den gewaltigen, gnädigen Gott. Aber noch mehr jubelt es, wenn wir uns durch unsere eigene Sünde und Schuld in Not gebracht haben und lange hart darniederliegen, und der Herr kommt dann, errettet uns aus der Not und versiegelt uns mit dieser Rettung zugleich, dass er uns unsere Sünde vergeben hat und dass alle seine Verheißungen Ja und Amen sind. Solcher Jubel erfüllte das Herz des Priesters Zacharias am achten Tage nach der Geburt seines Sohnes. An diesem Tag, da er dem Kind den befohlenen Namen Johannes geben will, löst Gott zugleich das Band der um seines Kleinglaubens willen verstummten Zunge. Zacharias schreibt und spricht: Er heißt Johannes! Das heißt: Gott ist gnädig. Darauf ward er des heiligen Geistes voll und sang seinem Gotte ein Loblied, das seinesgleichen wenige hat.

Herr, barmherziger Gott, du hast dich herrlich an uns ausgewiesen. Die Sünde war da, und der Tod als ihr Sold musste ihr folgen. Wir hatten uns losgerissen von deinem Herzen und hatten es wohl verdient, dass du uns für alle Ewigkeit hinausstießt in unsere Nacht. Aber deine Gnade war doch noch da. Wie ein Vater trauernd seinem verlorenen Sohn nachgeht, wie er trotz der Sünde des Kindes die Vaterliebe noch im Herzen hat, und auf die Stunde wartet, wo er dem Verlorenen zu seinem Heil dies Herz offenbaren kann, so bist du unserm armen, gefallenen Geschlecht nachgegangen. Endlich kam der Tag und die angenehme Zeit des Heils. Es haben darüber gejubelt Alle, die ihr Elend fühlten. Lass auch heute ein Loblied hervorbrechen wie zur Zeit des Zacharias, dass wir Deines Geistes voll dich loben und dir leben. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Und sein Vater Zacharias ward des heiligen Geistes voll, weissagte und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat besucht und erlöst sein Volk; und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils, in dem Haus seines Dieners Davids; als er vor Zeiten geredet hat, durch den Mund seiner heiligen Propheten.

Das ist wahrlich ein fröhlicher Glaube, der solchen Lobgesang anstimmen kann. Was war denn geschehen? ein Knäblein war geboren, das sollte Johannes heißen, und sollte dem Heiland und König seinen Weg bereiten. Also der allererste Anfang war gemacht, nicht mehr, als wenn das Samenkorn im Frühling die erste grüne Spitze hervorstreckt, oder als wenn ganz von oben her, so um Lichtmess, die erste Lerchenstimme sich hören lässt. Aber der fröhliche Zacharias-Glaube sieht im Anfang schon das Ende: die Erlösung des Volkes, das Horn des Heils, die Erfüllung aller Weissagung. Wie ist das möglich? erstlich weil hier ein sehnend und verlangend Herz ist, und sodann weil dies Herz festgegründet ist im Wort, und also ganz bestimmt weiß: was der Herr anfängt, das vollbringt Er auch. Nun, liebe Seele, lass dich einmal gründlich beschämen: es ist Alles, Alles vollbracht, was damals so klein anfing; Jesus ist geboren - Jesus ist ein ewiger König, erhöht zur Rechten Gottes. Sein Reich steht fest und der Stuhl Seiner Herrschaft währt zwei Jahrtausende; und doch willst Du noch zweifeln und zagen? Du sprichst: ich zage und zweifle nicht, dass Jesus regiert, aber Er regiert nicht in mir! Er mag wohl Sein Volk erlöst haben, aber nicht mich; Er ist wohl ein Horn des Heils für Tausende, aber nicht für mich. Arme Seele! Du kommst doch aus der Weihnacht! Du hast doch die Engel singen hören! Du weißt es doch allem, allem Volk ist die große Freude widerfahren; und Du solltest nicht mit dabei sein? Seufze, sehne, verlange nach Ihm von Herzensgrund, versenke Dich ins Wort, höre was der Geist Gottes zu Dir redet; das wären dann die ersten grünen Spitzen und die Lerchenstimmen, und aus dem Anfang wird das Ende, denn Jesus ist Ja und Amen. (Nikolaus Fries)

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nt/42/lukas_1_67.txt · Zuletzt geändert: von aj
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